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Interaktive Urlaubsplanung gegen den Klimawandel

Pingzauer Internet-Unternehmen forciert "Urlaub vom Auto"

Sollen die Österreicher aus Klimaschutzgründen auf Fernreisen verzichten? Damit wurde eine rege Diskussion, auch über den Ökotourismus und über die Rolle der öffentlichen Verkehrsmittel als Autoersatz im Urlaub, losgetreten. Das Saalfeldener Unternehmen pinzgau.com hat sich nun um die Bedürfnisse von umweltbewussten Touristen und Tourismusbetrieben im Salzburger Land angenommen. Mit dem interaktiven Urlaubsplaner (www.urlaubsplaner.co.at) hat die Internet-Agentur eine Lösung entwickelt, mit der Touristen ihre Ausflüge mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen können.

Anstoß von Pioniergemeinde Werfenweng

Den Anstoß für die Entwicklung der Anreisemöglichkeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zu den Sehenswürdigkeiten gab der Bürgermeister der Gemeinde Werfenweng, Peter Brandauer. Die Gemeinde setzt seit zehn Jahren auf das Thema "Sanfte Mobilität - Urlaub vom Auto" und gilt als österreichischer Pionier in Sachen Ökotourismus. Mit Erfolg: Die Gästezahl ist von 165.000 auf 210.000 gestiegen. Ein Viertel der Touristen kommt mittlerweile mit der Bahn und nutzt dafür die Vorteile wie Gratis-Elektroautos oder Sammeltaxis.

"Mit dem Urlaubsplaner der Firma pinzgau.com wurde nun eine ganz wesentliche Lücke geschlossen", so Peter Brandauer. "Unsere Urlauber können jetzt über das Internet die Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln vornehmen, also beispielsweise wie sie direkt von ihrem Hotel irgendwo im Salzburger Land zu einem Ausflugziele wie die Burg Hohenwerfen oder zur Eisriesenwelt kommen. Anstatt der herkömmlichen Routenplanung mit dem Auto können mit dem Programm alle Verbindungen für die An- und Rückreise ausgedruckt werden."

Der interaktive Urlaubsplaner von pinzgau.com greift auf die zentralen Datenbanken der ÖBB und des Salzburger Verkehrsverbundes zu. Um das aufwändige Eintragen von Adressen zu vermeiden, wurde die "Scotty - die Tür-zu-Tür-Auskunft" der ÖBB implementiert. Damit sind bereits alle Adressen der Angebote im Salzburger Land im Urlaubsplaner gespeichert. Zusätzlich schlägt der Urlaubsplaner Schön- und Schlechtwetterangebote vor und erstellt bei Bedarf einen kompletten Urlaubsplan.

Für DI (FH) Patrick Neumann, Geschäftsführer von pinzgau.com, war die Entwicklung des Urlaubsplaners aber nur in zweiter Linie eine technische Herausforderung. Viel wichtiger ist ihm der ökologische Gedanke, der hinter dem Produkt steht: "Laut Umweltbundesamt verringert sich beim Umstieg auf ein öffentliches Verkehrsmittel der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß um rund 100 Gramm pro Person und pro zurückgelegtem Kilometer. Wenn man nun bei rund fünf Millionen Ankünften pro Jahr im Salzburger Land auch nur zehn Kilometer mit demöffentlichen Verkehrsmittel wie Bahn oder Bus zurücklegt, ergibt sich bereits eine CO2-Reduktion von mehr als fünf Tausend Tonnen pro Jahr alleine im Salzburger Land", rechnet Neumann vor. Noch dramatischer würde sich die Reduktion auswirken, wenn die Zahlen auf das gesamte Bundesgebiet hochgerechnet würden, so Neumann. Bei 29 Millionen Ankünften im Jahr könnten die jährlichen Treibhausgas-Emissionen dann um ganze 30 Tausend Tonnen reduziert werden.

Auch der Geschäftsführer der Tourismusregion Salzburger Saalachtal Bernd Siorpaes begrüßt den interaktiven Urlaubsplaner und hat sich bereits für eine komplette Lösung für alle Betriebe in der Region entschieden. "Mit dieser Lösung kann das steigende Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen verringert werden - Stress, Unfälle und Stau werden vermieden", meint Siorpaes. "Damit können Touristen ihren Urlaub besser genießen, und wir leisten einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Erhaltung unserer einzigartigen Region."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /