© Mitja Kobal Greenpeace / End Fossil Crimes!
© Mitja Kobal Greenpeace / End Fossil Crimes!

Greenpeace-Kletteraktion bei Europäischer Gaskonferenz in Wien

Umweltschutzorganisation fordert sofortigen Stopp neuer Gasprojekte und endgültigen Ausstieg aus fossilem Gas bis 2035

Mit einer spektakulären Protestaktion bei der derzeit in Wien stattfindenden Europäischen Gaskonferenz prangerte Greenpeace am Dienstagmorgen die klimaschädlichen Geschäfte der Gasindustrie an. An der Fassade des Veranstaltungsorts, dem Marriott Hotel am Wiener Stadtpark, hissten Greenpeace-Aktivist:innen ein sechs mal acht Meter großes Banner mit der Aufschrift "End Fossil Crimes!" (z.dt. "Stoppt fossile Verbrechen"). Lautsprecherdurchsagen am Hotel und ein von der Umweltschutzorganisation installiertes Fake-Wlan warnten zusätzlich vor den Umweltverbrechen fossiler Konzerne. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp neuer Gasexplorations- und Infrastrukturprojekte. Zudem muss Europa sich bis 2035 von fossilem Gas unabhängig machen und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen.

"Die Gaslobby trifft sich hinter verschlossenen Türen, um ihre schmutzigen Geschäfte unter dem Deckmantel der Energiesicherheit voranzutreiben. Dabei sind Investitionen in den Ausbau klimaschädlicher Gasinfrastruktur angesichts der eskalierenden Klimakrise nichts anderes als fossile Verbrechen und das Todesurteil für Europas Klimaziele", so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. Greenpeace warnt seit Jahren bereits eindringlich vor weiteren fossilen Explorations- und Infrastrukturprojekten. Fossiles Gas treibt die Klimakrise maßgeblich voran und ist alleine in Österreich für 20 Prozent der Treibhausgase verantwortlich.

Auch in Österreich schreitet die Suche nach fossilem Gas ungebremst voran. Sowohl die OMV als auch der australische Konzern ADX Energy wollen weiter in den klimaschädlichen Energieträger in Österreich investieren. "Die österreichische Bundesregierung muss jetzt als Vorreiter auftreten, und ein Gesetz veranlassen, das diesen fossilen Verbrechen ein Ende setzt”, so Duregger. Dafür muss die österreichische Bundesregierung ein Gesetz erlassen, das die Erschließung weiterer fossiler Quellen mit sofortiger Wirkung endgültig verbietet und die aktuellen Produktionslizenzen bis 2035 auslaufen lässt. In Frankreich ist bereits ein ähnliches Gesetz in Kraft.

Die Europäische Gaskonferenz findet bereits zum sechzehnten Mal statt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutieren hier Vertreter:innen fossiler Großkonzerne, Investor:innen und ausgewählte Gäste über die Energiezukunft Europas. Im Fokus der diesjährigen Konferenz stehen insbesondere der Ausbau der LNG- und Gas-Infrastruktur, die oft als Antwort auf den russischen Angriffskrieg propagiert wird. Dabei wird außer Acht gelassen, dass diese Infrastruktur Österreich und Europa für Jahrzehnte in einen fossilen Tunnel einsperrt. "Wer heute weiter nach Gas sucht, schielt darauf, auch noch in Jahrzehnten aus Umweltverbrechen Profit zu schlagen. Doch Klimakrise, Krieg und Teuerung zeigen uns unmissverständlich: Wir müssen so schnell wie möglich raus aus den fossilen Energien", betont Duregger.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /