© rony michaud auf Pixabay / Wasser
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Sauberes Wasser für die Ukraine

Neue Wasseraufbereitungsanlagen von GLOBAL 2000 und der Stadt Wien ermöglichen 6.000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser

Wien - Wasser aus der Leitung zu trinken, ist ein Privileg, von dem die Menschen in der Ostukraine nur träumen können. Bereits vor dem Krieg war die Gegend durch Bergbau, Schwer- und Kohleindustrie gezeichnet. Ungefilterte Emissionen und Abwässer, Müllverbrennung auf offenem Feld, die Katastrophe von Tschernobyl und zuletzt die Auswirkungen des Krieges haben das ukrainische Wasser nachhaltig vergiftet. Derzeit kann die regelmäßige Versorgung mit Trinkwasser überhaupt nicht gewährleistet werden.

Vor allem Binnengeflüchtete sind von der Trinkwasserknappheit betroffen. Wasser ist Mangelware im krisengebeutelten Land. In dieser Situation bieten unsere Wasseraufbereitungsanlagen Geflüchteten und Kindern die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben: sauberes Wasser.

„Seit einem knappen Jahr herrscht ein furchtbarer Angriffskrieg gegen unsere europäischen Nachbarn in der Ukraine - besonders ihre Kinder sind betroffen. Das Team von GLOBAL 2000 unterstützt seit mehr als 25 Jahren mit dem Projekt Tschernobyl Kinder in der Ukraine kranke Kinder und ihre Familien und auch Kinder, die keine Eltern mehr haben. Aktuell helfen wir vor allem dort, wo unsere Hilfe am dringendsten benötigt wird. Wir sind stolz, dass es uns gemeinsam mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Wien gelungen ist, überlebenswichtige Wasseraufbereitungsanlagen für die Bewohner*innen in betroffenen Gebieten zu organisieren und zu installieren“, hält GLOBAL 2000-Geschäftsführerin Agnes Zauner fest.

Bereits seit 2008 unterstützt GLOBAL 2000 deshalb Kinderkrankenhäuser, aber auch Kinderheime und Schulinternate mit Wasseraufbereitungsanlagen. Im vergangenen Jahr gelang es GLOBAL 2000 gemeinsam mit der Stadt Wien vor Ort 12 Anlagen zu installieren. Während die Ultrafiltrationsanlagen bisher in Einrichtungen für Kinder, wie Spitälern, Kindergärten und Sozialhäuser errichtet wurden, fokussierten die Organisationen im letzten Jahr vor allem Übergangsquartiere für geflüchtete Personen. Dadurch konnten mit 12 Anlagen ca. 6000 Personen ein Zugang zu sauberem Wasser gewährleistet werden.

„Die aktuelle humanitäre Situation in der Ukraine macht sehr betroffen“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Umso wichtiger ist für uns, dass die eingespielte Zusammenarbeit der Stadt Wien und GLOBAL 2000 für konkrete Projekte vor Ort weitergeht und verstärkt auf Einrichtungen fokussiert, die geflüchtete Menschen aufnehmen und unterstützen. Klar ist, dass nach einem hoffentlich baldigen Ende der Kriegshandlungen das Thema Wasseraufbereitung hohe Priorität beim Wiederaufbau der Infrastruktur haben wird!“

Projekte bis 2022:
-148 Anlagen aufgebaut, überwiegend in den Regionen Kharkiv und Lugansk
-18 dieser Wasseraufbereitungsanlagen befinden sich in aktuell besetzten Gebieten
-130 in aktuell von der Ukraine verwaltetem Territorium
-92 davon wurden mit Unterstützung der Stadt zumindest teilfinanziert

-12 Anlagen wurden im Kriegsjahr installiert
-Lwiw Region (2 Anlagen) und in Riwne und Luzk Region (10 Anlagen). Dort sind die meisten die Binnenflüchtlingen.
-Über 6000 geflüchtete Personen, meisten Kinder und Mütter, leben derzeit dort.
-Die Anlagen wurden in Sporthallen, Studentenheime installiert, die zu den vorübergehenden Aufenthaltsorte für diese Leute geworden sind.
-Kosten pro Anlage: zw. 3000 und 4000 Euro


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /