Dokumentarfilm: "Und macht euch die Erde untertan" von Christoph Walder

Filmstart Anfang September in Deutschland

Der Film "Und macht euch die Erde untertan" entstand im Rahmen der Kampagne "Rettet Hasankeyf - Stop Ilisu" und thematisiert eines der umstrittensten Bauvorhaben der Welt: Das geplante Kraftwerk Ilisu am Tigris im Südosten der Türkei. Die entscheidende Rolle bei dem Projekt spielen Deutschland, Österreich und die Schweiz: Abgesichert mit Kreditbürgschaften dieser drei Länder, finanziert mit zinsgünstigen Krediten von deren Banken, gebaut durch deren Unternehmen - ein Projekt, das in Europa niemals genehmigt werden würde!

Das Tigristal rund um die Stadt Hasankeyf ist eine beeindruckende und bedeutende Kultur- und Naturlandschaft. In diesem so genannten Zweistromland liegen auch die Wurzeln der westlichen Zivilisation. Seit rund 10 Jahren protestieren Betroffene, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen gegen die humanitären, ökologischen und politischen Auswirkungen des Projektes.

Der Film zeigt die wertvolle ökologische und kulturelle Landschaft in Mesopotamien. Etwa 400 Kilometer des Tigris und seiner Nebenflüsse würden im Falle der Umsetzung zerstört. Unterhalb des Dammes würden künstliche Flutwellen das Ökosystem vernichten, einen Lebensraum für zum Teil weltweit bedrohte Arten und für eine bislang wenig erforschte Flora und Fauna. Über 300 bekannte archäologische Fundstätten würden ferner vernichtet, darunter die malerische antike Stadt Hasankeyf, in deren Umfeld sich 23 Kulturen verewigt haben, ganz zu schweigen von vermuteten, aber noch unbekannten Stätten aus 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte.

Zigtausende von Menschen müssten ihre Heimat verlassen, Siedlungen und wertvolles Ackerland würden geflutet. Der Plan steht zudem im Widerspruch zu internationalen Abkommen, da die Nachbarstaaten Syrien und Irak nicht konsultiert wurden. Außerdem würden die ethnischen Konflikte in Anatolien durch den Bau verschärft. Der Baubeginn wurde schon mehrmals öffentlich verkündet und erste Bauvorbereitungsmaßnahmen werden aktuell allen Protesten zum Trotz schon umgesetzt, doch noch kann das Bauvorhaben gestoppt und die Region gerettet werden!

Näheres zur Kampagne unter
www.stopilisu.com


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /