© kie-ker auf pixabay / Windkraftwerk
© kie-ker auf pixabay / Windkraftwerk

GLOBAL 2000 zu Kärntner Regierungsprogramm: Wichtige Bekenntnisse zu Klimaschutz - klare Ziele und Maßnahmen zur Erreichung müssen folgen

Bekenntnisse zur verbindlichen Klimastrategie, Ausbau von Erneuerbaren und Mobilitätswende müssen jetzt auch konsequent umgesetzt werden

Gestern wurde das Regierungsprogramm der neuen Kärntner Landesregierung von Vertreter:innen von SPÖ und ÖVP vorgestellt. Die Umweltschutzorganisation sieht positiv, dass Nachhaltigkeit und die Verantwortung gegenüber der nächsten Generationen zentrale Themen sind - das dürfen allerdings keine leeren Versprechen bleiben. "Es ist gut, dass SPÖ und ÖVP in Kärnten erkannt haben, was jetzt Priorität haben muss, um den nächsten Generationen eine gute Zukunft in Kärnten bieten zu können. Hier hat die neue Landesregierung jetzt eine große Aufgabe vor sich, denn in den vergangenen Jahren gab es im [Klimaschutz kaum Fortschritte] (https://www.global2000.at/publikationen/klimareport-kaernten). Das muss sich jetzt rasch ändern. Auf große Versprechungen müssen jetzt auch große Taten folgen", so Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000.

GLOBAL 2000 begrüßt, dass sich Kärnten zum Klimaneutralitätsziel 2040 bekennt und dieses Ziel nun auch endlich in einer verbindlichen Klimastrategie verankern möchte. Eine gesetzlich verbindliche Strategie wurde schon vor längerer Zeit von der Kärntner Landesregierung angekündigt - bisher blieb das aber ein leeres Versprechen. Die Daten und Grundlagen sind vorhanden, jetzt muss es auch endlich zur Umsetzung kommen.

Es ist positiv zu vermerken, dass die Koalition erkannt hat, dass der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik unumgänglich ist. Mit dem hohen Anteil an Wasserkraft kann Kärnten schon viel Erneuerbare Energie erzeugen und nutzen. Hier besteht allerdings eine starke Abhängigkeit von Witterungsbedingungen, denn längere Trockenzeiten und sinkender Niederschlag führen zu weniger Energieertrag aus Wasserkraft. Vor allem im Winter kann kaum Energie aus Wasserkraft gewonnen werden. Um das auszugleichen und den Energiebedarf das ganze Jahr über abdecken zu können, braucht Kärnten jetzt ausreichend Photovoltaik und Windanlagen. Hier ist in Kärnten in den letzten Jahren politisch viel zu wenig vorangetrieben worden, Zonierungen für PV und Windkraft gibt es bislang noch keine. Um Planungssicherheit für Bürger:innen und Unternehmen zu bieten, müssen diese endlich ausgearbeitet werden. "Um den Kärntnerinnen und Kärntnern ganzjährig unabhängige und sichere Energie bieten zu können, muss jetzt der Ausbau von Windkraft und Photovoltaik vorangetrieben werden. Das bietet nicht nur sichere und Enkel-freundliche Energie, sondern auch heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Außerdem macht es das Bundesland unabhängig von ausländischen Energielieferungen und schützt daher auch vor hohen Preisschwankungen durch Verknappung und politische Unsicherheiten", sagt Viktoria Auer.

Ein weiteres Ziel im Regierungsprogramm ist eine Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrsbereich. Im Mobilitätsmasterplan hat sich Kärnten hier schon wichtige Ziele gesteckt, die bisher aber nicht umgesetzt wurden. Im Regierungsprogramm steht, dass die Koalition auf "Anreize statt Verbote” setzen wird. Diese Anreize müssen aber auch ausreichend gesetzt werden. Im Bereich Verkehr ist das bis jetzt nicht gelungen. Ein billiges Öffi-Ticket ist ein wichtiger Bestandteil einer Verkehrsstrategie. Jedoch kann das von der Bevölkerung nur in Anspruch genommen werden, wenn es auch passende Anbindungen gibt. Daher muss der Ausbau und die dichtere Taktung öffentlicher Verkehrsmittel gefördert werden, um gute Anbindung auch in ländlichen Gegenden zu ermöglichen und einen Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu erleichtern. Denn noch ist der Verkehr das größte Sorgenkind Kärntens. Sicherer und klimafreundlicher Verkehr ist etwas, was die neue Koalition jetzt umsetzen und den nächsten Generationen bieten muss.

"Die Koalition hat jetzt die Chance, eine gute Zukunft für alle Kärnter:innen zu bieten und Kärnten wieder zum attraktiven Lebensstandort zu machen. Mit der Versorgung durch Erneuerbare Energien und einer Sanierungsoffensive können nicht nur Klimaziele erreicht, sondern auch wichtige Arbeitsplätze geschaffen werden. Durch den Ausbau von Öffis und sicheren Rad- und Fußwegen bietet man der aktuellen und zukünftigen Generationen klimafreundliche und sichere Fortbewegungsmöglichkeiten. Diese Landesregierung ist die letzte, die Kärnten auf Kurs für die Einhaltung der Klimaziele bringen kann. Wir hoffen, sie ist sich dieser Verantwortung bewusst! Wir werden die neue Kärntner Landesregierung an ihren Taten und nicht an ihren Versprechen messen", so Auer.



Verwandte Artikel:


_____
Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /