© hhach / Plastikmüll am Strand
© hhach / Plastikmüll am Strand

Weltweite Greenpeace-Umfrage zeigt: Über 80 Prozent der Befragten wollen Ende der Plastikflut

Rund 20.000 Menschen in Österreich und weiteren 18 Ländern befragt - Politik muss im UNO-Plastikabkommen Plastikproduktion bis 2040 um 75 Prozent reduzieren

Wien - Kurz vor dem Start der vorletzten Verhandlungsrunde für ein weltweites Plastikabkommen, hat Greenpeace eine groß angelegte repräsentative Umfrage veröffentlicht. Das klare Ergebnis: Die überwältigende Mehrheit der rund 20.000 Befragten aus 19 Ländern - darunter Österreich, China und Indien - wollen ein Ende der Plastikflut. 82 Prozent wünschen sich dafür, dass weniger Plastik hergestellt wird, 90 Prozent fordern statt Einwegverpackungen Mehrweglösungen. Die Zustimmung aus Österreich ist ähnlich hoch (84 sowie 88 Prozent). Greenpeace fordert von der für Österreich zuständigen Klimaministerin Gewessler, sich für ein starkes Abkommen einzusetzen: Bis 2040 müsse die Plastikproduktion um 75 Prozent reduziert werden.

Greenpeace-Sprecherin Jasmin Duregger: “Plastik müllt unsere Meere zu und verpestet unsere Felder. Die Menschen in Österreich und weltweit haben den Ernst der Lage erkannt und sagen ‘Nein’ zur Plastikflut. Jetzt müssen die Politikerinnen und Politiker ein starkes UNO-Plastikabkommen beschließen, das unsere Zukunft sichert. Es gibt Alternativen zu Einwegplastik, wir müssen sie nutzen und der Umweltverschmutzung der Konzerne endlich einen Riegel vorschieben.”

Unter den Industrieländern herrscht in Österreich die höchste Zustimmung für starke Ziele gegen die Plastikflut. So sprechen sich 76 Prozent der rund 1.000 Befragten in Österreich dafür aus, Verpackungen aus Einwegplastik etwa für Lebensmittel, Kleidung oder im Versandhandel weltweit gänzlich zu verbieten. 88 Prozent der Befragten wünschen sich zudem, dass im Plastikabkommen der Umstieg von Einwegplastik auf Mehrwegverpackungen verankert wird. Um Mehrwegsystemen umsetzen zu können, sind laut Umfrage leichte Verfügbarkeit, fairer Preis und Komfort am wichtigsten. Wie sich Plastik auf die Gesundheit auswirkt, beschäftigt viele: Drei Viertel sorgen sich über mögliche gesundheitliche Schäden durch Plastik auf sich und ihr Umfeld. Die weltweiten Ergebnisse der Befragung zeigen, dass vor allem Menschen in Ländern im Globalen Süden, die am stärksten von beispielsweise verschmutzten Flüssen und Meeren betroffen sind, die Plastikproduktion eindämmen wollen. Darunter fallen etwa die Philippinen, Indonesien, Brasilien, Ägypten und China.

“Die Plastik-Krise bekommen wir nur in den Griff, wenn weniger Plastik produziert wird. Der Schlüssel dafür ist ein starkes globales Plastikabkommen, das die Plastikherstellung bis 2040 um 75 Prozent reduziert”, sagt Duregger. “Österreich und die EU müssen die Verhandlungen vorantreiben und sicherstellen, dass das Plastikabkommen ein Erfolg wird.”



Die Untersuchung wurde im Auftrag von Greenpeace International von Censuswide durchgeführt. Es wurden 19088 Bürger:innen in Großbritannien, den USA, Kanada, Indien, Brasilien, Ägypten, Deutschland, Mexiko, Südafrika, den Philippinen, Indonesien, Japan, Thailand, Korea, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Malaysia, Österreich und Norwegen durchgeführt. Die Daten wurden zwischen dem 16.02.2024 und dem 26.02.2024 erhoben.
Die vorletzte Verhandlungsrunde zum UNO-Plastikabkommen findet von 23.-29. April in Ottawa, Kanada statt. Die letzte Runde folgt im November in Südkorea.

Ergebnisse der Umfrage und Factsheet zum UNO-Plastikabkommen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /