© Kurt Bouda
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Wacker errichtet neue Produktionsanlage für Polysilicium in den USA

Die Wacker Chemie AG wird im U.S.-Bundesstaat Tennessee nahe der Stadt Cleveland einen neuen, voll integrierten Produktionsstandort für Polysilicium errichten

München / Cleveland - Diese Entscheidung gab der Münchner Chemiekonzern in der Vorwoche bekannt. Der Produktionskomplex mit einer Jahreskapazität von 15.000 Tonnen entsteht auf einem Grundstück, das WACKER Anfang vergangenen Jahres erworben hatte. WACKER wird in Cleveland auf Basis geschlossener Stoffkreisläufe Anlagen für die gesamte Wertschöpfungskette der Polysiliciumherstellung errichten. Dies reicht von der Produktion des Ausgangsstoffes Trichlorsilan über die Abscheidung des Reinstsiliciums bis hin zu Anlagen, in denen anfallende Nebenprodukte und Hilfsstoffe recycelt werden können. Die Fertigstellung der Anlagen ist für Ende 2013 geplant. Der Konzern hat für diesen Ausbau seiner Produktionskapazitäten Investitionen von rund 1,1 Mrd. € vorgesehen. In Cleveland entstehen dadurch voraussichtlich rund 650 neue Arbeitsplätze.
Mit dieser Investitionsentscheidung trägt WACKER dem weltweit weiter steigenden Bedarf an polykristallinem Reinstsilicium Rechnung, den das Unternehmen erwartet. WACKER erwartet beim Polysiliciumbedarf der Solarindustrie in den kommenden Jahren weiterhin zweistellige jährliche Wachstumsraten. Auch der Polysiliciumbedarf der Elektronikindustrie wird nach Einschätzung von WACKER weiter steigen.
‘Mit dieser Großinvestition festigen wir unsere Position als einer der weltweit führenden Hersteller von hochreinem Polysilicium für die Solarindustrie’, betonte Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG. ‘Die Nachfrage unserer Kunden nach qualitativ erstklassigem Polysilicium für Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad wird nach unserer Überzeugung in den kommenden Jahren weiter wachsen. Darüber hinaus machen uns die zusätzlichen Produktionskapazitäten außerhalb der Eurozone ein Stück weit unabhängiger von Wechselkursschwankungen.’
Ausschlaggebend für die Standortwahl waren zum einen die guten infrastrukturellen Voraussetzungen sowie die kostengünstige Energieversorgung. Die Verfügbarkeit von Chlor direkt vor Ort sowie die sehr gute Verkehrsanbindung sind wichtige Faktoren für die Attraktivität des Standortes Cleveland. Zum anderen wird WACKER in Tennessee durch die lokalen Behörden und Geschäftspartner in hervorragender Weise unterstützt. Das mit dem Aufbau des Standortes verbundene Förderpaket umfasst unter anderem die Bereitstellung der notwendigen Verkehrsanbindungen und die gesicherte Versorgung mit Wasser und Elektrizität. Beides sind wesentliche Voraussetzungen für die Produktion von hochreinem Polysilicium. Darüber hinaus sind in Tennessee die Strompreise deutlich günstiger als an vergleichbaren Standorten in Deutschland.
Mit einer Gesamtproduktion von rund 30.000 Tonnen im Jahr 2010 ist WACKER der weltweit zweitgrößte Hersteller von polykristallinem Reinstsilicium. Mit der gegenwärtig im Aufbau befindlichen Polysilicium-Produktion am Standort Nünchritz und den neuen Kapazitäten am Standort Tennessee unterstreicht WACKER seine Position als führender Hersteller von hochwertigem Halbleiter- und Solarsilicium.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /