© Greenpeace/ Ölplattform OMV Petrom im Schwarzen Meer
© Greenpeace/ Ölplattform OMV Petrom im Schwarzen Meer

OMV Petrom-Plattform verrostet im Schwarzen Meer

Whistleblower-Aufnahmen zeigen bedenklichen Zustand der Plattform 7 - OMV muss Verantwortung übernehmen - Greenpeace fordert Aufklärung

Ein Whistleblower hat sich äußerst besorgt mit Fotoaufnahmen von der OMV Petrom Offshore-Plattform 7 im Schwarzen Meer an Greenpeace gewandt. Die Bilder zeigen bedenkliche Schäden an tragenden Elementen der Plattform, wie Expert:innen gegenüber Greenpeace bestätigen. Greenpeace ist alarmiert über die Betriebstauglichkeit der Plattform und die Gefahren, die ein möglicher Unfall sowohl für die dort beschäftigten Arbeiter:innen, als auch für das Schwarze Meer hätte. Die Umweltschutzorganisation hat die Aufnahmen an die zuständigen Behörden weitergeleitet und fordert eine umgehende Untersuchung.

Surya Jaikaran, Energieanalystin bei Greenpeace International, die zuvor neun Jahre bei internationalen Öl- und Gaskonzernen arbeitete, sagt: "Die Fotos deuten darauf hin, dass die Schutzschichten der Träger korrodiert sind, was sich auf die Wandstärke auswirkt. Die Wandstärke der Träger und des Unterwasserfundaments sind so ausgelegt, dass sie den dynamischen Belastungen durch Wellen, Strömungen und dem Gewicht der Plattform selbst, standhalten. Wenn die Korrosion die Wandstärke beeinträchtigt, ist die Widerstandsfähigkeit der Plattform gefährdet und das Risiko von Arbeitsunfällen und Umweltkatastrophen steigt deutlich."

Die Plattform 7 ist Teil des Istria Perimeters vor der Küste Rumäniens - dort fördert die OMV Petrom Öl und Gas. Derzeit verfolgt die OMV noch weitere Gasprojekte in der Region. Rund 100 Kilometer entfernt befindet sich das derzeit in Planung befindliche Mega-Gasprojekt Neptun Deep. "Die Whistleblower-Aufnahmen deuten auf einen unverantwortlichen Umgang der OMV Petrom mit ihren existierenden Plattformen hin. Es stellt sich die Frage, ob ein Konzern, der scheinbar fahrlässig mit seinen bestehenden Plattformen umgeht, Genehmigungen für neue Gasprojekte wie Neptun Deep erhalten sollte. Bevor die OMV Petrom weitere tickende Zeitbomben in das Schwarze Meer setzen darf, muss zuerst die Sicherheit der bestehenden Plattformen geprüft werden", fordert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Fossiles Gas heizt die Klimakrise an, egal ob es aus Russland oder aus der EU kommt. Statt nach neuen Quellen zu suchen, muss als erstes der Gasverbrauch gedrosselt werden. Ein großer Hebel liegt in der Industrie. Greenpeace fordert deshalb ein verbindliches und sanktionierbares Reduktionsziel von jährlich fünf Prozent weniger Gas für Unternehmen. Zudem sollte bis 2035 im Niedertemperaturbereich vollständig auf Wärmepumpen umgestiegen werden.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /