© wasi1370 auf pixabay / Ölförderung im Meer
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Aus für fossile Pläne von Wintershall Dea im Weltnaturerbe Wattenmehr

Schleswig-Holsteinisches Umweltministerium hat heute mitgeteilt, dass die Pläne für neue Ölbohrungen im Wattenmeer nicht genehmigungsfähig sind

Das Ende der Ölförderung auf Bohrinsel Mittelplate 2041 ist damit gesichert. Die Deutsche Umwelthilfe fordert Wintershall Dea auf, nun auch aus bestehender Förderung frühzeitig auszusteigen.

Die Pläne des Öl- und Gaskonzerns Wintershall Dea, im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer neu nach Öl zu bohren, sind nicht genehmigungsfähig. Dies hat heute das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein mitgeteilt und schließt sich damit der Rechtsauffassung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) an. Die DUH hatte zuvor angekündigt, im Falle einer Genehmigung gegen die geplanten neuen Bohrungen rechtlich vorzugehen. Aufgrund der Entscheidung des Ministeriums zieht Wintershall Dea die entsprechenden Anträge nun zurück. Damit wird die Ölförderung auf der Bohrinsel Mittelplate 2041 endgültig enden.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Endlich ist das Umweltministerium Schleswig-Holstein unserer langjährigen Forderung nachgekommen und hat eine Ausweitung der Ölbohrungen auf der Mittelplate abgelehnt. Das ist die einzig richtige Entscheidung! Die Förderung mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer ist seit Jahrzenten ein Skandal, weil sie die einzigartige Natur im Watt gefährdet. Jetzt hat der Druck der Umweltverbände und des UNESCO-Komitees Wirkung gezeigt: Schleswig-Holstein hat sich entschieden, den Weltnaturerbe-Status des Wattenmeeres über fossile Profitinteressen zu stellen Das muss auch ein Weckruf für Wintershall Dea sein: Wir fordern den Öl- und Gaskonzern auf, jetzt auch aus der bestehenden Förderung deutlich vor 2035 auszusteigen."

Die UNESCO hatte die fossilen Förderpläne im Wattenmeer scharf kritisiert und Deutschland aufgefordert, auf eine Ausweitung der Öl- und Gasförderung zu verzichten. Dieser Aufforderung ist Schleswig-Holstein nun nachgekommen. Vorausgegangen waren heftige Proteste und erste rechtliche Schritte der DUH und anderer Umweltverbände gegen das gesamte Förderprojekt. Der Erfolg ist bundesweit beispielgebend im Kampf gegen fossile Projekte. Deswegen fordert die DUH nun die Landesregierung Niedersachsen auf, die geplanten Gasbohrungen vor Borkum abzulehnen.

Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz: "Öl- und Gasprojekte haben keine Zukunft und sind mit dem UNESCO-Weltnaturerbe-Status nicht vereinbar. Während das Umweltministerium Schleswig-Holstein dies erkannt hat, ist in Niedersachsen der Groschen noch nicht gefallen. Nachdem wir die Genehmigung der geplanten Gasbohrungen vor Borkum vor niederländischen Gerichten schon stoppen konnten, muss die Landesregierung Niedersachsen jetzt nachziehen und das Projekt auf deutscher Seite endgültig absagen. Nur wenn alle fossilen Bohrvorhaben in und um das Wattenmeer gestoppt werden, können wir den Weltnaturerbe-Status dauerhaft erhalten."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /