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Nur wenige Österreicher kaufen Elektro-Autos

Jedes zweite Elektro-Auto wird in Vorarlberg neu zugelassen - Klimabilanz nur mit Strom aus Erneuerbarer Energie besser

Wien - Der E-Auto-Boom lässt weiter auf sich warten. Heuer wurden erst 456 Elektro-Autos neu zugelassen, das ist entspricht einem Marktanteil von 0,2 Prozent. Vorarlberg ist Österreichs E-Auto-Hochburg, jedes zweite E-Auto wurde im Ländle gekauft.

242.784 Neuwagen wurden in den ersten acht Monaten in Österreich gekauft, nur 456 davon waren Elektro-Autos. Damit fahren nur 0,19 Prozent der Neuwagen mit Strom, macht der VCÖ aufmerksam. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass sich die Anzahl der neuzugelassenen E-Autos gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres versiebenfacht hat, aber auf sehr niedrigem Niveau. Insgesamt gibt es in Österreich derzeit 800 Pkw, die ausschließlich mit Strom fahren, bei insgesamt viereinhalb Millionen Autos.

Im Ländle haben E-Autos einen Anteil von 2,3 Prozent an den Neuzulassungen. Jedes zweite neue E-Auto Österreichs wurde heuer in Vorarlberg zugelassen. In den anderen Bundesländern beträgt der Anteil der E-Autos bei den Neuzulassungen zwischen 0,01 (Burgenland) und 0,35 Prozent (Salzburg).

"Das derzeitige Angebot an E-Autos überzeugt nur wenige. Viele Hersteller wollen nun bei der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt ihre E-Automodelle vorstellen. International betrachtet sind jedoch Elektro-Autos nicht automatisch klimafreundlicher, die Umweltbilanz hängt vor allem von der Stromerzeugung ab", macht VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen aufmerksam.

Bei 100 Prozent erneuerbarer Energie betragen die CO2-Emissionen eines Elektro-Autos weniger als zehn Gramm pro Kilometer. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass die E-Autos bei Österreichs Strommix auf 59 Gramm CO2 pro Kilometer kommen, beim Strommix der EU sind es bereits 131 Gramm. Kommt der Strom aus Steinkohle-Kraftwerken dann verursacht ein E-Auto mit 275 Gramm mehr CO2 als ein herkömmlicher Pkw mit durchschnittlich rund 180 Gramm CO2.


"Die Politik kann wesentlich dazu beitragen, dass die Klimabilanz von Autos europaweit verbessert wird. Wichtig sind dafür strengere CO2-Grenzwerte für Neuwagen sowie eine stärkere CO2-Komponente bei der Energiebesteuerung", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. "Es braucht einen viel stärkeren Fokus der Politik auf Verkehrsvermeidung und auf die Verkehrsverlagerung", so VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Umweltbilanz von E-Autos hängt von Stromerzeugung ab
(CO2-Emissionen pro gefahrenem Kilometer)

Strommix Österreich 2010: 59 Gramm CO2
Strommix EU 2010: 131 Gramm CO2
Strom aus Steinkohle: 275 Gramm CO2
Quelle: bmvit, VCÖ 2011


VCÖ: Zahl der Elektroautos in Österreich weiterhin niedrig
(Pkw-Neuzulassungen Elektroautos - in Klammer Anteil an Pkw-Neuzulassungen)
1.1. bis 31.8. 2011: 456 (0,19 Prozent)
1.1. bis 31.8. 2010: 66 (0,03 Prozent)
1.1. bis 31.3. 2009: 23 (0,01 Prozent)
1.1. bis 31.3.2008: 1 (0,00 Prozent)
1.1. bis 31.8.2007: 0 (0,00 Prozent)
Quelle: datafact, VCÖ 2011

VCÖ: Jedes zweite Elektro-Auto wird in Vorarlberg zugelassen
(Anzahl und Anteil von Elektro-Autos an Pkw-Neuzulassungen, 1.1.-31.8. 2011)

Vorarlberg: 214 (2,27 Prozent)
Wien: 69 (0,14 Prozent)
Salzburg: 63 (0,35 Prozent)
Kärnten: 27 (0,20 Prozent)
Oberösterreich: 27 (0,06 Prozent)
Steiermark: 21 (0,06 Prozent)
Niederösterreich: 21 (0,04 Prozent)
Tirol: 13 (0,13 Prozent)
Burgenland: 1 (0,01 Prozent)
Österreich: 456 (0,19 Prozent)
Quelle: datafact, VCÖ 2011


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /