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Allianz für Klimagerechtigkeit: Positive Signale aus dem Lebensministerium

Organisationen für Umwelt- und Entwicklungspolitik sind gesprächsbereit

Umweltminister Andrä Rupprechter hat bei der Präsentation der Treibhausgasbilanz erklärt, er möchte Österreich wieder zum Umwelt-Vorreiter in Europa machen.

Die von Bundesminister Rupprechter in Aussicht gestellte Bestimmtheit in punkto Klimapolitik und ein erster Umsetzungsplan verschiedener Maßnahmen zur langfristigen Senkung der österreichischen Treibhausgasemissionen werden seitens der Allianz für Klimagerechtigkeit mit Wohlwollen aufgenommen.

"Die Agenden eines Landwirtschafts- und Umweltministers gepaart mit wirtschaftspolitischen Vorhaben im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen unter einen Hut und voran zu bringen, ist eine mutige Ansage und wird für unseren neuen Minister eine große Herausforderung werden," so Judith Zimmermann-Hößl, Vorsitzende der Allianz für Klimagerechtigkeit. Und Hößl weiter: "Hierzu bedarf es ein breites und schnelles Durchgreifen in vielen Bereichen, wie beispielsweise den Marktverzerrungen bei fossilen Energiequellen ein Ende zu bereiten. Minister Rupprechter muss sich daher konsequenterweise für ein Klimagesamtpaket mit einer Ökosozialen Steuerreform einsetzen, denn jetzt sind Taten verlangt!"

Weiters gibt sie zu bedenken, dass "die Bilanz im Klimaschutz nur teilweise den Anstrengungen Österreichs zu verdanken ist. Einerseits schlagen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu Buche, andererseits muss die Klimaproblematik global gesehen werden. Wenn stark emittierende Bereiche ins Ausland ausgelagert werden, schönt das die Bilanz Österreichs, ändert jedoch nichts an den Gesamtemissionen. Daher müssen die Anstrengungen im Klimaschutz auch auf internationaler Ebene verstärkt werden. Das Kyotoziel Österreichs wurde um 70 Millionen Tonnen CO2 verfehlt, mindestens 500 Millionen Euro an Strafzahlungen wurden fällig. Das Festhalten an den österreichischen Klimazielen und das Versprechen sich in die europäische Klima- und Energiepolitik aktiv einzubringen, ist dennoch ein erstes, wichtiges Signal."

Um den Klimawandel einzudämmen, braucht Österreich ambitionierte Ziele, nämlich die Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990.

Österreich muss seine Verantwortung für seine BürgerInnen, für die Welt und auch für zukünftige Generationen wahrnehmen! Besonders erfreut ist die Allianz für Klimagerechtigkeit über die Einladung zu einem Austausch mit der Zivilgesellschaft, der sie gerne nachkommen wird.

"Wir wünschen dem Minister viel Erfolg für die Herausforderungen, die vor ihm stehen und sind sehr an einer positiven Zusammenarbeit durch einen konstruktiven Dialog interessiert. Da Umwelt und Entwicklung untrennbar miteinander verbunden sind, braucht der Dialog auch VertreterInnen aus anderen Bereichen der organisierten Zivilgesellschaft, die über Umweltschutz hinaus engagiert sind." so Hößl abschließend.

Die Allianz für Klimagerechtigkeit ist eine Plattform österreichischer Nichtregierungsorganisationen (NROs), die in den Bereichen Umwelt, Entwicklungszusammenarbeit (EZA), Soziales und Humanitärer Hilfe tätig sind. http://www.klimaallianz.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /