© Greenpeace Rumänien / Aktion in Bukurest: "No new Gas" lautet die Botschaft von Greenpeace
© Greenpeace Rumänien / Aktion in Bukurest: "No new Gas" lautet die Botschaft von Greenpeace

Greenpeace-Aktion bei OMV Petrom Zentrale in Bukarest

Botschaft "No new Gas" prangt in riesigen gelben Buchstaben an der Fassade - Umweltschutzorganisation fordert Stopp des geplanten Mega-Gasprojektes Neptun Deep

20 Greenpeace-Aktivist:innen haben gestern die Botschaft "No New Gas" in großen gelben Buchstaben an die Fassade der OMV Petrom Zentrale in Bukarest geschrieben. Damit protestieren die Umweltschützer:innen gegen das geplante Mega-Gasprojekt Neptun Deep, das die Tierwelt im Schwarzen Meer gefährdet und im Widerspruch zu EU-Klimazielen steht. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp des Mega-Gasprojektes.

Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich sagt: "Der Bau von Neptun Deep ist aus Umweltsicht unverantwortlich: Das Schwarze Meer ist ein ökologisch hochsensibles Gebiet, unzählige Fische und Meeressäuger sind hier zu Hause. In ihrem Lebensraum darf kein Platz sein für umweltschädliche Megaprojekte wie Neptun Deep. Bereits der Unterwasserlärm der Bauarbeiten bedroht die heimischen Delfine."

Eine Anfang des Monats von Greenpeace Rumänien veröffentlichte Studie zeigt, dass die OMV Petrom die fatalen Klimafolgen von Neptun Deep kleinrechnet. So kommt die OMV Petrom in der aktuell laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung zu dem Schluss, das Projekt sei "klimapositiv". Dieses Ergebnis beruht auf der fälschlichen Annahme, das gewonnene Gas aus Neptun Deep würde zukünftig die Kohleverstromung in Rumänien ersetzen. In der Berechnung wurde jedoch nicht berücksichtigt, dass Kohlestrom schon jetzt nur etwa ein Drittel des rumänischen Strommix ausmacht. Zudem will Rumänien bis 2030 aus der Kohlenutzung aussteigen und wird bereits 2026 einen Großteil seiner Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Neptun Deep soll hingegen erst ab 2027 ans Netz gehen.

Die EU-Kommission hat erst jüngst neue Pläne kommuniziert, die europäischen Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent reduzieren zu wollen. Sollte Neptun Deep in Betrieb genommen werden, wäre es das größte fossile Gasprojekt in der EU. Über seine Laufzeit wird Neptun Deep voraussichtlich mindestens 276 Millionen Tonnen Treibhausgase ausstoßen - das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren verursacht. Dennoch wird die Anschlusspipeline des Mega-Gasprojekts, "Tuzla-Podisorâ", auch mit Geldern aus dem europäischen Modernisierungsfond finanziert, der eigentlich klimafreundliche Projekte fördern soll.

"Während wir auf internationaler Ebene eine Abkehr von fossilen Energien beschließen, weil sie den Klimanotstand massiv befeuern, wird mitten in Europa ein neues fossiles Mega- Projekt gebaut und mit EU-Klimageldern gefördert. Die OMV muss Neptun Deep dringend absagen und alle Energie in den Ausbau der Erneuerbaren stecken", so Marc Dengler abschließend.

Studie von Greenpeace Rumänien (The Carbon Footprint of Neptun Deep)



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /