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Klimareport lässt sich auf eine Forderung begrenzen: Handeln!

"Kleine Zeitung" Kommentar von Helena Wallner

Mit leichter Verzögerung und nach einigen Extra-Nachtschichten in Brüssel lag er gestern dann doch vor: Der zweite UN-Klimareport, der uns nach der allgemeinen Schockmeldung im Februar über die Erderwärmung nun dezidiert die Auswirkungen und die am schlimmsten betroffenen Regionen nennt.

Damit wir uns nicht gleich wieder zuTode fürchten, haben die USA, China und Saudi-Arabien so lange interveniert, bis einige Textpassagen des Berichtes zur Klimaänderung gestrichen oder zumindest verharmlost wurden.

So hielt die US-Regierung die Warnung vor Wirbelstürmen,Überflutungen und Bränden in Nordamerika für übertriebene Panikmache. Als ob dies nicht ohnehin schon der bittere Jahrlauf für einen Teil der US-Bürger sei. Unter dem Strich heißt das: noch immer nichts dazugelernt. Und vor allem nicht begriffen, dass keine Zeit zum Feilschen mehr bleibt und rasches Handeln erforderlich ist.

Von der weltweiten Verantwortung ganz abgesehen. Denn zuallererst und am stärksten werden jene von den Auswirkungen des Klimawandels getroffen, werden jene die Hauptlast der Veränderungen tragen, die am wenigsten zur Aufheizung des Planeten beigetragen haben, geschweige denn fette Profite einheimsen konnten: die Entwicklungsländer und da vor allem die ärmsten der Armen in Afrika.

Je länger das Thema Klimawandel allgegenwärtig ist, desto kecker melden sich auch die Klimaskeptiker zu Wort. Manche verzapfen die Geschichte, dass unser Verhalten rein gar nichts mit dem Klimakollaps zu tun habe, es sich lediglich um natürliche Dynamik handle. Und die Allzeit-Optimisten schwören darauf, dass sich die Menschheit wie schon so oft neuen Umweltbedingungen anpassen werde und raten deshalb von Investitionen in teuren Klimaschutz rundweg ab.

Tatsächlich ist das Thema eine Gratwanderung, die auch den rund 2500 am Klimareport beteiligten Wissenschaftlern Kopfzerbrechen macht. Wie viel Weltuntergangs-Schlagzeilen verträgt der Mensch? Besteht die Gefahr, dass in absehbarer Zeit alles zur Hysterie erklärt wird? Oder halten allzu drastische Formulierungen die Menschen gar davon ab, ihren Teil im Kampf gegen den Klimawandel beizutragen?

Leugnung, Lähmung und Apathie retten die Welt nicht, das können wir am wenigsten gebrauchen. Auch die jüngste Nasa-Meldung, auf dem Mars fände gerade eine globale Erwärmung statt - und zwar viermal so schnell wie auf der Erde, ist in diesen heißen Zeiten irgendwie verzichtbar. * *

Rückfragehinweis: Kleine Zeitung

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OTS0139 2007-04-06/19:36



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /