© Grüne Salzburg
© Grüne Salzburg

Autofahren ohne Sprit! GRÜNEN-Abgeordnete Reiter stieg auf E-Mobil um

Leise, sauber, günstig: Strom statt Sprit kostet 60 Cent für 100 Kilometer – Energieverbrauch entspricht 0,6-Liter-Auto

© Grüne Salzburg
© Grüne Salzburg

Wer ressourcen- und klimaschonend unterwegs sein möchte, braucht nicht unbedingt auf's die Fahrt mit dem geliebten Auto zu verzichten. Voraussetzung dafür ist das richtige Modell: "Elektroautos sind im Stadtverkehr eine echte Alternative", meint die GRÜNE Energiesprecherin Labg. Heidi Reiter, die im übrigen durchaus weiß, wovon sie spricht: Die GRÜNE Landtagsabgeordnete hat sich vor einigen Monaten ein Elektromobil zugelegt.

Dass Alternativen und Energiesparmaßnahmen im Verkehrsbereich wichtiger denn je sind, liegt aus mehreren Gründen auf der Hand:

• Jede zweite Autofahrt ist kürzer als vier Kilometer, jede zehnte sogar kürzer als einen Kilometer. Für derart kurze Wege tonnenschwere Autos zu bewegen, stellt eine ungeheure Ressourcenverschwendung – mit allen ökologischen Folgen - dar.
• Mehr als 65 Prozent der Pendler sind alleine unterwegs. Und das für eine Tagesstrecke von weniger als 30 Kilometer.
• Autofahren ist teuer: 1 Liter Normalbenzin kostet derzeit etwa 1,16 Euro. Legt man der Spritkalkulationen einen Verbrauch von 6 Litern zugrunde, dann schlagen 100 Kilometer mit knapp 7 Euro zu Buche. Berücksichtigt man weiters die Fixkosten (Versicherung, Steuern, Autobahnvignette usw.) klettern die Kosten für 100 Kilometer – je nach Autotyp, jährlich gefahrenen Kilometern und Berechnungsart – ordentlich hinauf, beispielsweise auf 83 Euro (Golf 1,4 Trendline lt. ADAC bei 5.000 Kilometern pro Jahr).
• Autofahren ist ein Klimakiller: Beim Verbrennen von einem Liter Benzin produziert ein konventioneller Pkw 2,4 Kilogramm des klimaschädigenden Treibhausgases CO2. Im Jahr 1990 wurden 13,34 Millionen Tonnen CO2-Emissionen durch den Verkehr in die Luft gepufft, im Jahr 2002 waren es bereits 21,37 Millionen Tonnen. Tendenz weiter steigend.
• Die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen nimmt in Österreich vor allem durch den Verkehr zu: 60 Prozent des Erdöl-Verbrauchs werden in Form von Benzin, Diesel und Kerosin vom Verkehr beansprucht. Im Jahr 1985 wurden in Österreich 3,9 Millionen Tonnen Benzin und Diesel verbraucht, im Jahr 2004 waren es mehr als acht Millionen Tonnen.
• Der motorisierte Verkehr ist die Hauptquelle der städtischen Luftverschmutzung mit den entsprechenden Folgen für die Gesundheit: Gemäß dem "Immissionsschutzgesetz Luft" ist die Landeshauptstadt mittlerweile ebenso wie der Raum Hallein als "Sanierungsgebiet" eingestuft.

Die ökologische und vor allem preisgünstige Alternative: ein Elektroauto!

Als Energiesprecherin der GRÜNEN ist Heidi Reiter mit der Problematik unserer konventionellen Mobilität praktisch ständig konfrontiert. Klar, dass sie sich dabei auch mit den Alternativen beschäftigt hat. Im "CityEL" hat sie für sich persönlich eine solche gefunden: "Die beste Erfahrung ist immer noch die eigene, weshalb ich mich entschlossen habe, auf das Elektromobil umzusteigen. Ich wollte einfach selbst ausprobieren, wie sich so ein Gefährt im täglichen Gebrauch macht", erklärt Reiter.

In Sachen "Umweltschutz" schlägt das Elektromobil seine fossil betriebenen Kameraden um Längen: Würde man den Energieverbrauch des CityEL auf konventionelle Autos umrechnen, dann käme ein 0,6-Liter-Auto heraus! Was sich auch in barer Münze niederschlägt: 100 Kilometer kosten je nach Verbrauch und Stromtarif zwischen 40 Cent und 1,20 Euro. Wer völlig CO2-neutral unterwegs sein möchte, kann diesen Strombedarf natürlich auch entweder über Ökostrom-Anbieter beziehen oder aus Sonnenergie gewinnen.

Bleibt noch die Frage nach dem "Fahrspaß". Dazu Heidi Reiter: "Das Elektromobil ist einfach klasse auf kurzen Strecken und im Stadtverkehr. Dafür wurde es ja auch gebaut." Vom Höchsttempo – 50 Stundenkilometer – sollte man sich nicht abschrecken lassen, meint die GRÜNEN-Energieexpertin, die mit ihrem "CityEL" regelmäßig zwischen Eugendorf und der Landeshauptstadt hin- und herpendelt: "Der Zeitverlust, den man auf den paar Kilometern außerhalb der Stadt hinnehmen muss, ist marginal. Und im Stadtverkehr kann man mit einem schnelleren Auto ohnehin nichts mehr anfangen."

Einige Fakten zum CityEL (Detailinfos unter: www.cityel.net):
• Eine herkömmliche Steckdose (230 Volt/10 Ampére) ist alles, was zum "Tanken" benötigt wird.
• Der Strom für 100 Kilometer kostet je nach Tarif ca. 60 Cent! Rechnet man auch die Fixkosten hinein, belaufen sich die Kosten für 100 Kilometer laut ADAC auf 27 Euro (gegenüber 83 Euro für den Golf 1,4 Trendline oder 63 Euro beim Smart Coupe pur). Bei jährlich 5.000 gefahrenen Kilometern macht das eine satte Ersparnis von 2.000 bis 2.800 Euro aus!
• Nicht nur beim Verbrauch, auch in der Gesamtenergiebilanz hat das Elektromobil die Nase vorn: Berücksichtigt man die Herstellungsverluste bei der Stromerzeugung, entspricht der CO2-Ausstoß des CityEL dem eines 1-Liter-Autos.
• Die Versicherungskosten sind ebenfalls deutlich niedriger als bei konventionellen Pkw: Wird der CityEL als Moped angemeldet, kostet die jährliche Haftpflicht rund 40 Euro. Bei der Anmeldung als Auto sind es 100 Euro jährlich.
• Noch ein Wort zur "Sicherheit": Wie jeder andere Pkw auch musste der CityEL vor seiner Zulassung den entsprechenden Crash-Test absolvieren.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / litschauer /