EFSA macht Weg frei für Gentech-Soja auf Europas Feldern
Mit Anbau gehen Gesundheitsgefährdungen einher
Wien/Brüssel - Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat vor einem offiziellen Komitee in Brüssel eine wissenschaftliche Einschätzung der gentechnisch veränderten Sojabohne "Roundup Ready 40-3-2" des umstrittenen Konzerns Monsanto vorgestellt. Die Einschätzung der EFSA ist, dass die betreffende Sojabohne kein erhöhtes Risiko für die Umwelt darstellt. Für GLOBAL 2000 ist dies ein erneuter Beweis der fehlenden Unabhängigkeit der EFSA:
Roundup Ready Soja wird seit vielen Jahren in den USA und Lateinamerika angebaut und gerade aus Argentinien mehren sich die Hinweise, dass Roundup Ready Soja bei weitem nicht so harmlos ist, wie es Monsanto und die Behörden gerne darstellen. Eine Studie von Prof. Dr. Andreas Carrasco von der Universität Buenos Aires sorgte im vergangenen Jahr weltweit für Aufsehen, weil sie belegt, was die BewohnerInnen der Sojaanbaugebiete schon lange erleben: Fehlgeburten,
Missbildungen, schwere Erkrankungen der Haut und der Atemwege. Genau diese Sojabohne soll jetzt auch Einzug auf Europas Felder halten. Als Futtermittel wird Soja schon lange nach Europa importiert - nun soll vermehrt in Europa angebaut werden und so die Importe reduziert werden.
Heidemarie Porstner, Agrarexpertin bei GLOBAL 2000, erklärt: "Roundup Ready ist resistent gegen das Herbizid Glyphosat, auch Roundup genannt. Doch schon allein der Einsatz dieses Spritzmittels sollte die EFSA dazu veranlassen, ihre Bewertung um einiges kritischer zu gestalten. Roundup ist gesundheitsgefährdend, belastet Atemwege, Haut und Föten im Mutterleib, und wird bereits jetzt leider schon viel zu oft in Europa angewendet. Eine massive Steigerung des Einsatzes von Roundup wäre mit der Genehmigung der gentechnisch veränderten Sojapflanze höchstwahrscheinlich."
"Die Unabhängigkeit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) muss einmal mehr angezweifelt werden: Anders ist die wissenschaftliche Bewertung zu Roundup Ready nicht erklärbar", erklärt Heidemarie Porstner. "Die EFSA behauptet, es bestünde kein Risiko für Mensch und Umwelt - zumindest nicht mehr als beim Anbau einer ganz normalen Sojabohne. Ein Hohn, wenn man weiß, wie sehr die Länder, in denen diese Sojabohne seit Jahrzehnten angebaut wird, darunter leiden."
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /