© Rosenbauer / RTX- Elektrofeuerwehrfahrzeug von Rosenbauer
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Feuerwehr-Statistik 2023: 34.000 Einsätze mehr - Klimawandel wirkt sich aus!

Es gab vor allem unzählige Unwettereinsätze, die in vielen Bundesländern für wochenlange Einsatzarbeit sorgten.

Die Feuerwehren Österreichs waren 2023 erneut gefordert: Rund 34.000 - vor allem technische - Einsätze mehr, wurden im vergangenen Jahr dokumentiert. Auch wenn die Anzahl der aktiven Mitglieder auf 257.722 leicht gesunken ist, so macht dies die Feuerwehrjugend wieder wett: Mit einem Plus von 2.527 auf in Summe 36.302 Mädchen und Burschen wird sichtbar, dass das Interesse an der Feuerwehr bei Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren ungebrochen ist und weiter steigt. Nach wie vor machen rund 99% der Feuerwehrmitglieder in Österreich ihren Dienst rein ehrenamtlich und freiwillig, also ohne Bezahlung.

"Ich freue mich sehr, dass unser Nachwuchs so stark und kontinuierlich wächst. Das bedeutet Planungssicherheit, denn die Herausforderungen werden ebenso mehr wie auch die Einsätze was die Anzahl, aber auch die Komplexität betrifft. Mit einer starken Feuerwehrjugend können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken", so Feuerwehrpräsident Robert Mayer.

Auch der Frauenanteil ist wieder gestiegen: Mit einem Zuwachs von 2.703 Mädchen und Frauen auf in Summe 33.629 machen diese im Feuerwehrdienst mittlerweile 9,5% der Gesamtmannschaft aus. Auch wenn diese Zah noch klein und ausbaufähig ist, so setzt sich der positive Trend der letzten Jahre fort. Seit 2008 hat sich die Anzahl der weiblichen Feuerwehrmitglieder (Mädchen und Frauen) um 170% erhöht.

Die Anzahl der Feuerwehren hat sich in Österreich um sechs reduziert und steht aktuell bei 4.774 (4.455 Freiwillige Feuerwehren sowie zwei Freiwillige Feuerwehren an Universitäten, 313 Betriebsfeuerwehren, sechs Berufsfeuerwehren).

Ein Jahr der Wetterextreme

In Summe verzeichneten die österreichischen Feuerwehren im Berichtsjahr 2023 278.495 Einsätze, 212.141 waren technische Einsätze (Verkehrsunfälle, Sturmereignisse, Überflutungen, Schadstoffaustritte etc.), 66.354 waren Brandeinsätze. Das waren in Summe rund 34.000 Einsätze mehr als 2022 (+ 31.935 technische Einsätze und + 2.200 Brandeinsätze zu 2022).

Wirft man einen genaueren Blick auf die technischen Einsätze, so stechen vor allem die Unwettereinsätze hervor: Verbuchten die österreichischen Feuerwehren im Jahr 2022 noch in Summe 27.440 Unwettereinsätze (Auspumparbeiten, Windbruch und Sturmschäden, Schneelast etc.), waren es 2023 mehr als doppelt so viele, konkret in Summe 57.527.

Feuerwehrpräsident Robert Mayer: "Die Unwetterereignisse haben auch im vergangenen Jahr zahlreiche Regionen unseres Landes mit besonderer Härte getroffen. Das Leid und die Betroffenheit der vielen Menschen sind ergreifend. Unsere Feuerwehrmitglieder waren bei diesen Einsätzen physisch und psychisch besonders gefordert. Nimmt man die Prognosen ernst, so werden die Herausforderungen durch solche Elementarereignisse weiter zunehmen. Diese Entwicklung, verbunden mit der Komplexität, Dimension und einer rasanten Technisierung, stellen besondere Anforderungen an das Feuerwehrwesen in Österreich. Zur Bewältigung braucht es neben einer starken Mitgliederstruktur auch ergänzende Ausbildungsformate, technische und taktische Innovationen sowie eine nachhaltige Finanzierung."

Besonders eindrucksvoll sind die Zahlen der geretteten Menschen und Tiere: Im Jahr 2023 wurden von den österreichischen Feuerwehren 9.354 Menschen und 7.010 Tiere gerettet (ohne Angaben aus Wien und Vorarlberg).

"Die Feuerwehren bilden einen wesentlichen Teil der Sicherheitslandschaft in Österreich. Bei sich stetig ändernden Anforderungen an das Feuerwehrwesen und einer gesellschaftspolitischen Veränderung braucht es einen besonderen Fokus auf die Menschen in unserer Organisation, ohne die kein einziger Einsatz bewältigt werden könnte. Das ehrenamtliche Engagement ohne Bezahlung und auf Kosten der Freizeit bzw. auch der Arbeitszeit ist wesentlich, um unser Feuerwehrsystem in Österreich auf diesem professionellen Niveau zu halten.", so Feuerwehrpräsident Robert Mayer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /