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Bevorzugung für öffentlichen Verkehr in Zürich macht Sinn

Pascal Lippmann informierte in Wien über die Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel in Zürich

Wien - Pascal Lippmann, Leiter Produkte, bei der Züri Linie stellte in Wien im Rahmen eines Vortrags die Bevorzugung der öffentlichen Verkehrsmittel (öV) in Zürich vor.


Rot statt Grün in Innsbruck

Im Vorfeld wurde ein Film über die Situation wurde in Innsbruckgezeigt. Weitere Informationen finden sich unter: www.straßenbahn.tk

Im Film musste sich die Straßenbahn die Spur mit Autos teilen. Bevorzugt werden in Innsbruck danach statt Öffis die Autos. Durch rote anstelle von grünen Ampelphasen kommt es zu ständigen Fahrtverzögerungen zum Vorteil der weniger umweltfreundlichen und gegenüber dem Bim transportineffizienteren Auto.


Bevorzugung in Zürich

In Zürich gab es im Jahr 1977 eine Volkinitiative zur Förderung des öffentlichen Verkehrs, einen politischen Auftrag, der deutlich angenommen wurde. In der Schweizer Stadt wird nach folgenden Grundsätzen gehandelt:

Es kann nur ein System bevorzugt werden: öV (öffentlicher Verkehr) oder MIV (motorisierter Individualverkehr).

Strategie von Zürich * Optimierung der Kapazität des MIV/Minimierung der Reisezeit des öV. Synchronisation ist erreicht wenn:

Der öV nur an vordefinierten Orten, wie Haltestellen, ohne Interaktion mit dem MIV halten muss. Der öV vom MIV entkoppelt werden kann, wie zum Beispiel auf separaten Spuren bzw. Eigentrassees. Rangfolge: 1. Tram, 2. Bus, 3. Fussgänger, 4. MIV


Rangfolge in Wien

Nach Meinung eines Mitgliedes des Podiums ist in Wien die Rangfolge an erster Stelle wie folgt einzuordnen: 1. ÖV; 1. MIV; 1. Fußgänger. Es sei politisches Kalkül in Wien, niemand wehzutun. Der öV-Anteil in Wien ist trotz der Verkehrspolitik hoch. Allerdings könnte man so, die selbst gesteckten Ziele nur schwerlich erreichen.


Grüne Welle in Zürich – Beschleunigungsmaßnahmen

An den Hauptverkehrsachsen (Ein- und Ausfallsachsen) hat der MIV eine grüne Welle, welcher allerdings dem öV folgt. Der MIV wird bei Kreuzungen zurückgehalten und der öV kann dort überholen oder der öV wird in Haltestellen vom MIV entkoppelt. Zudem hat der öV eine grüne Welle in der Gegenrichtung. In der Innenstadt hat der MIV keine grüne Welle und der öV bestimmt den Rhythmus. Dazu kommt z.B. Busse oder Bims mit Systemen ausgestattet sind, welche Ampeln nach schließen auf Grün für den öV schalten.

In der Schweizer Stadt unterscheidet man grundsätzlich nach folgenden Beschleunigungsmaßnahmen:


* Bauliche Maßnahme: Trameigentrassees und Busspuren schaffen günstige Vorrausetzungen für einen behinderungsfreien Betrieb.
* Verkehrsmanagement: Trams und Busse können in Zürich ca. 400 Verkehrregelungsanlagen via ‘Sesam dialog’ beeinflussen. Ampeln schalten für Tram und Bus auf freie Fahrt damit ein möglichst verzögerungsfreier Betrieb möglich ist.
* Störungsmanagement: Neben der automatischen Überprüfung der Fahrplanlage und der dynamischen Fahrgastinformation, ist es Aufgabe der Betriebsleitzentrale bei Störungen die Auswirkungen möglichst örtlich und zeitlich zu minimieren.

Durch die Bevorzugung des öV kommt es zu folgenden Effekten:


* Die öV-Bevorzugungbringt einerseits einen direkten ökonomischen Nutzen mit sich, in dem durch Zeitgewinn im Idealfall ganze Kursfahrzeuge eingespart werden können.
* Durch die konsequente Anwendung gewinnt der öV objektiv und subjektiv durch kürzere Fahrzeiten an Attraktivität und macht ihn zur valablenAlternative für jedermann.
* Mit der Entkopplung vom MIV wird zusätzlich auch die Betriebsstabilität massgeblich verbessert, wodurch der öV zuverlässiger und pünktlicher wird.

In Zürich bekommen FahrerInnen von Autos nach Mitteilung von Lippmann einen roten Kopf, wenn diese beim Ein- oder Ausparken den öV blockieren. Wien ist seiner Meinung nach relativ unaufgeräumt, was die öffentliche Gestaltung anbelangt. Um Fahrzeuge für Bänker, Arbeiter, Auszubildende % Co attraktiv zu machen müssten diese qualitativ hochwertig gestaltet sein. Das beinhaltet z.B. auch einen Unterschied beim Umgang mit der Werbung an Fahrzeugen (z.B. Werbung nur über der Augenhöhe der Kunden).


Parken in Zürich

Im Gegensatz zu Wien, wo fleißig Garagen gebaut werden, ohne die Oberfläche menschenfreundlich umzugestalten und Autos wegzunehmen, besteht in Zürich eine Begrenzung der Parkplätze und zusätzlich müssen beim Neubau von Garagen Autos 1:1 von der Oberfläche weggenommen werden, was die Chance bietet diese mit Möblierung, Grünraum, Spielplätzen,…, aufzuwerten, um das Wohnumfeld attraktiver zu machen.

Der Vortrag steht zum Download zur Verfügung!
(Quelle Verkehrsbetriebe Zürich - www.vbz.ch - Pascal Lippmann, Leiter Produkte)


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GastautorIn: Rene Bolz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /