© Laura Penwell auf pexels/ Windkraft
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Milder April bringt 18 Strom-Exporttage für Österreich und teilweise 100% Deckung durch Erneuerbare

APG-Factbox im April zeigt teilweise 100% Stromdeckung durch erneuerbare Energien, dadurch seit fast 2 Jahren erstmals wieder mehr Stromexport als Import.

Dank des wärmeren Wetters hat die Stromerzeugung durch nachhaltige Energiequellen im April (Kalenderwochen 14 bis 17) gegenüber den Vormonaten wieder zugelegt. Rund 89 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs konnten durch Erneuerbare gedeckt werden. Bei einem Gesamtverbrauch von 4.450 Gigawattstunden (GWh) sind das 3.956 GWh. In der Kalenderwoche 17 war es dieses Jahr erstmalig wieder möglich, den heimischen Strombedarf bilanziell zu 100 Prozent nachhaltig zu decken.

Der Anstieg an erneuerbarer Stromerzeugung in den Aprilwochen wurde hauptsächlich durch die Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken möglich, die mit 2.490 GWh rund 63 Prozent der Erneuerbaren ausmachte. Die Produktion aus Windkraft macht im April mit 647 GWh 16 Prozent der Erneuerbaren aus und konnte sich damit im Vergleich zum letzten Jahr um rund fünf Prozent steigern.

Eine saisontypische Entwicklung meint Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG: "Gerade im Frühling und Sommer, wenn es wärmer wird, erkennt man auch eine steigende Produktionskraft der Erneuerbaren - Stichwort Schmelzwasser - und die Bedeutung des Ausbaus der Windkraft."

Exporttage übersteigen Importtage

Die gute Erzeugung durch erneuerbare Energien war Grund dafür, dass im April vertraglich an mehr als der Hälfte der Tage (18 Tage) Strom bilanziell exportiert werden konnte. Während wir im Vergleichsmonat des letzten Jahres mit 477 GWh ein Stromimportland waren, haben wir es dieses Jahr im April geschafft mit insgesamt 95 GWh ein Stromexportland zu werden. Zuletzt war Österreich vor fast zwei Jahren im August 2021 bilanziell ein Exportland.

"Dieser signifikante Rückgang an Stromimport im April ist nur durch den starken Anstieg der Laufwassererzeugung möglich, die in Österreich einen Großteil der erneuerbaren Energien darstellt. Durch die große Trockenheit im Sommer des Vorjahres war die Produktionskraft der Wasserkraft im letzten Jahr stark reduziert," sagt Christiner.

Stromspareffekte noch ausbaufähig

Österreichs Strombedarf betrug auf Basis von ersten Analysen in den Aprilwochen gesamt rund 4.450 GWh. Eine Verringerung um 1,7 Prozent Strom im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 - 2021, die einerseits durch die außergewöhnlich warmen Temperaturen und andererseits durch Sparmaßnahmen der Verbraucher bewirkt wurde.

Laut Gerhard Christiner ist es wichtig auch in den Sommermonaten Strom einzusparen: "Mit der Stromeinsparung werden auch CO2 und gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Systemsicherheit zu gewährleisten. Mit dem Wert von 1,7% Stromverbrauchreduktion geht die Tendenz zwar in die richtige Richtung, doch müssen weitere Stromsparmaßnahmen das Ziel sein. Der Trend CO2 zu reduzieren, muss weiter vorangetrieben werden: der nachhaltige Ausbau der Stromnetze, der erneuerbaren Produktion, sowie der Speicher ist das Gebot der Stunde."

Tipps zum Stromsparen finden Sie unter apg.at/stromspartipps oder auf der Seite des Klimaministeriums mission11.at. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen aktiven Beitrag zur CO2 Reduktion und zur Systemsicherheit zu leisten.

Hohe Netzeinspeisung durch Windhochburgen im Osten des Landes

Über das regionale Stromnetz der APG wird auch der Energieaustausch innerhalb des Landes ermöglicht. Stromüberschüsse der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und Defizite kompensiert werden.

Durch die Wetterlage im April und die damit verbundene gute Stromerzeugung aus Windenergie konnten die Windhochburgen des Landes - Niederösterreich und Burgenland - einen hohen Energieüberschuss erzeugen und über das APG-Netz österreichweit zur Verfügung stellen.

Niederösterreich konnte damit 414 GWh in das überregionale Netz einspeisen, Oberösterreich 223 GWh und das Burgenland 208 GWh. Vorarlberg musste mit 229 GWh, neben Kärnten (167 GWh) am meisten Strom aus dem Netz beziehen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /