© Stadtwerke Amstetten  / Helene Pattermann, Community & Circularity Director des Climate Lab, und Jürgen Hürner, Geschäftsführer der Stadtwerke Amstetten.
© Stadtwerke Amstetten / Helene Pattermann, Community & Circularity Director des Climate Lab, und Jürgen Hürner, Geschäftsführer der Stadtwerke Amstetten.

Stadtwerke Amstetten: Das gallische Dorf der Energiewende

Das Climate Lab lud zum Community Lunch nach Wien

Die Energiewende ist eine Sache der Überzeugung. „Dabei sollten wir alle bei uns selbst anfangen“, weiß Jürgen Hürner, Geschäftsführer der Stadtwerke Amstetten. Wie es ihm gelang, mit diesem Appell an seine Mitarbeiter:innen und die Bürger:innen eine nachhaltige Energiewende im „gallischen Dorf Amstetten“ einzuläuten, erzählte er vor kurzem beim Community Lunch des Climate Lab in Wien.

„Die Umsetzung der Energiewende erfordert engagierte Gemeinsamkeit, Agilität und einen starken Umsetzungswillen. Wir schaffen die Energiewende, indem wir werken, wirken und wegweisende Maßnahmen ergreifen. In der Energiewende gibt es keine Abkürzungen.“ Beim Community Lunch, einer Veranstaltung des Climate Lab, sprach Jürgen Hürner von seinen Erfahrungen, Visionen und den großen Herausforderungen, wenn es um die gemeinsame, nachhaltige Energiezukunft geht. Das Climate Lab ist dafür eine optimale Plattform mit entsprechender Multiplikationskraft, da es das Ziel verfolgt, innovative und mutige Allianzen zu schmieden, um die Klimaneutralitätsziele so schnell wie möglich zu erreichen. Initiiert durch den Klima- und Energiefonds und das Klimaschutzministerium (BMK), gemeinsam mit der Wien Energie, EIT Climate-KIC und Impact Hub, verbindet die Akteur:innen die gleiche Überzeugung. Nämlich, dass sich die auf dem Weg zur Klimaneutralität notwendigen Lösungen nur dank neuer, branchenübergreifender Partnerschaften entwickeln lassen.

Wachrütteln, wegweisen, weiterentwickeln

„Wir sind fest davon überzeugt, dass nur eine koordinierte und gemeinschaftliche Anstrengung sowie eine gemeinsame Vision die Energiewende zum Erfolg führen wird“, erzählte Jürgen Hürner. Alle Branchen, Länder, Städte und letztlich alle Bürger:innen werden gemeinsam an einem Strang ziehen müssen. „Und ja“, so der Geschäftsführer der Stadtwerke Amstetten, „es wird Geld kosten. Die Transformation zur nachhaltigen Energiezukunft erfordert Investitionen und wird sich in der Landschaft zeigen, sei es durch Windräder, Solaranlagen oder Kraftwerke. Es braucht eine kollektive Vision für die Gestaltung dieser Zukunft. Unsere Kinder werden in der Zukunft fragen, welchen Beitrag wir geleistet haben. Es ist auch essenziell zu erkennen, dass die Energiewende keine nationalen Grenzen kennt. Selbst kleine Gemeinden haben die Potenz, die globale Energiewende voranzutreiben.“ Man müsse sich bewusst machen, was alles selbst von kleinstem individuellem Verhalten abhängt, aber auch, welche Möglichkeiten zur aktiven Gestaltung es gibt – als einzelne Bürger:in, Unternehmen oder auf kommunaler Ebene. „Dabei ist es entscheidend zu realisieren, dass der Preis, den wir jetzt für die Energiewende zahlen, klein ist, im Vergleich zu dem, was ohne Handeln passieren wird“, führte er aus.

Das gallische Dorf Amstetten

Der Beitrag der Stadtwerke Amstetten ist ein positives Beispiel: Sie haben ihre für Energieversorgungsunternehmen typische starre Organisation umstrukturiert, um schneller und flexibler auf das sich rasant entwickelnde Umfeld zu reagieren. Aber auch, um eigene Akzente setzen zu können. Innerhalb von nur vier Jahren hat Hürner es geschafft, das Unternehmen komplett neu aufzustellen und eine klare Vision zu entwickeln. Bürger:innen konnten so für die Energiewende begeistert werden: „Seither wird gemeinsam eine Mission verfolgt: ein CO2 neutrales Amstetten“, erzählte Hürner stolz.

Die Macht der Begeisterung

Die unternehmerische Tätigkeit der Stadtwerke Amstetten fokussiert die drei Bereiche „Versorgungssicherheit“, „Lebensqualität“ und „Energiezukunft“. Wegweisend zu sein, indem man regionale Verantwortung übernimmt und dabei gleichzeitig grenzüberschreitende Dialoge – sowohl in Bezug auf Branchen als auch auf Länder – ankurbelt, das sei der Nährboden für die notwendige Begeisterung, um Visionen zu entwickeln und aktiv zu werken, wenn es um die Umsetzung neuer, innovativer Lösungen geht. Wasser, Strom, Fernwärme, die gesamte Abwicklung und Administration: das Bessere ist immer der Feind des Guten. „Wir müssen die Energiewende als gemeinsame Chance sehen,“ schloss Jürgen Hürner seinen Impulsvortrag. „Wir sind angespornt von der Überzeugung, dass die Energiewende in Österreich nicht nur gelingen ‚kann‘, sondern gelingen ‚wird‘.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /