Arche auf Berg Ararat an Türkei übergeben

Eindringlicher Greenpeace-Appell vor G8-Gipfel in Heiligendamm

Die Arche, die Greenpeace am historischen Berg Ararat in der Südost-Türkei errichtete, wurde gestern in einer feierlichen Zeremonie der Türkei übergeben. Gleichzeitig mit der Übergabe präsentierte die Umweltorganisation auch ihre Ararat-Deklaration. In ihr werden die politisch Verantwortlichen am Vorabend des G8-Treffens in Deutschland zum dringenden Handeln gegen die Klimazerstörung aufgefordert. "Wenn es Regierungen verabsäumen, ihre Staatsbürger vor Überflutungen, Dürren, Hungersnöten und anderen Katastrophen zu schützen, verlieren sie die Legitimität für ihr Handeln", heißt es in der Ararat-Deklaration unter anderem.

Unter der Leitung des Österreichers Wolfgang Sadik hat Greenpeace in den letzten Wochen auf 2.500 Meter Höhe des Ararat die zehn Meter lange Arche gebaut. Vier Wochen lang haben zwanzig Aktivisten aus Österreich, Deutschland und der Türkei an dem Schiff gearbeitet, das zukünftig als Schutzhütte für Bergsteiger genutzt werden soll.

Wenn sich die wichtigsten Industrienationen der Welt nun in Heiligendamm zu ihrem G8-Gipfel treffen, müssen nach Ansicht von Greenpeace endlich konkrete CO2-Reduktionsziele beschlossen werden. "Alles andere ist Zeitverschwendung und unverantwortlich", meint Greenpeace-Sprecher Wolfgang Sadik, "und nicht ein einziges Land hat bislang wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergriffen. Vor allem die G8-Länder, derzeit verantwortlich für mehr als die Hälfte aller Treibhausgase, müssen ihren jeweiligen Ausstoß bis 2020 um dreißig Prozent senken. "Besonders skandalös ist das Verhalten von US-Präsident Bush, denn die US-Regierung boykottiert Klimaverhandlungen, wo sie nur kann", so Sadik.

Die USA stehen mit ihrer verheerenden Klimabilanz aber nicht allein da. Auch Österreich weigert sich beharrlich, einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. "Mit unserer Arche soll also auch das europäische Klimaschlusslicht Österreich daran erinnert werden, dafür Sorge zu tragen, die dramatische Erwärmung unseres Erdklimas in den Griff zu bekommen", appelliert Sadik.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /