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Fukushima 2.0?

Fast alle Atomkraftwerke Japans sind in Küstennähe erbaut - was eine Gefahr für die Sicherheit durch Tsunamis bei Erdbeben bedeutet

Japan ist eines der erdbebengefährdetsten Länder der Erde, Beben mit mehr oder weniger schweren Folgen wird es dort immer geben, stellt das Anti Atom Komitee anlässlich der aktuellen Geschehnisse an der japanischen Westküste fest. Umso unverständlicher ist, dass auch gerade in Japan nach einigen Jahren der Vorsicht erneut vermehrt auf Atomkraft gesetzt wird.
Für kaum jemanden war Fukushima ein Begriff, bevor es etwa 160 km davon entfernt am 11. März 2011 zu einem schweren Seebeben kam und in dessen Folge zu einem Tsunami sowie zu einer atomaren Katastrophe, die noch viele Jahre andauern wird. „Mit Folgen, die wohl bleibend sind. Genauso wie die weiteren Kosten für Dekontamination, Rückbau und nicht abschätzbare Umweltschäden“, stellt Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee fest und er ergänzt; „Fukushima ist nicht passiert, es passiert noch immer!“

Man weiß, dass Japan auf Erdbeben vorbereitet ist wie kaum ein anderes Land. Es darf auch davon ausgegangen werden, dass bezüglich Sicherheit von AKWs alle erdenklichen Lehren aus der Katastrophe gezogen wurden. „Dieses ‚erdenklich‘ ist aber auch gleichzeitig der Punkt“, ist Gerold Wagner vom Anti Atom Komitee überzeugt. „Wir erwarten, dass ähnliche schwere Sicherheitsmängel wie damals in Fukushima heute nicht mehr existieren. Angesichts dieser Naturgewalten scheint es jedoch nicht unwahrscheinlich, dass erneut Sicherheitseinrichtungen von einem Tsunami – fast alle AKWs in Japan sind rund um die Inseln in Küstennähe gebaut – oder durch Erdstöße direkt ausgehebelt werden können, weil eben irgendetwas, die Konsequenz eines Nebeneffekts vielleicht, nicht vorstellbar war.“ – „Könnte man dann wieder von einem „Unglück“ reden?“ stellt sich Wagner die Frage.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /