© Ossenbrink/ Sumpfschildkrötenexpertin Maria Schindler, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Anton Weissenbacher, Zoologischer Abteilungsleiter Tiergarten Schönbrunn mit Kindern der 4b aus der Volksschule Orth
© Ossenbrink/ Sumpfschildkrötenexpertin Maria Schindler, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Anton Weissenbacher, Zoologischer Abteilungsleiter Tiergarten Schönbrunn mit Kindern der 4b aus der Volksschule Orth

Aufgewacht: Bedrohte Sumpfschildkröten kehren heim

38 Europäische Sumpfschildkröten sind nach einem „Winterurlaub“ im Tiergarten Schönbrunn in den Nationalpark Donau-Auen zurückgekehrt.

© Ossenbrink/ Die 4b aus der Volksschule Orth an der Donau mit Lehrkräften, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Nationalpark-Rangerin Alena Täubling
© Ossenbrink/ Die 4b aus der Volksschule Orth an der Donau mit Lehrkräften, Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Nationalpark-Rangerin Alena Täubling

Bei ihrer Heimkehr tauchten die Schildkröten sofort in die gewohnten Gewässer beim Auerlebnisgelände Schlossinsel ab. Das Zuhause der Reptilien wurde im Rahmen des Projekts „Biodiversität im Alpen Karpaten Korridor“ über die kalten Monate ausgebaggert und neu modelliert. Aufgrund dieser Arbeiten hätten die Sumpfschildkröten nicht wie üblich am Gewässergrund überwintern können. Sie wurden deshalb im Spätherbst in den Tiergarten gebracht.

„Im Tiergarten konnten wir die natürlichen winterlichen Bedingungen durch Klimaschränke simulieren. Dabei sind vor allem konstante Temperaturen wichtig, bis die Tiere dann schrittweise aus der Winterstarre aufgeweckt werden. Unser erfahrenes Pfleger-Team hat die Schildkröten betreut und ihren Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert. Als langjähriger Partner des Nationalparks beim Schutz der Europäischen Sumpfschildkröten freuen wir uns, dass wir auch hier helfen konnten“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Die Gewässerbereiche um die Schlossinsel beherbergen, neben der einzigen in Österreich heimischen Schildkrötenart, auch weitere Tiere, wie Insekten, Amphibien und Fische. Um für diese langfristig geeignete Lebensräume zu sichern, wurden der Mühlgang und der Mühldumpf, Teile des Fadenbach-Gewässerzugs bei Orth an der Donau, baulich vertieft.

„Diese Maßnahmen sind Teil eines Artenschutzprojektes, das durch den Biodiversitätsfonds des BMK finanziert wird. Die Eingriffe sollen verhindern, dass das Gewässer im Winter bis zum Grund durchfriert, was für die dort überwinternden Schildkröten fatal wäre. Auch Fischarten wie der Hundsfisch, der einst in Österreich als ausgerottet galt, profitieren. Wir sind sehr dankbar dafür, dass der Tiergarten Schönbrunn uns durch die Überwinterung der Schildkröten unterstützt hat“, erläutert Nationalparkdirektorin Edith Klauser.

Die Schlossinsel ist ein wichtiger Standort für Umweltbildung. Dementsprechend durfte die 4b aus der Volksschule Orth an der Donau bei der Rückkehr der Sumpfschildkröten dabei sein und mithelfen, die Tiere zum Gewässer zu bringen. Dabei erzählte Maria Schindler, die Leiterin des Sumpfschildkröten-Schutzprojekts, der Schulklasse viel Wissenswertes über diese spannenden Tiere.

Info: In ganz Österreich gibt es nur noch eine intakte, sich natürlich fortpflanzende Population der Europäischen Sumpfschildkröte. Diese befindet sich im Nationalpark Donau-Auen. Wer zum Schutz der bedrohten Sumpfschildkröte beitragen möchte, kann unter www.zoovienna.at/unterstuetzen/sumpfschildkrote-schuetzen
eine Gelege-Patenschaft abschließen.


Erika Dorn


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /