© Hubertus Grass / PV
© Hubertus Grass / PV

Steiermark: Sachprogramm für PV-Ausbau nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Zielerreichung bis 2030 damit unklar

Am Donnerstag beschloss die Steirische Landesregierung das "Sachprogramm Erneuerbare Energie - Solarenergie" mit 36 Vorrangzonen im Gesamtausmaß von 778 ha, wo in Zukunft PV-Freiflächenanlagen errichtet werden könnten. In Wirklichkeit stehen nach der Begutachtung und den berechtigten Einwendungen von Gemeinden, Errichter*innen und Grundbesitzer*innen nicht mehr als 500 ha für die heimische Sonnenstromerzeugung zur Verfügung. Bereits nach dem Beschluss des Raumordnungsbeirates Mitte Mai kritisierte der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) die mangelhafte Ausweisung der zukünftigen PV-Zonen und appellierte dringend an die zuständigen Landesrät*innen, das Programm zu überarbeiten und weitere Zonen mitaufzunehmen. Leider blieb eine Abänderung aus und somit ist die Enttäuschung über das nun beschlossene Sachprogramm dementsprechend groß. Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria, sieht die Ausbauziele für die Steiermark gefährdet: "Die Jubelchöre der Landespolitik in der Steiermark können wir in keinster Weise nachvollziehen. Der Beschluss dieses mangelhaften Sachprogramms ist bestenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein und steht im höchsten Widerspruch zu den Zielen der Klimapolitik und der Energiewende - und all das am Tag an dem bekannt wurde, dass es ab 2024 kein Russengas mehr geben wird!"

Aktuelle Studie zeigt Aufholbedarf der Bundesländer - auch die Steiermark muss nachbessern

Die erst kürzlich vom Verband Erneuerbare Energie Österreich präsentierte Studie zu den Klimazielen der Bundesländer zeigt den enormen Aufholbedarf auf Landesebene auf. Für die Steiermark wurde sogar ein neues Ziel bis 2030 errechnet, das wohl nur mit einer entsprechend großen Ausweisung von Flächen für PV erreicht werden kann. "Der erforderliche Ausbau an sauberem und auch sozial leistbarem Sonnenstrom ist mit dieser Art der Landesraumordnung nicht erreichbar. Angesichts der Dringlichkeit und der Dramatik des Themas hätten wir uns gerade von der Steiermark hier deutlichere Zeichen erwartet", resümiert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /