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Greenpeace: OMV konterkariert Energieunabhängigkeit Europas

Nur Energiewende bringt langfristige Unabhängigkeit von Russland - South Stream Pipeline ist der falsche Weg

Die europäischen Regierungschefs sollen sich in den kommenden Monaten darüber einigen, wie die Energieabhängigkeit von Russland zukünftig abgebaut werden soll. In der Zwischenzeit verfestigt die OMV die Gasabhängigkeit Österreichs von Russland um viele weitere Jahrzehnte. Eine diese Woche unterzeichnete Absichtserklärung hat die Errichtung der Gas-Pipeline South Stream nach Österreich zum Inhalt. "Greenpeace fordert die Energieunabhängigkeit Europas. Die EU muss jetzt in Erneuerbare Energiequellen und Energieeffizienz investieren, und keinesfalls in die Verfestigung eines alten und schmutzigen Energiesystems", fordert Julia Kerschbaumsteiner, Energiesprecherin von Greenpeace.

Das Projekt South Stream steht seit Jahren in der Kritik. So geht die EU etwa davon aus, dass im Prozess wesentliche EU-Richtlinien zur Beteiligung und Parteistellung Dritter ignoriert werden. Auch widerspricht das bilaterale Abkommen den gegenwärtigen EU-Plänen, die Dominanz Russlands im Energiebereich drastisch zu reduzieren. Die aktuelle Ukraine-Krise zeigt deutlich, dass Russland kein verlässlicher Partner für die Energieversorgung Europas sei und viele Staatsoberhäupter haben darauf reagiert. Mehrfach wurde darüber berichtet, dass das Projekt defakto vor dem Ende steht.

"Auch eine Reihe österreichischer Entscheidungsträger hat sich für eine Energiewende Europas ausgesprochen. Doch Roiss konterkariert mit dieser Entscheidung sämtliche Strategien für die Energieunabhängigkeit Europas. Es kann nicht sein, dass Konzerne mit einem derart offensichtlichen Interesse an einer fossilen Energieversorgung uns vor vollendete Tatsachen über unsere Energiezukunft stellen", so Kerschbaumsteiner.

Österreich bezieht derzeit knapp 60 Prozent seines Gasverbrauchs aus Russland. Gas werde zwar auch in naher Zukunft noch eine Rolle spielen, sei jedoch langfristig kein Pfeiler für die Energiewende, so die Greenpeace-Sprecherin. Greenpeace fordert die Forcierung der Energieunabhängigkeit "mit jenen Mitteln, die uns bereits zur Verfügung stehen: Sonne, Wind, Wasser und vor allem Energiesparen." Dafür brauche es verbindliche und ambitionierte Ziele für die Bereiche CO2-Reduktion, Ausbau der Erneuerbaren Energiequellen und Energieeffizienz bis 2030.

Greenpeace fordert, dass die OMV die Absichtserklärung unverzüglich zurückzieht und Zukunftsinvestitionen im Bereich der Erneuerbaren Energiequellen tätigt.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /