Rotes Kreuz - Klimawandel: neue Katastrophen töten langsam

Anlässlich des aktuellen UN-Klima-Berichtes fordert das Rote Kreuz stärkeren Fokus auf Katastrophenvorsorge

Wassermangel steht im Zentrum der Erkenntnisse des zweiten Teils des UN-Klimaberichtes. Die Konsequenzen des Temperaturanstieges von 1,5 bis 2,5 Grad sind weniger Trinkwasser, daraus resultierende Seuchengefahren sowie längere Dürrperioden, Überschwemmungen und Wirbelstürme. Der aktuelle Klimabericht kommt zu denselben Schlussfolgerungen, die das Rote Kreuz bereits in seinem Weltkatastrophenbericht gezogen hat. Den Auswirkungen des Klimawandels am schutzlosesten ausgeliefert sind dieÄrmsten der Armen.

Die Beobachtungen des Internationalen Roten Kreuzes zeigen eindeutig: während nach Naturkatastrophen zwar tendenziell immer weniger Todesopfer zu verzeichnen sind, nehmen die vor allem von wetter- und klimabedingten Naturkatastrophen angerichteten kurz- und langfristigen wirtschaftlichen Schäden deutlich zu. Kurz: Naturkatastrophen töten langsam. Menschen verlieren weniger häufig ihr Leben, immer mehr aber ihre Lebensgrundlage.

"Die entscheidenden Hilfsmaßnahmen in den kommenden Jahren bestehen in Risiko-Reduktion und Katastrophenvorsorge", so Dr. Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Planung der Landnutzung, Vorsorge, Frühwarnsysteme und Stärkung der lokalen Kapazitäten sind die Schlüsselelemente. Kosteneffektive Maßnahmen, die die Akuthilfe von außen auf das Notwendigste beschränken und die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort fördern.

In Vietnam hat das Rote Kreuz entlang der Küstenregion Mangrovenwälder gepflanzt, die heute die zerstörerische Wucht von Stürmen bremsen. Diese Maßnahmen kosteten rund eine Million Euro und sparen seither Jahr für Jahr sieben Millionen an Wiederaufbau-Kosten. "Ökonomisch betrachtet rechnet sich die Investition", betont Wolfgang Kopetzky. Langfristiges Denken sei nicht nur wichtig, sondern auch wirtschaftlich, und schließt an, dass diese Erkenntnis auch in den Entwicklungshilfebudgets abzulesen sein sollte.

QUelle: ÖRK-Pressestelle


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /