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Naturschützer blockieren Abholzung im Böhmerwald

Tschechische Aktivisten wehrten sich gegen eine Abholzung im Nationalpark - und wurden beschimpft

Die tcheschische Verwaltung des Nationalparkes Sumava (Böhmerwald) hat Ende Juli mit einer Massenrodung im Nationalpark begonnen. Tausende Bäume sollten abgeholzt werden. Die Verwaltung sagt, dies sei nötig um den Borkenkäfer zu stoppen. Umweltvereine und auch Naturwissenschaftler dagegen meinen, dass der Wald sich selbst erneuert. Wie sich schon in anderen Bereichen des Naturparks zeigte, können und sollten sich Teile des Parks ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Lasst der Natur im Nationalpark sich selbst entwickeln, so die Devise.

Mehr als zwei Wochen waren run 80 Aktivisten vor Ort um die Natur zu schützen. Einige Leute ketten sich an Bäume. Die Abholzungen wurden verlangsamt aber dennoch wurden täglich unzählige Bäume gefällt. Die Blockade wurde nicht zentral (z.B. von einer Organisation) organisiert.
Die Anwohner reagieren und demonstrieren gegen die Umweltschützer. Staatspräsident Vaclav Klaus meint über die Medien, dass ihm "die Naturschützer mehr Angst machen als Al Kaida." Ein absurder Vergleich. Viele tschechische Medien sind empört.

Die Situation spitzt sich zu. Die tschechische Anti-Terror-Einheit greift ein. Gar nicht zimperlich, es fallen sogar Schüsse!! Rund 80 Aktivisten werden verhaftet.

Danach herrscht bedrückte Stimmung und Ernüchterung. Die Polizei relativiert- man werde in den Streit nicht eingreifen, aber Gesetze müssen eben eingehalten werden.

Die Nationalparkverwaltung fährt ihre Abholzungspläne ein wenig zurück. Viele Tschechen sind empört- aber nicht über die Umweltschützer, sondern über den absurden Vergleich des Präsidenten.

Danach herrscht Ernüchterung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /