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Die nächste Lüge der Atomlobby: Atomenergie bringt keine Lösung der Klimaveränderung!

Keine Renaissance der Atomenergie in Sicht: Atomenergie wird weniger und nicht mehr

Linz - 21 Jahre nach dem GAU von Tschernobyl, an dem noch immer hunderttausende Menschen leiden, versucht die Atomlobby sich als Trittbrettfahrer der Klimaveränderung.

Die oö. Anti-Atomoffensive will in Österreich, Tschechien und der Slowakei verstärkt über die neue PR-Offensive der Atomlobby aufklären: die Atomenergie, die von der Atomlobby als Antwort auf die Klimaveränderung angepriesen wird, bringt keine Lösung, sondern eine Verschärfung der Klimakrise. Der Teufel kann nicht mit dem Belzebub ausgetrieben werden. Von der österreichischen Bundesregierung verlangt Oberösterreich mehr Engagement in Brüssel, um die neue PR-Offensive der Atomlobby zu stoppen. Unter anderem durch eine Initiative gegen die Atomfinanzierung durch Euratom.

Die wichtigsten Argumente gegen die Lüge der Atomlobby:

1. Auch die Atomenergie verursacht - auf den gesamten Produktionszyklus betrachtet - beachtliche CO2-Emissionen, die drastisch höher sind als jene von Erneuerbaren Energieträgern. Je geringer die Reserven an Uran, desto höher werden die CO2-Emissionen der Atomenergie.

2. Die wesentlichen Sicherheitsfragen und vor allem auch die Entsorgungsfrage von Atommüll ist weltweit nach wie vor völlig ungelöst.

3. Es wären Unmengen an neuen Atomanlagen erforderlich, um spürbare Teile an fossiler Energie zu ersetzen: würde nur 10 % der derzeitigen fossilen Energie durch Atomenergie ersetzt, müsste 20 Jahre lang alle drei Wochen ein Atomreaktor in Betrieb gehen. Ein sicherheits- und demokratiepolitischer Alptraum.

4. Bei einer derartigen oder auch nur ansatzweisen energiepolitischen Wende hin zur Atomenergie würden Unmengen Finanzen gebunden, die dann für den Umstieg auf Erneuerbare und Energieeffizienz fehlen würden.

5. Schon jetzt ist von einer beschriebenen Renaissance der Atomkraft keine Spur: die Zahl der Reaktoren in Europa nimmt ab, die Atomenergie wird 2010 zumindest 500 MW weniger Strom produzieren als heute (die Stilllegungen von AKW in Deutschland sind hier noch nicht eingerechnet, da sie zeitlich nicht exakt fixiert sind). Und auch weltweit wird durch das teilweise bereits hohe Betriebsalter bestehender Reaktoren die Menge an produziertem Atomstrom bis 2027 um 275.000 MW abnehmen.

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober will darüber im Rahmen eines Schwerpunktes der oö. Anti-Atom-Offensive verstärkt aufklären und informieren, damit die Atomlobby den Klimaschutz nicht zu einer vermutlich letzten Chance für die Atomenergie missbrauchen kann. Hauptsächlich wird in Österreich, Tschechien und der Slowakei informiert, weil die letzten beiden Staaten ein strategisches Kernziel der Atomlobby darstellen.

An die Bundesregierung appelliert Anschober, den Einsatz in Brüssel gegen eine Renaissance der Atomenergie deutlich zu verstärken, vor allem auch durch eine Initiative für den Ausstieg aus Euratom - um der neuen Offensive der Atomlobby eine wirksame Gegeninitiative gegenüberzustellen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /