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Ökostromgesetz: Windenergie kompensiert Ökostromzuschlag zu 200 %

Eine oekonews-Ansichtssache von Dr. Fritz Binder-Krieglstein

Sehr geehrte EnergieinteressentInnen,

Sie hören immer wieder vom Argument, die Erneuerbaren Energien sind ökonomischer als die fossil-atomare Energienutzung. Ein Argument ist eine These mit dem der dazugehörigen Beweis, sonst bleibt es bei einer bloßen Behauptung.

Für die Menschen, die Ihnen begegnen, aber (noch immer) nicht wissen, dass die Erneuerbaren Kosten sparen helfen, ein aktuelles Beispiel:

In der BRD bekommt der Windstromerzeuger nach EEG, dem dortigen Ökostromgesetz, über 10 % mehr für die Kilowattstunde als in Österreich. Diese vergleichsweise höheren Kosten bezahlen die benachbarten Stromkonsumenten per Ökostromzuschlag mit ihrer Stromrechnung – wie bei uns. Darüber hinaus macht Windstrom den Löwenanteil der deutschen Ökostromproduktion aus, deutlich mehr als in Österreich.

Dennoch hilft die Windenergie ca. im doppelten Ausmaß Stromkosten sparen, als deutsche Konsumenten dafür an Ökostromzuschlag bezahlen! Denn Windstromeinspeisung vermeidet intensiv die Erzeugung von fossilem Strom in Spitzenkraftwerken (meist mit Erdgas betrieben), der ja der teuerste ist. Die Details finden Sie unter www.solarserver.de/solarmagazin/news.html#news7379

Fazit der Rechnung:

1. Windenergie spart trotz Ökostromzuschlags Stromkosten ein.

2. Der Windstromzuschlag ist folglich keine Subvention, sondern ein betriebswirtschaftlicher Kostenvorteil (volkswirtschaftlich sowieso)!

3. Die deutsche Kostenwahrheit besteht trotz deutlich mehr und deutlich teurer produziertem Windstrom als bei uns.

4. Windstrom wird übers Jahr bezogen weit unterhalb von Marktpreisen ins Stromnetz geliefert, trotz Ökostromzuschlag!

5. Da die deutsche Windstromproduktion weiter zunimmt und Strom stetig teurer wird, wächst dieser Kostenvorteil für die Konsumenten stetig an.

6. Und das, obwohl der Ökostromzuschlag in der BRD 20 Jahre pro Anlage anfällt, nicht bloß ca. 11,5 Jahre wie in good(?) old Austria.

Dagegen schauen wir "old " aus in Österreich. Die Zeit sich zu verbessern, ist wegen der jetzigen Reparatur unseres Ökostromgesetzes goldrichtig, - rein ökonomisch gedacht (von der Ökologie ganz zu schweigen). Wenn aber der Umweltminister Pröll wiederholt verbreitet, die Österreicher wollen keine Windkraft mehr, bleibt diese Behauptung bestenfalls eine bisher unbewiesene These. Umfragen weisen jedenfalls in die gegenteilige Richtung.

Segeln wir also mit dem kostengünstigen Wind, anstatt gegen den teuren fossil-atomaren Strom zu schwimmen. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen, wie die Segler sagen,

ein herzliches ‘Mast- und Schotbruch’

Dr. Fritz Binder-Krieglstein

GastautorIn: Dr. Fritz Binder-Krieglstein für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /