© David Brandenberger / In China unterwegs
© David Brandenberger / In China unterwegs

Inspirierende 40‘000 km mit der Kraft der Sonne

Fünf Jahre, drei Kontinente, 22 Länder mit dem „Solatrike“

© David Brandenberger / In Australien
© David Brandenberger / In Australien
© David Brandenberger / Am Lake Pukaki
© David Brandenberger / Am Lake Pukaki
© Brandenberger / David mit einer iranischen Familie
© Brandenberger / David mit einer iranischen Familie

David Brandenberger ist ein Pionier, der seinesgleichen sucht. Vor mehreren Jahren brach er zu einer Expedition auf, die einfach einzigartig ist, ohne viel darüber nachzudenken. Eine epische fünfjährige Reise von 40‘000 km durch drei Kontinente und 22 Länder folgte. Von Europa aus durchquerte er Asien, Australien und Neuseeland mit seinem solar betriebenen Pedelec-Liegetrike namens Solatrike- einfach per Muskelkraft und e-Unterstützung.
Das Solatrike besteht aus einem Liegetrike, das mit zwei E-Motoren ausgestattet wurde, um steilere Passagen zu meistern. Auf dem 3.5m langen Anhänger sind Solarmodule verbaut, die den Strom netzunabhängig liefern. Darunter versteckt sich das ganze Expeditionsmaterial. Das Gefährt fällt mit seinen über fünf Metern Gesamtlänge und ungewöhnlicher Form auf, was mit Absicht die Aufmerksamkeit auf erneuerbare Energieformen lenken soll.

Trotz einer unheilbaren Krankheit, angeschlagenen Knien und keinem blassen Schimmer von der Materie, ließ er sich nicht davon abhalten, seinen Traum von einer Weltreise zu verwirklichen. Tagelanger Dauerregen, sture Beamte, unzählige Pannen und Reparaturen setzten ihm zu. Wie schaffte er es, mitten in der Halbwüste von Aserbaidschan, eine neue Achse zu organisieren, obwohl sein Visum in wenigen Tagen ausläuft und er nicht einmal einen Meter vorankommt? Wer hilft eine Unterkunft in einem kleinen Dorf im winterlichen Kasachstan zu finden? Wohin geht die Reise weiter, wenn das Verschiffen des Solatrike von Südkorea in ein südostasiatisches Land unmöglich ist?

Diese bemerkenswerte Fahrradreise bewältigte David Brandenberger vollkommen alleine, ohne Sponsoren, ohne ein Team, das ihn unterstützt hatte und ohne ein Rennen, das ihm die Organisation abnehmen könnte? Gerade für einen introvertierten Menschen stellt eine so strapaziöse Expedition eine umso grössere Herausforderung dar! Aber er hat durchgehalten und etwas absolut Erstaunliches erreicht: Als erster Schweizer, der dieses Abenteuer vollbrachte, wurde er ungeplant selbst zu einem Pionier. Nur Covid vermochte ihn in Neuseeland zu stoppen, wo er gezwungen wurde, seine Reise auf unbestimmte Dauer zu pausieren.

Diese Zeit nutzte David Brandenberger, um alle seine haarsträubenden Erlebnisse mit dem Solatrike in einem Buch niederzuschreiben, das er nun in Deutscher und Englischer Sprache veröffentlicht hat. Seine professionellen Fotos dieser epischen Expedition zeigte der preisgekrönte Fotograf unterdessen mehrfach in seinen Multimedia-Shows im In- und Ausland. Die Einladung zur SPEZI (Spezialradmesse) in Deutschland und als einer der Keynote.Sprecher auf den zwei tschechischen Fahrradfestivals beweist die inspirierende Wirkung seiner Reise. Sogar diese Präsentationen hat er in seinem ganz speziellen und eigenen Stil gestaltet. Sie beinhalten einige seiner Skizzen und Tonaufnahmen, die auf der Expedition entstanden sind. Aussergewöhnlich ist auch der selbst komponierte Soundtrack, zu dem er überdies live mitspielt. Die Show ist eine Mischung zwischen Stevie Ray Vaughan, ZZ Top und Indiana Jones.

Die Reise von David Brandenberger ist ein Beweis für die Kraft der Entschlossenheit und des Durchhaltevermögens im Angesicht von Widrigkeiten. Immer getreu der Devise von Blaise Pascal: „Willst du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen.“
Wann die Reise weiter geführt wird, stand mehrmals auf sprichwörtlich letzter „Messers Schneide.“ Nach einer Operation sah es eine Zeit lang so aus, dass er gezwungen wäre seine Weiterreise, die während Corona unterbrochen war, erneut, und zwar um ein Jahr, zu verschieben, doch nun steht der Wiederaufnahme im April 2024 nichts mehr im Wege. Eine grobe Ahnung wohin er nun rollen wird, hat er schon. Die Expedition ist nicht abgebrochen, sondern nur aufgeschoben, vorerst ... Man darf wirklich gespannt sein!

Webseite: David Brandenberger / Solatrike

BUCHTIPP: Solatrike Das Buch

Multimedia-Show
Solatrike-Projekt


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /