© Fastned / Fastned-Ladestationen bei Seed and Greet
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Einmal Vollladen bitte! TANKSTELLE ADE!

Auf das LADEERLEBNIS!

© Shell Austria/ Shell recharge Station in St.Pölten
© Shell Austria/ Shell recharge Station in St.Pölten
© Swiftmile / Shell-Kooperation mit Swiftmile - Micromobilityhub in Berlin
© Swiftmile / Shell-Kooperation mit Swiftmile - Micromobilityhub in Berlin
© Aral/ Ladestation für Elektro-LKW
© Aral/ Ladestation für Elektro-LKW

Für mich sind Tankstellen schon eine Weile etwas von gestern, da ich elektrisch fahre. Ich tanke nicht mehr, ich lade🔌 ⚡ 😍!

Viele Autohersteller haben bereits das Ende der Verbrenner zu gewissen Daten verkündet. Bis 2035 werden fast alle aus der Produktion dieser aussteigen. Also ist klar: AUCH DAS ENDE DER TANKSTELLE wird kommen. Es wird zwar noch einige Jahre welche geben, da Verbrennungsmotoren und damit Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselantrieb noch für eine gewisse Zeit auf den Straßen unterwegs sein werden. Das Tankstellen-Netz wird sich trotzdem in Zukunft verändern, da der Elektrofahrzeuganteil wächst, was heißt, dass stattdessen entsprechende Ladeinfrastruktur notwendig ist.

Es gibt natürlich die Möglichkeit, dass Tankstellenbetreiber ihr Geschäftsmodell anpassen und zusätzlich Ladestationen anbieten. Einige haben begonnen, auf ihrem Gelände Ladestationen zu installieren, um der steigenden Nachfrage nach ⚡ Lademöglichkeiten gerecht zu werden, gleichzeitig schließen sie Kooperationen, Shell arbeitet z.B. in Ungarn mit der Supermarktkette Tesco zusammen, oder in Deutschland mit der Rewe Group und mit der Imbisskette KFC, in der Schweiz ist der Ölkonzern durch die Übernahme von evpass bereits das größte Ladenetz des Landes. Zu Shell gehört seit 2021 auch New Motion In den USA, wurde gleich zwei E-Ladefirmen, Volta (für rund 169 Mio. Dollar in bar!) und Greenvolts, übernommen. Und in China? Da gibt es Kooperation mit der e-mobilen Autoindustrie, und zwar mit NIO und BYD, wobei mit BYD weltweite gemeinsame Aktivitäten geplant sind. Ziel von Shell ist, bereits 2025 weltweit mehr als 500.000 und bis 2030 mehr als 2,5 Millionen Ladepunkte zu betreiben. An Shell verkauft wurde auch die SBRS Charging Solutions, ein Unternehmen das hochleistungsfähige Ladeinfrastrukturlösungen für große E-Fahrzeugflotten anbietet und führender Spezialist für Schnellladeinfrastruktur-Lösungen für E-Busse in Deutschland. Hintergrund: Der kommende Elektro-LKW-Markt.

Andere Anbieter sind ähnlich unterwegs: VW und BP errichten gemeinsam 8000 spezielle Schnelllader an Aral-Tankstellen in Europa, die über in die Ladeeinrichtung integrierte Batteriespeicher direkt an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden und somit keine leistungsstarken Netzanschluss und keinen Transformator und keine teuren Bauarbeiten mehr vor Ort brauchen. Aral (zu BP gehörend) hat außerdem im Jänner den ersten Ladekorridor für E-LKW in Europa eröffnet. In Großbritannien ist BP bereits größter Ladenetzanbieter, zusammengearbeitet wird u.a. mit BMW.

In Zukunft könnte sich das Tankstellennetz in Städten zu einem umfassenden Netzwerk von "Mobilitäts-Hubs" entwickeln, die neben Ladestationen andere Mobilitätsdienstleistungen anbieten, wie z.B. die Möglichkeit, zweirädrige Fahrzeuge, wie Räder, E-Scooter und Ebikes oder E-Carsharingfahrzeuge auszuleihen. ⚡ 🛴 🛵 In Großbritannien hat Shell übrigens bereits eine bestehende Tankstelle ganz zu einem Ladepark umgebaut, rein mit Schnellladesäulen für Elektroautos.

Am Land wird das Tankstellennetz schon ausgedünnt, auch hier wird es stattdessen Ladestationen geben, die logischerweise besser bei Gasthöfen, Restaurants, nahe von Sehenswürdigkeiten, Parkplätzen, etc. gelegen sind.
Um mit dem Elektroauto auch Langstrecken zu fahren, muss einiges verändert werden. Nachdem ich selbst schon kreuz und quer elektrisch durch Europa unterwegs war, weiß ich aus eigener Erfahrung: Noch sind etliche Schnellladestationen nicht so, wie man sich das als Elektroautofahrerin wünschen würde:
Schön wäre, die Möglichkeit Essen und Trinken zu bekommen, ev. arbeiten zu können (=Internetanschluss), ein WC in der Nähe zu haben .. und das absolute Highlight ist ein Dach über der Schnellladestation. Wer kennt schon Tankstellen ohne Dach? Hmm .. vielleicht könnte man die Tankstellen gleich in Ladeparks umbauen.
Schnellladeparks werden ähnliche Vorteile wie jetzt Raststätten anbieten, erste umgesetzte Beispiele in diese Richtung gibt es schon.

Ein Platz, der zeigt, wie in Zukunft Schnellladen sein soll, ist z.B. "SEED and GREET" von Roland Schüren, der als selbst elektrisch Fahrender einfach weiß, was #elektroauto-fahrer:innen sich bei einem Ladestop wünschen. Ziemlich viel dessen, was man an Gastfreundschaft beim #schnellladen finden will, gibt es auch beim Hotel #Kaiserhof in Anif, wo Richard u. Ina Absenger, ebenfalls überzeugte Elektroautofahrer, zeigen, wie man #Ladezeit genießen kann. Ein weiteres Beispiel sind reine Elektroauto-Raststätten, die derzeit in Belgien entstehen.

Klar ist, es ist noch viel zu tun am Ladestationssektor. Vereinfacht werden muss auch die Bezahlung, es kann wohl nicht sein, dass an manchen Ladestationen das Laden ohne Bankomat- oder Kreditkarte nicht möglich ist.

Ich bin trotzdem zuversichtlich, denn eines scheint fix: Das Ende der Tankstelle hat bereits begonnen, denn schon heute gibt es in Europa mehr Ladestationen (rund 307.000) als Tankstellen (138.000)!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /