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United Against Waste: Brancheninitiative zur Lebensmittelabfallvermeidung in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung

„United Against Waste“ startete mit einem österreichweiten Pilotprojekt in 30 Testbetrieben als breite Brancheninitiative: Neue Abfallvermeidungsmaßnahmen sollen die Umwelt und die Betriebe entlasten.

Ab sofort starten Abfallerhebungen in 30 österreichischen Betrieben, bei denen erstmalig Ursprung und Zusammensetzung des Abfalls analysiert werden. Daraus abgeleitet werden Maßnahmen zur Lebensmittelabfallvermeidung.

157.000 Tonnen an original verpackten oder angebrochenen Lebensmitteln und Speiseresten landen österreichweit jährlich im Restmüll von Privathaushalten. In Gastronomie, Hotellerie und Großküchen fallen laut ersten Schätzungen weitere 150.000 Tonnen jährlich an – bislang fehlen hier genaue Daten zu Mengen, Zusammensetzung und Ursprung (wie Lager, Küche, Retouren). Unklar sind somit Ursachen, Vermeidungsstrategien sowie die damit verbundenen Aufwände bzw. Einsparpotenziale für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung.

Neue Initiative mit breiter Beteiligung

Genau diesem Thema nimmt sich die Initiative ‘United Against Waste’ an und verfolgt die Zielsetzung, die vermeidbaren Lebensmittelabfälle im Food Service Markt Österreich bis 2020 zu halbieren. ‘Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, das von mehr als 20 Partnern in Österreich gemeinsam getragen und finanziert wird’, so Axel Schwarzmayr von Unilever Food Solutions, Initiator der Initiative: ‘Dazu zählen eigentlich konkurrierende Gastro-Lieferanten genauso wie der Handel, die öffentliche Hand, Consultants, Forschung und NGOs.’

Pilotprojekt mit 30 Betrieben

Im Rahmen der Initiative ‘United Against Waste’ startet nun ein umfassendes Pilotprojekt für Österreich: In 30 Betrieben aus den Bereichen Beherbergung, Gastronomie und Großküchen finden von Juni bis September umfassende Abfallerhebungen statt. ‘Erstmals werden dabei die anfallenden Lebensmittelreste sehr detailliert untersucht’, so Felicitas Schneider von der BOKU: ‘Wir differenzieren woher die Abfälle kommen und bestimmen die genaue Zusammensetzung, bevor diese gemeinsam entsorgt werden.’ Mit Küchenprofis und den Testbetrieben werden Vermeidungsmaßnahmen entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Im Anschluss wird die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 ermitteln, welche positiven Öko-Effekte mit den Bemühungen erreicht werden konnten. Doch auch aus wirtschaftlicher Sicht rentiert sich die Abfallanalyse für die Betriebe, beschreibt Josef Pirker von AGM: ‘Erste grobe Zahlen von United Against Waste aus der Schweiz legen nahe, dass pro Menü in Hotels/Restaurants bis zu 200 Gramm an Lebensmittelabfall anfallen. Das kann gut ein Drittel der eingesetzten Ware ausmachen.’

Die Erhebungen in den Betrieben sollen bis Herbst 2014 abgeschlossen sein. Damit liegen erstmals österreichische Zahlen über Mengen und Zusammensetzungen des Lebensmittelabfalls in der Branche vor, die als Benchmarking-Grundlage dienen. Ein neues Online-Tool von Unilever Food Solutions wird schließlich ab 2015 auf www.united-against-waste.at und den Partner-Websites angeboten. Betriebe können damit selbst erheben und vergleichen, wo sie im Branchenvergleich stehen und erhalten Tools, Tipps und Informationen.

30 Testbetriebe nehmen teil, u.a.: Contento, das Haus der Barmherzigkeit/Sana Catering, Eurest und Sodexo, Thermen Geinberg und Loipersdorf, Restaurants in Kremsmünster und Schallaburg, JUFA-Hotels, Alpenresort Schwarz in Tirol
Finanziert und umgesetzt wird das Pilotprojekt mit Unterstützung des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW), der Bundesländer Wien/MA 48, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol und durch die Wirtschaftspartner in der Plattform.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /