© Biomasseverband- Pressegespräch mit Horst Jauschnegg, Franz Titschenbacher und Minister Andrä Rupprechter
© Biomasseverband- Pressegespräch mit Horst Jauschnegg, Franz Titschenbacher und Minister Andrä Rupprechter

Gute Wärme wächst nach

4. Mitteleuropäische Biomassekonferenz in Graz - Neue Informationsoffensive vorgestellt

Graz - Der neue Umweltminister, Andrä Rupprechter, sprach sich in Graz bei der Eröffnung der Biomassekonferenz ganz klar für erneuerbare Energien aus: ‘Ich habe eine ganz klare Vision: Ich kämpfe für ein lebenswertes Österreich mit reiner Luft, sauberem Wasser und sicheren, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Zu dieser Version gehört auch eine saubere und sichere Versorgung mit Energie – am besten aus der Region für die Region. Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft! Wir haben dank der natürlichen Gegebenheiten die besten Voraussetzungen die Energiewende zu meistern – wir sind voll Energie dafür. Mein Motto ist: green jobs, green economy, green europe.’ Und weiter: ‘Österreich liegt bei den Erneuerbaren Energie im europäischen Spitzenfeld. Holz trägt mit einem Anteil von 13% des Gesamtenergieverbrauches wesentlich dazu bei!’

Der Klimawandel wirkt sich aus- Fokus auf Ausbau erneuerbarer Energien und Energiesparen als Beitrag zum Klimaschutz

Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher sagt: "Die Land- und Forstwirtschaft ist vom Klimawandel hauptbetroffen. Der Dürresommer 2013 führte uns dies wieder einmal drastisch vor Augen. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind aber auch Problemlöser und können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zu den bevorstehenden Verhandlungen zur EU-Klimapolitik bis 2030 verlange ich daher, dass neben der Reduktion der Treibhausgase auch ein besonderer Fokus auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und auf das Energiesparen gelegt wird und ambitionierte Ziele fixiert werden. Passiert dies nicht, droht die Gefahr, dass in der EU über die Hintertür die Atomkraft wieder eine Renaissance erlebt! Mehrere EU-Länder wollen das Klimaproblem nur mit Ausbau der Atomkraft lösen, statt auf den Ausbau der erneuerbaren Energie sowie auf das Energiesparen zu setzen’.

Gute Wärme wächst nach

‘Nur 60% des jährlichen Holzzuwachses werden derzeit EU-weit genutzt. Beträchtliche ungenutzte Potenziale schlummern noch in den europäischen Wäldern’, erläutert Horst Jauschnegg, Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Er fordert von der europäischen Politik, verstärkt Anreize zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Forcierung der aktiven Waldbewirtschaftung zu setzen. Gleichzeitig ist es notwendig, mehr Forschung und Technologieentwicklung im Forstsektor zu investieren. ‘Eine in EU-Kreisen diskutierte und von der Papierindustrie geforderte, gesetzlich verordnete Pflicht zur kaskadischen Holznutzung lehnen wir entschieden ab. Ein derartiger Vorschlag ist in der Praxis nicht umsetzbar und widerspricht den Prinzipien des freien Marktes. Aufgrund zusätzlicher Bürokratie und höherer Kosten für die Forstwirte ist sogar zu befürchten, dass weniger Holz geerntet wird und die Holzpreise steigen!’

Mit der neuen Informationsoffensive des Biomasseverbandes ‘Gute Wärme wächst nach’ soll die Öffentlichkeit mehr über die Bedeutung der energetischen Holznutzung für Klimaschutz, Wertschöpfung und nachhaltige Energieversorgung informiert werden. Geplant sind Fernsehspots, Print-Sujets sowie Medienkooperationen samt einer umfangreichen Informationsplattform, die Informationen rund um das Thema Heizen mit Holz anbietet. Ein Mehrwertrechner, der CO2-Emissionen und Heizkosten von verschiedenen Heizsystemen gegenüberstellt, Experteninterviews und Faktenblätter sowie technische Informationen zu den einzelnen Heizsystemen runden das Informationsangebot ab. Start der Informationsoffensive ist Ende Februar 2014. Der Fokus liegt auf den Themenfeldern Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität des Brennstoffes Holz und der Bedeutung von Holz für die Energiewende.
Im Rahmen der Biomassekonferenz zeichnete Umweltminister Andrä Rupprechter neun klima:aktiv Planer und Qualitätsbeauftrage sowie fünf Biomasseheizwerke aus. Die Klimaschutzinitiative klima:aktiv des Lebensministeriums forciert Heizwerke, die den höchsten technischen und wirtschaftlichen Effizienzkriterien entsprechen. Die Bilanz des Programms ‘qualitätsmanagement heizwerke’ ist äußerst positiv: Die Effizienz neuer Holzheizwerke hat sich um mehr als 10% verbessert, die Wärmedichte sogar durchschnittlich um 30%. Bereits mehr als 1.250 Projekte sind in der Monitoringdatenbank systematisch erfasst. 62 PlanerInnen wurden bis jetzt zu Qualitätsbeauftragten ausgebildet und stehen als unabhängige ExpertInnen zur Verfügung. Neue Anlagen in Österreich zeichnen sich nun durch hohe Betriebssicherheit und Nutzungsdauer der Anlagentechnik aus, die Emissionen bei der Verbrennung von neuen Anlagen gegenüber bestehenden Anlagen wurden vermindert. Mehr Erneuerbare Energieträger, effizient und an der richtigen Stelle eingesetzt: das ist die klima:aktiv Formel für Klimaschutz mit Erneuerbaren.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /