© Marchfeldspargel / Spargel aus dem Marchfeld
© Marchfeldspargel / Spargel aus dem Marchfeld

Marchfeldspargel: Regionaler Spargelanbau als Vorreiter regenerativer Landwirtschaft

Mehr als 50% des österreichischen Spargels wachsen im Marchfeld - im Einklang mit den Ressourcen der Natur

Die Preisentwicklungen auf dem Lebensmittelmarkt gehen zunehmend auf Kosten der Landwirte. Während die meisten Lebensmittelpreise für Konsumenten hoch bleiben, erhalten Bauern weniger für Milch, Gemüse und Co. Der Verein Marchfeldspargel g.g.A. nimmt diese Herausforderung ernst und ergreift Maßnahmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Durch den Einsatz für nachhaltige Agrarpraktiken und die bewusste Förderung regenerativer Landwirtschaft überniehmen die Vereinsmitglieder Verantwortung für die Zukunft der Agrarlandschaft.

"Die Antwort auf diese Herausforderungen liegt in der regenerativen Landwirtschaft. Die Zukunft unserer ländlichen Räume hängt wesentlich von einer nachhaltigen Agrarstruktur ab, die es landwirtschaftlichen Betrieben ermöglicht, gesunde Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe zu erzeugen. Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft geht über gesunde Ernährung hinaus und wirkt sich positiv auf Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit aus. "Unsere Art des Spargelanbaus verkörpert die Verbindung von regenerativer Landwirtschaft und unserem Qualitätsprodukt dem Marchfeldspargel," ist Werner Magoschitz, Obmann des Vereins, überzeugt.

Kreislaufwirtschaft fördert Biodiversität

Auf dem Weg hin zur Kreislaufwirtschaft und zur Förderung der Biodiversität spielt die Vermarktung von regionalen Spargelprodukten aus dem Marchfeld, einschließlich ihrer Bündelung und Aufbereitung, eine wichtige Rolle. "Im Marchfeld produzieren zu dürfen, ist ein Privileg, das es zu wahren gilt. Der Spargelanbau, als herausragende Kultur der Landwirtschaft, bietet eine besondere Gelegenheit, Regionalität, Saisonalität, Nachhaltigkeit und vor allem die Wertschätzung der regionalen Landwirtschaft zu fördern," Johannes Edlinger, Spargelbauer aus Raasdorf. Die traditionelle Kultivierung und Produktion im Spargelanbau erfordert Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die Böden gesund bleiben aber auch gleichzeitig hochwertige Erträge erzielt werden.

"Für unseren Verein Marchfeldspargel g.g.A. ist es von großer Bedeutung, die umweltgerechte und sichere Erzeugung sowie Vermarktung von Spargel zu stärken, während gleichzeitig die hohen Sozial- und Qualitätsstandards unseres Marchfeldspargel g.g.A. weiterentwickelt werden. "Natur- und Umweltschutz werden nicht nur zu einer gesellschaftlichen Verpflichtung, sondern auch zu einem strategischen Ansatz, der die Zukunft nächster Generationen sichert und die Absatzchancen verbessert," unterstreicht Vereinsobmann Werner Magoschitz.

Die Agrarpreise sinken, während die Kosten hoch bleiben - ein Dilemma für die Spargellandwirte. Zwar sind einige Betriebsmittel billiger geworden, doch andere wichtige Investitionsgüter verteuern sich weiter. "Wir positionieren uns klar: Vielfalt statt Einfalt.", betont Spargellandwirt Andreas Trimmel aus Gerasdorf. "Beim Marchfeldspargel g.g.A. produzieren wir den Spargel in der Region für die Region, um beste und frischeste Qualität sicherzustellen, die auch der Umwelt zugutekommt."

Das Ziel ist eine krisensichere Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln, in unserem Fall den Marchfeldspargel g.g.A., aus regionaler Herkunft. Dies erfordert zugleich eine umweltschonende und verantwortungsvolle Produktion sowie eine Bewusstseinsbildung für echte Lebensmittel.

Die Vielfalt auf dem Acker bringt auch Vielfalt auf den Tisch. "Wir wollen etwas am System verändern. Dafür braucht es die Unterstützung der Insekten und ein ausgewogenes Umfeld", erklärt Markus Brandenstein, Bio-Spargelbauer aus Marchegg. "Durch blühende Äcker, üppige Blühstreifen und wilde Hecken unterstützen wir Nützlinge wie Insekten, die für Bestäubung, Schädlingsregulierung und beste Bodenbeschaffenheit sorgen."

Der Marchfeldspargel g.g.A. ist ein Kulturgut, das für zukünftige Generationen genutzt und geschützt werden muss. Die Qualitätsanforderungen gehen über gesetzliche Bestimmungen hinaus und werden durch strenge Kontrollen und bewusste Produktanalysen abgesichert. Der Verein Marchfeldspargel g.g.A. geht jetzt noch einen Schritt weiter. "Durch das FAIR-Antwortung Gütesiegel können Verbraucher die Herkunft über die gesamte Produktionskette hinweg zurückverfolgen", erklärt Werner Magoschitz, Obmann des Vereins Marchfeldspargel g.g.A. "Dies wird durch die verpflichtende Dokumentation aller Schritte von der Aussaat bis zur Verpackung ermöglicht."



Seit 1996 ist die Marke Marchfeldspargel von der Europäischen Union mit dem Gütesiegel "geschützte geografische Angabe" (g.g.A.) gekennzeichnet. Der Marchfeldspargel g.g.A. gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln Europas. Aktuell bilden sechs landwirtschaftliche Betriebe den Verein der Marchfelder Spargelbauern und bewirtschaften gemeinsam mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Felder im Marchfeld. Sie alle zusammen produzierten 2023 auf einer Anbaufläche von 400 Hektar im Osten Niederösterreichs rund 1.200 Tonnen Marchfeldspargel g.g.A. - 52 Prozent des gesamten österreichischen Spargels. Konsumentinnen und Konsumenten können sich beim Marchfeldspargel g.g.A. darauf verlassen, dass die Spargelbauern im Marchfeld umsichtig und nachhaltig mit den Ressourcen der Natur umgehen.

marchfeldspargel.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /