© RWE /Megaspeicher in Lingen und Werne
© RWE /Megaspeicher in Lingen und Werne

Erste Megabatterie in Deutschland fertiggestellt

Gesamtleistung von 117 Megawatt an RWE-Kraftwerksstandorten installiert / Erster Strom ins Netz eingespeist / Kopplung mit Wasserkraftwerken in Vorbereitung Ziel bis 2030: Bau von drei Gigawatt Batteriespeicherkapazität weltweit

Essen - RWE hat in nur 14 Monaten ein Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von 117 Megawatt (128 Megawattstunden, MWh) errichtet, das sekundenschnell für rund eine Stunde die ausgelegte Leistung bereitstellen kann. Insgesamt 420 Module mit Lithium-Ionen-Batterien verteilen sich auf die Kraftwerksstandorte Lingen (Niedersachsen, 49 MWh) und Werne (Nordrhein-Westfalen, 79 MWh).

Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation: „Mit dem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren Energien braucht es in Deutschland innovative Speicherlösungen im industriellen Maßstab, die einspringen, wenn Wind und Sonne gerade nicht liefern. Was Größe und Technik betrifft setzen wir mit unserer Megabatterie hierzulande Maßstäbe. Die fertiggestellten Batteriespeicher und unsere Wasserkraftwerke an der Mosel werden künftig Hand in Hand arbeiten und so helfen, das Stromnetz zu stabilisieren.“

Der Batteriespeicher wird virtuell mit RWEs Laufwasserkraftwerken entlang der Mosel gekoppelt. Durch gezieltes Hoch- bzw. Herunterregeln der Durchflussmenge an diesen Anlagen kann RWE so zusätzliche Leistung als Regelenergie bereitstellen. Dadurch steigt die zur Netzstabilisierung nutzbare Gesamtleistung des Systems um bis zu 15 Prozent. Das Investitionsvolumen für die Megabatterie beträgt rund 50 Millionen Euro.

Der Batteriespeicher hat bereits Strom ins Netz eingespeist und befindet sich aktuell im Probebetrieb. Der kommerzielle Betrieb soll in den nächsten Tagen anlaufen. Tests der von RWE entwickelten Software für die intelligente Kopplung mit den Moselkraftwerken verliefen erfolgreich. Ihr regulärer Einsatz soll noch im Frühjahr starten.

Bei der Umsetzung kam RWE ihre Expertise bei Energiespeichern zugute: Projektplanung, Modellierung, Systemintegration und Inbetriebnahme des Projekts hat das Unternehmen in Eigenregie umgesetzt. Durch die Errichtung der Megabatterie auf Flächen an bestehenden Kraftwerksstandorten können die Batterien Strom über bestehende Netzinfrastruktur ein- und ausspeisen.


Batteriespeicher sind ein bedeutender Teil der Energiewende. Sie speichern Energie wenn im Netz eine Überproduktion an Strom herrscht und sie stellen diese wieder zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird.

RWE betreibt aktuell Batteriespeicherprojekte mit einer installierten Leistung von rund 270 MW (280 MWh) und setzt weltweit Batteriespeicherprojekte mit einer Leistung von mehr als 700 MW (1700 Megawattstunden) um. iel des Unternehmens ist, weltweit bis 2030 drei Gigawatt an Batteriespeichern zu bauen.

In Deutschland wurde Ende 2022 die Investitionsentscheidung für ein 220 MW-Batteriespeicherprojekt (235 MWh) mit virtueller Steuerung in Neurath und Hamm getroffen.
RWE setzt auch auf Speicher aus gebrauchten Elektroauto-Batterien („Second Life“) oder Flüssigbatterien, sogenannte RedOx-Flow Systeme, ein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /