Umweltminister Niki Berlakovich ist neuer "Glocknerkönig"

Elektroradpower bei Staffelrennen am Großglockner

"Die Grossglocknerhochalpenstrasse ist derzeit wegen eines Elektroradrennens gesperrt." so lautete gestern eine Durchsage im Verkehrsfunk. Ein Glocknerradrennen der anderen Art: Erstmals bezwangen Elektro-Radteams, mit KTM-Elektrobikes, jeweils in Staffeln zu 3 Personen, den Grossglockner. Sowohl einige Spitzensportler und Sportlerinnen, als auch Bürgermeister, JournalistInnen und Umweltminister Niki Berlakovich waren am Start. Dabei waren Radprofi Gerhard Gulewics, Extremsportler Wolfgang Fasching, Triathlet Franz Höfer, der Kärntner Landtagsabgeornete Ferdinand Hueter, die Bundesgärten Direktorin Brigitte Mang, Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer, Bürgermeister Leonhard Madreiter aus Fusch, Karl Pieber von Magna, der Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig, Dir. Arno Gasteiger von der Salzburg AG und viele andere.

Die Strecke von der Mautstelle Ferleiten bis zum Fuscher Törl wurde in Dreierteams in Angriff genommen. Die erste, mittelschwere Etappe führte von der Mautstelle Ferleiten bis zum Piffkar (1620m Seehöhe). Der zweite Streckenabschnitt vom Piffkar zum Wilfried-Haslauer-Haus (2250m Seehöhe) verlangte den sportlich ambitionierteren TeilnehmerInnen alles ab, bevor sich die
Schluss-FahrerInnen der Teams den letzten Anstieg zum Fuscher Törl (2428m Seehöhe) hinaufquälen konnten.

Das Rennen war spannend - fast bis in die letzte Sekunde war unklar, welches Team gewinnt. Umweltminister Niki Berlakovich radelte mit der sechsfachen Glocknerkönigin Karin Gruber und dem Landtagsabgeordneten und Bürgermeister von Hallein, Christian Stöckl, in einem Team. Er fuhr zwar "außer Konkurrenz", da in seiner Staffel auch die Glocknerkönigin dabei war, trotzdem lieferte er auf in den letzten Metern einen genialen Endspurt und kam als erster ins Ziel.

Die offizellen Ergebnisse

Platz zwei erreichte, ebenfalls außerhalb der offiziellen Wertung, Karl Pieber von Magna das Ziel. Er war mit dem Team KTM gestartet, zu dem auch Triathlet Franz Höfer und Radprofi Gerhard Gulewicz gehörten. Dritte, aber auch nicht gewertet, wurden Extremsportler Wolfgang Fasching und Florian Grösswang vom Team Intersport Eybl.

Nachdem Staffeln mit Spitzensportlern nicht offiziell in der Wertung waren, ging der Sieg, und damit die Glochner-E-Bike-Trophäe, an das Team "Verkehr" mit Stefan Grieshofer, Josef Haslauer (beide Salzburger Verkehrsverbund) und Mario Rohracher (ÖAMTC) in der Gesamtzeit von 50:45,50. Den zweiten Platz holten Emmerich Riesner (Bgm. Neumarkt), Willi Raimund (Austrian Energy Agency) und Helmut Mödlhammer (Präsident des Österreichischen Gemeindebundes) vom Team "Gemeindebund" in der Zeit von 59:30,87. Auf dem dritten Platz landete das Team "Salzburger unter sich" mit Anton Herbst (SVV), Roland Wernik (Wohnbau Salzburg) und Arno Gasteiger Salzburg AG) in der Zeit von 1:04:51,21.
Das "oekonews-Team" mit Lukas Pawek, Doris Holler-Bruckner und Birgit Marschitz aus dem Lebensministerium landete im Mittelfeld, aber wir freuen uns dennoch über unsere Teilnahme (es gab übrigens nur wenige Staffeln mit zwei Frauen).

Der Umweltminister wurde im Anschluss als "Glocknerkönig" ausgezeichnet.

Salzburger Radgipfel in luftiger Höhe

Am Fuscher Törl fand im Anschluss daran der Salzburger Radgipfel statt. Radfahren macht Spaß und ist gesund, egal ob einfach so oder verstärkt mit Elektroantrieb. Die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Radfahren werden mit Elektromobilität erhöht und es können zusätzlich neue Zielgruppen erreicht werden. Ein E-Fahrrad ist eine simple Möglichkeit für den Einstieg in die Elektromobilität. Beim ‘Radgipfel Salzburg” standen die Umsetzung des Masterplans Radfahren und weitere Zukunftsperspektiven für das Radland Salzburg im Mittelpunkt. Rund 2.500 Jobs hängen in Salzburg am Fahrrad, zahlreiche touristische Angebote sind mit Radsport verbunden - Salzburg glilt als eine der wichtigen Radregionen in Europa. Die direkte Wertschöpfung beträgt über 120 Millionen Euro.

Die Ökobilanz des Fahrrads ist beeindruckend. Es kommt ohne fossile Energie aus, verursacht weder Feinstaub, noch Stickoxide oder Treibhausgase und macht keinen Lärm. Wie groß das Potenzial für das Radfahren in Österreich ist, wird anhand der mit dem Auto durchschnittlich zurückgelegten Wegstrecken sichtbar: 25 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als zwei Kilometer – eine Distanz, die mit dem Fahrrad in 8 Minuten zurückgelegt werden kann – und 50 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer, die mit einer 20 minütigen Radfahrt bewältigt werden könnten. Für kurze Distanzen auf das Fahrrad umzusteigen bringt für Gesundheit, Wirtschaft und Klima einen klaren Gewinn.

Regelmäßiges Radfahren reduziert nicht nur das Herzinfarktrisiko. Die WHO schätzt das Sterbe-Risiko in der Altersgruppe der 20 bis 60 Jährigen bei RadfahrerInnen um 28 Prozent geringer ein. Schafft man es, den Radverkehr in Österreich auf 10 Prozent zu verdoppeln, wie das im Masterplan Radfahren des Lebensministeriums angestrebt wird, so könnte damit eine Entlastung des Gesundheitssystems um 810 Millionen Euro jährlich erreicht werden.

Umweltfreundlicher Tourismus und Grüne Jobs durch das Rad

Die Studie ‘Wirtschaftsfaktor Radfahren” von Lebensministerium und WKÖ zeigt auf: die direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte durch die Radwirtschaft in Österreich liegt bei 882,5 Millionen Euro und geht von über 18.000 damit gesicherten Arbeitsplätzen aus. Allein im Bundesland Salzburg hängen über 2.500 Jobs am Fahrrad, wobei, so due Studie, über 120 Millionen Euro durch den Mountain-Bike-Tourismus erwirtschaftet werden.

Elektro-Fahrräder wie sie für die Bezwingung des Großglockners eingesetzt wurden, könnten diese positive Bilanz noch verbessern. Für 2009 wird ein Absatz von bis zu 5.000 E-Fahrrädern erwartet. Im Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern wurde mit den vom Nationalparkzentrum in Mittersill angebotenen Elektro-Leihrädern bereits äußerst gute Erfahrungen gemacht- die E-Radfahrer sind bisher davon sehr begeistert.

Förderungen für Radfahren und für Elektroräder

Das Lebensministerium fördert heuer Gemeinden, Betriebe, Tourismuseinrichtungen und Verbände, die solche E-Fahrräder anschaffen, mit einem Zuschuss von 200,- Euro, ÖkostrombezieherInnen erhalten sogar 400,- Euro pro Elektro-Fahrrad. Bisher wurden bereits über 100 Förderungen beantragt.

Das Lebensministerium bietet Städten, Gemeinden, Betrieben, Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Schulen und der öffentlichen Verwaltung zur Umsetzung des "Masterplans Radfahren" Beratungs- und Förderprogramme an. Voraussetzung ist, dass die Maßnahme eine CO2 -Einsparung bewirkt, Bisher werden mit Radprojekten jährlich schon über 49.000 Tonnen CO2 eingespart.

Das Bundesland Salzburg verfügt derzeit über 650 Kilometer Radwegenetz, bis 2015 soll dieses auf insgesamt 750 Kilometer erweitert werden. Außerdem fördert das Land Salzburg den Kauf von Elektro-Fahrrädern. Ökostrombezieher erhalten 500,- Euro, alle anderen 400,- Euro Föderung.

„Wadel mit!” durch ganz Österreich

Mit dem Aufruf ,Wadel mit!’ will Umweltminister Niki Berlakovich die Vorteile des Fahrrads als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel bekannter machen. dabei ist er auch selbst mit dem Rad unterwegs. Im Rahmen seiner Radfahroffensive ‘Österreichs Wadeln radeln!” gibt es dazu Radgipfel in allen Bundesländern. Nächste Stationen sind Oberösterreich und Vorarlberg.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /