Diese Sanierungsarten müssen Sie kennen – der BETTERHOMES-Guide 2024
In vielen Regionen Österreichs ist Bauland knapp. Entsprechend wichtig ist es, bestehende Bausubstanz zu erhalten und regelmäßig an den aktuellen Stand der Technik anzupassen.
Eine zentrale Rolle spielen dabei Sanierungen. Doch welche Maßnahmen gehören eigentlich dazu, welche Arten von Sanierungen gibt es und wann kommen sie zum Einsatz? Diese Fragen beantworten die Spezialisten von BETTERHOMES in diesem Beitrag.
Begriffliche Abgrenzung – BETTERHOMES über die wichtigsten Sanierungstypen
Sanierungen bei Immobilien beziehen sich auf umfassende Erhaltungs-, Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die durchgeführt werden, um ihre Struktur, Funktionalität, Energieeffizienz und Ästhetik zu verbessern. Sie können verschiedene Bereiche betreffen und unterschiedliche Ziele verfolgen.
Grundsätzlich unterscheidet man folgende Typen:
- Strukturelle Sanierung
- Energetische Sanierung
- Fassadensanierung
- Innensanierung
- Denkmalschutzsanierung
- Spezialsanierung
Strukturelle Sanierung
Die strukturelle Sanierung bezieht sich auf umfassende Renovierungsarbeiten an den tragenden Elementen eines Gebäudes. Sie wird notwendig, wenn die Integrität der Tragstruktur beeinträchtigt ist, sei es durch Alterung, Schäden, mangelnde Stabilität oder vergleichbare Probleme. Typische Maßnahmen betreffen etwa die folgenden Gebäudeteile.
Fundament:
Eine strukturelle Sanierung kann Reparaturen oder Stabilisierungsmaßnahmen am Fundament umfassen. Dazu gehören unter anderem das Anheben und Neuverlegen sowie die Injektion von Stabilisierungsmitteln. Ziel ist die Beibehaltung bzw. Wiederherstellung der strukturellen Integrität.
Tragende Wände:
Reparaturen an tragenden Wänden sind ein wesentlicher Bestandteil der strukturellen Sanierung. Sie können die Verstärkung, Reparatur oder sogar den Austausch von Wänden umfassen.
Kellerhals:
Bei einer Kellerhalssanierung werden die vertikalen Bauwerksabdichtungen unterhalb der Geländeoberkante und/oder die Horizontalabdichtung gegen Stauwasser erneuert.
Dachkonstruktion:
Die strukturelle Sanierung kann auch das Dach betreffen, einschließlich Reparaturen oder den Austausch von Dachbalken, Dachsparren, Dachstühlen oder anderen strukturellen Elementen.
Weitere Maßnahmen:
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Hierzu zählen etwa Balkonerneuerungen, Verstärkungen tragender Säulen und Sicherheitsstabilisierungen in Treppenhäusern.
Die genauen Maßnahmen einer strukturellen Sanierung hängen von den spezifischen strukturellen Problemen und den Anforderungen des Gebäudes ab. Diese Art der Sanierung erfordert die Expertise von Bauingenieuren und Architekten. Durch ihre Unterstützung ist sichergestellt, dass die Arbeiten den erforderlichen Baustandards entsprechen und die strukturelle Integrität wiederhergestellt wird.
Energetische Sanierung
Die energetische Sanierung zielt darauf ab, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Der Fokus liegt dabei darauf, den Energieverbrauch zu reduzieren, den Komfort zu steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren.
Ein zentraler Aspekt ist dabei die Wärmedämmung. Diese kann etwa durch die Installation von Dämmmaterialien an Dach, Fassaden, Wänden und Böden erfolgen, um den Wärmeverlust zu minimieren. In diesem Zusammenhang steht auch der Austausch von alten Fenstern und Türen und ihre Ersetzung durch energieeffizientere Modelle mit doppelter oder dreifacher Verglasung. Dadurch kann der Wärmeverlust reduziert werden und der thermische Komfort verbessert werden. Das gilt auch für den Austausch von Heizungsanlagen durch energieeffiziente Systeme wie Brennwertkessel oder Wärmepumpen.
Weitere Maßnahmen, mit denen sich die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern lässt, sind etwa die folgenden:
- Effiziente Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung
- Regenerative Energiequellen wie Solaranlagen, Photovoltaik oder Geothermie
- Energieeffiziente LED-Beleuchtung
Die energetische Sanierung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern kann auch langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen für die Bewohner oder Eigentümer führen, da der Energieverbrauch reduziert wird. In vielen Ländern gibt es auch staatliche Förderprogramme und Anreize, um energetische Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen. Ein guter Ausgangspunkt für die Planung einer energetischen Sanierung ist eine energetische Beratung. Hier wird man von einem Experten begleitet, der den Energieverbrauch analysiert, maßgeschneiderte Empfehlungen gibt und bei der Umsetzung geeigneter Lösungen unterstützt.
Fassadensanierung
Bei einer Fassadensanierung konzentriert man sich auf die äußere Hülle des Gebäudes, einschließlich Reparaturen und Erneuerungen von Fassadenmaterialien, Farbanstrichen, Dämmungen und anderen ästhetischen Verbesserungen. Tragende Strukturelemente bleiben dabei unberührt. Im Vordergrund stehen ästhetische und funktionale Aspekte der Gebäudehülle. Typische Bereiche sind Reinigung, Instandsetzung, Austausch von Fassadenmaterialien und Verbesserungen der Wärmedämmung.
Wichtig ist zum Beispiel die Erneuerung von Fugen zwischen Fassadenelementen. Bestehen hier Undichtigkeiten, kann es zu einem kontinuierlichen Feuchtigkeitseintrag kommen, der letzten Endes zu Schimmelbildung und zu strukturellen Schäden führen kann. Bei einer Reinigung auf der anderen Seite werden zum Beispiel Schmutz, Moos, Algen und andere Ablagerungen entfernt, um einerseits die ästhetische Qualität der Fassade zu verbessern und andererseits ihren Wert zu erhalten.
Innensanierung
Die Innensanierung konzentriert sich auf die Renovierung und Modernisierung der Innenräume eines Gebäudes. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Wohnkomfort zu verbessern, den ästhetischen Wert zu steigern und oft auch die Funktionalität der Innenräume anzupassen.
Maßnahmen können hier zum Beispiel der Austausch von Sanitärinstallationen, Fliesen, Armaturen und Beleuchtung im Badezimmer sein. Sie verbessern einerseits die Ästhetik, andererseits aber auch die Funktionalität des Badezimmers. Auch Küchen sollten regelmäßig renoviert werden. Hier können zum Beispiel Schränke, Arbeitsplatten, Elektrogeräte und Beleuchtung ausgetauscht werden. Im gesamten Haus werden häufig die Bodenbeläge und Wandbeschichtungen erneuert. So können zum Beispiel aus ästhetischen Gründen Bodenbeläge wie Parkett, Fliesen, Laminat und Teppich verlegt werden. Auch das Anbringen neuer Tapeten und der Neuauftrag von Farbe sind hier zu nennen.
Denkmalschutzsanierung
Eine Denkmalschutzsanierung bezieht sich auf Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen, die in Gebäuden oder historischen Bauwerken durchgeführt werden, die unter Denkmalschutz stehen. Der Denkmalschutz zielt darauf ab, kulturell, geschichtlich oder architektonisch bedeutende Strukturen zu erhalten und zu schützen. Bei der Sanierung solcher Gebäude müssen bestimmte Vorgaben und Richtlinien eingehalten werden, um den historischen Charakter und die Authentizität zu bewahren.
Vor Beginn der Sanierungsarbeiten muss hier zunächst immer geprüft werden, welche Maßnahmen am Denkmal unter welchen Auflagen durchgeführt werden dürfen. In der Regel geht es hier darum, historisch bedeutsame Elemente zu erhalten und wiederherzustellen. Das können zum Beispiel Fassaden, Fenster, Türen, Treppenhäuser oder historischer Stuck sein. So sollen die Gebäude einerseits modernisiert, andererseits aber auch ihren Originalcharakter beibehalten werden. Hier ist in den meisten Fällen eine enge Zusammenarbeit mit Denkmalpflegern, Architekten und Handwerkern mit Erfahrung im Bereich Denkmalschutzsanierung erforderlich.
Eine Orientierungen geben hierbei die Regelungen des Denkmalschutzgesetzes.
Spezialsanierung
Neben diesen Haupttypen gibt es noch eine ganze Reihe von Spezialsanierungen, die in bestimmten Sonderfällen notwendig werden. Hier sind vor allem folgende Fälle zu nennen.
Asbest:
Asbestsanierungen fallen in die Kategorie der speziellen Sanierungsmaßnahmen, die sich mit der Entfernung und dem sicheren Umgang von Asbestmaterialien befassen. Asbest ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das aufgrund seiner hitzebeständigen, isolierenden und feuerfesten Eigenschaften früher in vielen Baustoffen und anderen Produkten verwendet wurde. Allerdings ist Asbest auch bekannt für seine gesundheitlichen Risiken, insbesondere wenn Asbestfasern freigesetzt und eingeatmet werden.
Schimmel:
Bei einem Schimmelbefall erfordert die Sanierung die Identifizierung der Ursachen des Schimmelwachstums, die Entfernung des Schimmels sowie die Behebung von Feuchtigkeitsproblemen. Dies kann auch die Sanierung von betroffenen Baumaterialien wie Trockenbau, Tapeten und Holz umfassen.
Feuer- und Rauchschadensanierung:
Nach einem Brand erfordert die Sanierung oft die Entfernung von Ruß, Asche und Brandrückständen, den Wiederaufbau von beschädigten Strukturen und die Beseitigung von Rauchgerüchen. Eine professionelle Reinigung und Sanierung sind hier unerlässlich.
Das BETTERHOMES-Fazit – regelmäßige Sanierungen unerlässlich
Bereits diese kurze Auswahl an Beispielen zeigt, dass fachgerechte Sanierungen in vielen Fällen notwendig sind. Sie erhöhen nicht nur den Nutzungskomfort, sondern vor allem die Langlebigkeit und den Wert von Immobilien. Entsprechend hoch ist ihre Bedeutung in Zeiten einzuschätzen, in denen eine Ausweitung der Bautätigkeit durch ein geringes Flächenangebot und steigende Baukosten kaum realistisch ist. Für Eigentümer ist es entsprechend wichtig, notwendige Erhaltungs- und Reparaturmaßnahmen frühzeitig zu planen, von Experten umsetzen zu lassen und mit ausreichend finanziellem Spielraum zu kalkulieren.
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BH
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /