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Ausbaupläne für Bohunice unverantwortlich

Sofortige politische und rechtliche Schritte gegen drohenden AKW-Neubau in Bohunice notwendig

Die heutige Meldung aus der slowakischen Regierung, es werde ein neues AKW am Standort Bohunice geplant, ist der Versuch der Atomlobby, mit aller Kraft und den unglaublichsten Versuchen das Steuer noch herum zu reissen und den Niedergang der Atomenergie abzuwenden. Während weltweit in vielen Ländern Moratorien festgelegt und auf Ausstiegskurs umgestellt wurde, ist offensichtlich die Atomlobby in Tschechien und der Slowakei so stark mit der Politik verbunden, dass hier gegenteilige Ankündigungen erfolgen, um die öffentliche Stimmung doch noch zu drehen. Der oberösterreichische Energielandesrat Rudi Anschober ist empört: "Gerade diesen Provokationen muss die Bundesregierung sehr konsequent gegenübertreten und anstatt einer Antiatom-Rethorik konsequente Schritte einleiten: unter anderem die sofortige Information an die slowakische Regierung, im Fall der Umsetzung dieser Ankündigung neben völkerrechtlichen Schritten eine Unterlassungsklage gegen einen Bau einzubringen. Dieser wird derzeit vom Land Oberösterreich gegen Temelin beschritten und entwickelt sich durchaus erfolgversprechend."


"Es ist völlig unverantwortlich, dass die Slowakei auch nach dem Super-Gau von Fukushima einen weiteren Ausbau von AKW-Bohunice plant. Das nur 105 Kilometer von Wien entfernte AKW-Bohunice ist ein erdbebengefährdeter Risiko-Standort. Die österreichische Bundesregierung muss alle Hebel in Bewegung setzen, um die Neubaupläne zu verhindern", fordert auch Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen.

Sie meint, die Slowakei braucht kein weiteres AKW. da sie reichlich Ressourcen für Erneuerbare Energien, vor allem Wind und Biomasse, und ein enormes Einsparpotential hat. Die Slowakei ist die zweitgrößte Energieverschwenderin der EU mit 30 Prozent weniger Energieeffizienz als der EU-Durchschnitt- was nur noch durch Tschechien übertroffen wird.

In Bohunice, erinnert Brunner, stehen die immer noch nicht rückgebaute AKW-Ruine aus den 70er Jahren und zwei auf Druck der EU heruntergefahrene Hoch-Risiko-Meiler, sowie das immer noch in Betrieb befindliche AKW Bohnunice V2 - ohne Schutzmantel! Und es lagern dort riesige Mengen an abgebrannten Brennelementen in ebenfalls nicht durch ein Containment gesicherten Hallen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /