Greenpeace erstattet Anzeige gegen illegale Autowerbungen
Kunden werden durch fehlende CO2-Angaben in Werbungen getäuscht
Die Umweltorganisation Greenpeace wird heute einzelne Werbeplakate und Zeitungsinserate verschiedener Automarken zur Anzeige bringen, da die Autoindustrie regelmäßig gegen geltende Werbegesetze verstößt. Obwohl die Autoindustrie durch das Personenkraftwagen-Verbraucherinformationsgesetz (PKW-VIG) dazu verpflichtet ist, die CO2-Emissionen ihrer Autos in den Werbeschaltungen anzugeben, hält sie sich in den meisten Fällen nicht daran. "Die Autohersteller täuschen in ihren Werbungen gerne vor, wie umweltfreundlich ihre neuen Modelle sind. Über die Klimaschädlichkeit ihrer Autos geben sie in den Werbeschaltungen keine Auskunft, obwohl sie dazu verpflichtet wären", so Niklas Schinerl von Greenpeace.
Im PKW-VIG wird festgehalten, dass Autowerbungen in allen Werbemitteln, also auch bei Plakatwerbungen, Aushängen und in Zeitungsinseraten, die CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch auszuweisen haben. Ziel dieses Gesetzes ist es, dass der Verbraucher Informationen zum Verbrauch neuer Modelle erhält. Daher müssen diese Angaben laut Paragraph sieben des PKW-VIG "
gut lesbar und nicht weniger hervorgehoben als die hauptsächliche Werbebotschaft
" sowie "
bereits bei flüchtigem Lesen leicht verständlich sein". Die Autoindustrie verweigert dem Verbraucher aber in den meisten Fällen diese Informationen, indem sie die CO2 Werte - wenn überhaupt - nur im Kleingedruckten anführt.
Greenpeace hat gegen einzelne Zeitungsinserate, Werbeplakate und Werbebanner der Automarken BMW, Volvo, Honda, Suzuki und Kia Anzeige erstattet. "Die einzelnen Produzenten fahren in ihren Werbungen eine Doppelstrategie, von der Kunden leicht getäuscht werden können. In den Werbebotschaften setzen sie auf Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz. Durch das gesetzwidrige Nichtangeben der CO2-Emissionen nehmen sie den Kunden die Möglichkeit, genau das zu überprüfen", erklärt Schinerl.
Greenpeace möchte den Autoherstellern etwas Zeit geben, die illegalen Werbesujets zu korrigieren. Daher werden die Umweltschützer in zehn Tagen damit beginnen, im Großen Stil Autowerbungen auf Herz und Nieren zu überprüfen. Jede einzelne Werbeschaltung, jedes Inserat und jeden Werbeaushang soll dann genau unter die Lupe genommen und gegebenenfalls zur Anzeige gebracht werden.
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Artikel Online geschaltet von: / litschauer /