© Waldviertler Energiestammtisch - www.w4power.net
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Waldviertler Energie-Stammtisch besucht Biomasseheizwerk in Waidhofen

Biomasse statt teurem und umweltschädlichen Öl

Bevor das Biomasseheizwerk in Waidhofen/Th. gebaut wurde, sorgte es für viele und lange Diskussionen. Es bestand sogar die Gefahr, dass diese intelligente und logische Alternative zur Wärmeversorgung der Thaya-Metropole durch heftigen und nicht nachvollziehbaren Widerstand nicht realisiert wird. Auch der Waldviertler Energie-Stammtisch setzte sich 2002 mit einer Unterschriftenaktion für das Biomasseheizwerk ein. Schließlich konnte doch ein Standort gefunden und das Heizwerk 2003 errichtet werden.

Am Donnerstag, den 6 Mai, besuchte der Waldviertler Energiestammtisch das Fernwärmewerk und besichtige unter der Leitung von Herrn Strak von der EVN, den 3 Megawatt Biomassekessel, der die Hauptlast übernimmt und den 4 Megawatt Gaskessel, der zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallreserve dient. In der Steuerungszentrale wurde am PC auch die Funktionsweise erklärt und Leistungsprofile veranschaulicht. Außerdem wurde auch die elektrische Rauchgasreinigung mittels Hochspannung und die Funktionsweise des hydraulischen Fernwärmenetzes erklärt.

Das Kraftwerk hat zu Selbstversorgung einen Leistungsbedarf von 30 Kilowatt um die Steuerung, die Pumpen und die Ventilatoren zu betreiben. Hier wurde die Frage aufgeworfen, warum das Heizwerk nicht auch Strom produziert oder zumindest auch eine Notstromversorgung durch Wärmekraftkopplungen vorgesehen ist, damit es bei Stromausfall nicht auch zu einem Wärmeausfall im Heizwerk kommt. Da es in der Vergangenheit nur zu wenigen Stromausfällen gekommen ist, wurde dies nicht vorgesehen, man kam aber in der Diskussion überein, dass eine Stromauskopplung bei der Wärmeproduktion durchaus Sinn macht. In einzelnen EVN-Wärmekraftwerken werden solche Anlagen bereits erprobt. Außerdem wurde darüber diskutiert, dass die Dachflächen des Heizwerkes für solare Trocknungsanlagen, solarthermische Anlagen oder für Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion genutzt werden könnten.

Im Anschluss traf sich der Stammtisch bei der Kirchenwirtin, bei dem aktuelle Projekte und Vorhaben wie die Erweiterung der Photovoltaikanlage in Schrems auf dem Dach der Waldviertler Schuhwerkstatt, die Revitalisierung von Wasserkraftwerken an der Thaya und der weitere Ausbau der Solarenergie und die Errichtung von Biogasanlagen besprochen. Dabei musste leider festgestellt werden, dass die EU die versprochene Fördergelder aus dem HIP-HIP-Förderprogramm noch immer nicht ausbezahlt hat und dass das Land Niederösterreich die Photovoltaikförderung nicht wie versprochen im April abgewickelt hat. Die Einreicher warten noch immer auf die Bescheide der Landesregierung und können dadurch mit der Errichtung der geplanten Anlagen nicht beginnen.

Steigende Rohölpreise und Umweltprobleme zeigen aber, dass uns die Energiewende, der Wechsel auf Sonnenenergie, bald gelingen muss. Wenn es zu einem Anstieg des Dollarpreises kommt, muss von einer weiteren Preissteigerungen bei Heizöl, Benzin und Diesel ausgegangen werden. Durch die Verwendung von öffentlichen Verkehrmitteln, der Bildung von Fahrgemeinschaften, dem Umstieg auf Elektroautos und Pflanzenölantriebe kann diesem Trend entgegen gewirkt und gleichzeitig die Umwelt geschont werden. Auch die regionale Wertschöpfung würde dadurch massiv profitieren.

Kontakt:

Waldviertler Energie- Stammtisch


Weitere Veranstaltungstermine finden Sie unter www.oekotermine.at



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