Azoren: Graciosa wird energieautark und das ist erst der Anfang
Die Regierung der Azoren hat beschlossen, bis 2018 die bewohnten Azoren- Inseln zu mindestens 75 Prozent mit Energien aus Sonne, Wind usw. zu versorgen- Berliner Firma setzt erstes Projekt um
Für Inseln, die ihre Brennstoffe für die Energieerzeugung auf dem Seeweg bekommen, ist Strom aus erneuerbaren Energien schon heute eine vernünftige Alternative. Nicht nur aus ökologischen Gründen- sondern auch aus ökonomischen.
Graciosa, ‘die Liebliche’, ist die zweitkleinste der Azoren-Inseln und hat etwa 4.500 Einwohner. Die Versorgung der Azoren-Insel Graciosa mit erneuerbaren Energien ist das erste Projekt, dessen Realisierung von der Firma Younicos aus Berlin Adlershof vorbereitet wird. Dazu wurde die elektrische Versorgung der Insel in Berlin im Maßstab 1:3 nachgebaut. Auf Basis von hochaufgelösten Messdaten der Insel Windgeschwindigkeit, Solarstrahlung und Lastkurven werden Erzeuger und Verbraucher in Echtzeit simuliert, um so die künftige Energieversorgung der Insel maßstabsgetreu zu erproben.
Die wichtigsten Komponenten des Teststandes sind eine 1-Megawatt-Natrium-Schwefel-Großbatterie, ein Wechselrichtersystem und das Energiemanagementsystem.
Neben Sonne und Wind soll auch Biomasse zur Energieerzeugung beitragen, auf der Insel ist die Erzeugung von Pflanzenöl geplant, damit soll der Generator, der bereits heute in Einsatz ist, im Notfall betrieben werden.
Wenn das Projekt auf Graciosa 2012 abgeschlossen ist, wird kein Öltanker mehr die Insel anfahren müssen. Mit einer Mischung aus Wind- und Solarenergie, ergänzt durch Energiespeichersysteme und ein Backup-System, das mit vor Ort erzeugtem Pflanzenöl betrieben werden soll, kann die Insel Graciosa künftig ihre eigene Energie CO2-frei erzeugen.
"Mit dem Projekt Graciosa treten wir den Beweis an, dass eine stabile Energieversorgung, die auf regenerativen Energien beruht, schon heute umsetzbar und über die Lebensdauer wirtschaftlich ist. " ist man bei Younicos überzeugt.
Mit dem Projekt Graciosa wird bewiesen, dass eine stabile Energieversorgung, die rein auf erneuerbaren Energien beruht, schon heute umsetzbar und über die Lebensdauer wirtschaftlich ist.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /