© wikipedia Daniel Fauland
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"trend": Ökostrom macht "fossiles" Kraftwerk unrentabel

Verbundchef Wolfgang Anzengruber drohen Verluste beim neuen Gaskraftwerk Mellach.

Den mehrheitlich staatlichen Verbund-Konzern plagen derzeit Sorgen rund um sein Gaskraftwerksprojekt in Graz/Mellach, das unter anderem wegen des steigenden Stromanteils aus Wind- und Solaranlagen zum Verlustbringer zu werden droht.

In der kommenden Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "trend" bestätigt Verbundchef Wolfgang Anzengruber interne Berechnungen, wonach alleine das Ende 2011 ans Netz gehende Kraftwerk in Mellach in einem "worst-case-Szenario" künftig bis zu 25 Millionen Euro Verlust machen könnte, anstatt Geld zu verdienen.

Anzengruber: "Dieser Ökostrom verschmutzt nur die Stromnetze." Beim Verbund befürchtet man, dass die Betriebszeiten zu gering sein könnten. Vor allem deswegen, analysiert der "trend", weil man sich mit dem Gashändler Econgas (u. a. OMV, EVN) auf einen 15-jährigen, unkündbaren Liefervertrag für jährlich 750 Millionen Kubikmeter Erdgas eingelassen hat. Das verursacht über die Vertragslaufzeit schon zu heutigen Gaspreisen rechnerisch Kosten über zwei Milliarden Euro. Anzengruber möchte wegen der unsicheren Aussichten den Vertrag jetzt neu verhandeln. Der unsicheren Stromrechnung fällt nun auch die teure, aber ökologische Fernwärmeauskopplung zum Opfer: Die Verbundgesellschaft hat in ihren Businessplänen maximal 150 Gigawattstunden Wärme aus dem Kraftwerk Mellach veranschlagt, lediglich gut fünf Prozent des bislang promoteten Leistungsmaximums. Die Stadt Graz muss sich daher die benötigte Fernwärme zumindest noch bis 2030 aus ihrem alten Steinkohle-Heizkraftwerk selbst besorgen, heißt es beim Verbund.

Quelle: trend Redaktion



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /