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Revision der EU-Bio-Verordnung: EU-Kommission greift zu wenig Verbesserungen auf

BIO AUSTRIA: Potenzial der Bio-Landwirtschaft zum Schutz von Umwelt und Klima wird nicht ausreichend unterstützt.

Wien/Brüssel/Straßburg - Heute wurde im europäischen Agrarministerrat einen Vorschlag für eine neue EU-Bio-Verordnung vorgestellt. Ziel ist das hohe Konsumentenvertrauen in Bio-Produkte zu stärken, die Weiterentwicklung von Bio zu fördern und faire Marktbedingungen zu sichern. ‘Bio ist bereits jetzt das am strengsten geregelte und kontrollierte System. Die Ziele der EU-Kommission zur Weiterentwicklung der Bio-Produktion können wir zu 100 Prozent unterstützen, doch mit dem Legislativvorschlag wird die EU-Kommission ihren eigenen Ansprüchen bei weitem nicht gerecht. Trotz einiger guter Ansätze greift die EU-Kommission viele notwendige Verbesserungen nicht auf und schafft sogar Barrieren für die Weiterentwicklung der Bio-Produktion’, beurteilt BIO AUSTRIA Obmann Vierbauch den Kommissionsvorschlag in einer ersten Reaktion.

So gehen etwa die Vorschläge der EU-Kommission, Bio-Saatgut und Bio-Jungtiere besser verfügbar zu machen oder die Einführung von Umweltstandards auch für Verarbeiter, in die richtige Richtung.

Gleichzeitig verpasst die EU-Kommission die Chance, wesentliche Verbesserungen bei der Umsetzung der EU-Bio-Verordnung auf Mitgliedstaaten-Ebene oder bei der Kontrolle von Importen aus Nicht-EU-Ländern voran zu treiben. Besonders kritisch sehen wir die Idee, zusätzliche spezifische Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel-Rückstände festzulegen. ‘Biobäuerinnen und Biobauern setzen selbst keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel ein und müssten nun auch sicherstellen, dass dies ihre Nachbarn nicht tun. Mit diesem Vorschlag macht die EU-Kommission den Bock zum Gärtner’, lehnt BIO AUSTRIA Obmann Vierbauch diesen Ansatz unmissverständlich ab.

Der Rechtsrahmen für die biologische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ist in einer EU-Verordnung festgeschrieben, die aktuell gültige ist erst 2009 in Kraft getreten. Nach einer mehr als einjährigen Diskussionsphase hat die EU-Kommission heute einen Vorschlag für eine neue EU-Bio-Verordnung präsentiert. Dieser wird in der Folge vom EU-Ministerrat und dem EU-Parlament diskutiert. Der neue Rechtsrahmen wird voraussichtlich 2017 in Kraft treten. BIO AUSTRIA wird sich für die notwendigen Änderungen einsetzen, damit biologische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Qualität und Quantität wachsen können.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /