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Energiebereich ist große Chance für die Landwirtschaft

Biomasseheizung für HBLFA Francisco-Josephinum - auch Nachbargebäude sollen beheizt werden

Eine Schule des Lebensministeriums, die Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco-Josephinum in Wieselburg, hat einen Schritt in Richtung Energiesicherheit gesetzt hat und wird ein Biomassemasseheizwerk errichten. Damit werden bereits vier Schulen des Lebensministeriums voll mit Wärme aus Biomasse versorgt. Das Projekt "Francisco-Josephinum" wurde bei der Wintertagung des Öko-Sozialen Forums in Wien vorgestellt..

Die Energiebereitstellung ist neben der Lebensmittelproduktion und Landschaftspflege der dritte große Bereich, in dem die Zukunft derösterreichischen Landwirtschaft liegt. Nachwachsender Rohstoffe tragen zu einer verstärkten Energiesicherheit in Österreich bei, indem sie vor Abhängigkeiten von Energielieferanten aus dem Ausland bei steigenden Ölpreisen schützen.

Durch die Umstellung werden insgesamt neun derzeit bestehende Erdgaskessel mit einer Kesselleistung von 1.846 kW ersetzt. Die installierte Leistung des neu zu errichteten Biomasseheizwerkes wird 2,1 MW betragen, bestehend aus einem Kessel mit 1,6 MW und einem Kessel mit 0,5 MW. Der kleinere Kessel dient auch dem Sommerbetrieb. Der jährliche Hackschnitzelverbrauch wird etwa 3.300 Kubikmeter betragen.

Neben der Schule könnten auch das angrenzende Gemeindeamt der Gemeinde Wieselburg Land, der Kindergarten und ein von der HBLFA Francisco-Josephinum angemietetes Schülerheim der BUWOG mit Wärme aus dem Biomasseheizwerk versorgt werden.

Der Zukauf von Wärme wurde in einem zweistufigen, EU-weiten Vergabeverfahren ausgeschrieben. Die EU-weite Ausschreibung der Biowärmelieferung für das Francisco-Josephinum in Wieselburg wurde vergaberechtlich und formal von der Bundesbeschaffung GmbH in vorbildlicher Weise abgewickelt. Bestbieter war die "Biowärme FJ Anlagen-BetriebsgmbH" aus Pöchlarn, eine bäuerliche Gesellschaft unter der Geschäftsführung von Dipl. Ing. Martin Kerschbaumer. Der Biowärmeliefervertrag wurde heute unterschrieben, geplanter Lieferbeginn ist der 1. September 2007. Neben dem angebotenen Preis waren der Anteil Waldhackgut und die Nähe zum Wärmeverbraucher die wesentlichen Zuschlagskriterien. Der Wärmeversorger garantiert 100 Prozent Waldhackgut und einen Aufbringungsradius von maximal 30 Kilometer. Kurze Transportwege und bäuerliche Waldnutzung sind somit gesichert.

Biowärmeanlage: In die Forschungsarbeit der Schule integriert

Zusätzlich bietet der Wärmeversorger dem Francisco-Josephinum die Möglichkeit, in einer Versuchsanlage Forschung zum Thema Wirkungsgrade, Emissionen, Abgasreinigung, Kraft-Wärmekopplung mit verschiedenen landwirtschaftlichen biogenen Brennstoffen durchzuführen. Diese Versuche können im "Echtbetrieb" laufen. So wird die bei der Forschung erzeugte Wärme nicht vernichtet, sondern in die Wärmeversorgung eingespeist.

Der Direktor des Francisco-Josephinums, Hofrat Dipl. Ing. Alois Rosenberger kündigte an, die Biowärme-Anlage auch in die Ausbildung der Schüler der HBLFA Francisco-Josephinum einzubinden: Diplomarbeiten als Möglichkeit der schriftlichen Reifeprüfung und Schülerprojekte finden in Zusammenarbeit mit den Experten aus unserem Haus optimale Rahmenbedingungen, so Rosenberger.

Die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco-Josephinum in 3250 Wieselburg, Weinzierl 1 ist eine Dienststelle des Lebensministeriums. Der Standort Wieselburg umfasst eine Schule mit derzeit 730 Schülerinnen und Schülern mit angeschlossenem Schülerheim und umfangreicher Infrastruktur wie z.B. lebensmitteltechnologischen Labors, Fleischerei, Lehrwerkstätten und Küche. Die HBLFA Francisco-Josephinum ist aus der Zusammenführung der Schule Francisco-Josephinum und der ehemaligen Bundesanstalt für Landtechnik mit dem Forschungsthemenschwerpunkt Biomasse und erneuerbare Energien hervorgegangen. Die Neubaumaßnahmen beim Francisco-Josephinum in Wieselburg umfassen ein Schulgebäude mit 26 Unterrichtsräumen, ein Studentenwohnheim mit 300 Heimplätzen, ein mikrobiologisches Labor und ein lebensmitteltechnologisches Zentrum. Nach dieser Neubaumaßnahme können 880 Schülerinnen und Schüler untergebracht werden.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /