© Kawita Chitprathak auf pixabay.com / Trinkwasser
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Klimawandel: Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung

Neueste Erkenntnisse aus Forschungsprojekten beim ÖVGW-Branchentreff der Trinkwasserwirtschaft.

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) begrüßte rund 220 Expertinnen und Experten zum "ÖVGW-Symposium Wasserversorgung" am 25. und 26. Jänner 2023, um aktuelle Themen der Trinkwasserwirtschaft zu diskutieren. Für die ÖVGW steht die Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Versorgungsicherheit gewährleistet trotz sinkender Grundwasserstände

Die Folgen des Klimawandels stellen die Trinkwasserversorger vor große Herausforderungen. "Gerade in Zeiten des rasch fortschreitenden Klimawandels muss ein größeres Bewusstsein für den Umgang mit unserem Grundwasser geschaffen werden. Die österreichischen Trinkwasserversorgungsunternehmen beobachten die klimatischen Veränderungen sehr genau. Durch bauliche Optimierung in der Infrastruktur und im Leitungsnetz kann eine Versorgungssicherheit auch zu Spitzenzeiten oder im Fall eines Blackouts garantiert werden. Wir sind auf die veränderten Bedingungen vorbereitet", betont der Sprecher der Wasserversorger ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger.

Mit der Webseite www.unsertrinkwasser.at
100 Millionen Euro für nachhaltige Projekte in der Trinkwasserversorgung

"Wasser ist unser wichtigstes Gut. In Österreich sind wir in der glücklichen Lage, über ausreichend Wasser zu verfügen. In Zeiten des Klimawandels ist das nicht selbstverständlich. Um eine zuverlässige Trinkwasserversorgung auch in Zukunft sicherzustellen, wird das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft weiterhin in nachhaltige Projekte investieren. Mit einer Sondertranche von 100 Millionen Euro für die Siedlungswasserwirtschaft unterstützen wir zusätzlich die Anpassung der österreichischen Trinkwasserversorgung an den Klimawandel. Jeder Euro, den wir in die Trinkwasserversorgung investieren, ist eine Investition in eine gesicherte Wasserversorgung. Gleichzeitig motivieren wir die Bevölkerung zu einem bewussten und sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser", so Bundesminister Mag. Norbert Totschnig anlässlich des diesjährigen ÖVGW-Symposions in Wien.

Generalsekretär Sektionschef DI Günter Liebel überbrachte der Grußworte des Bundesministers und drückte dabei seine größte Wertschätzung für die Trinkwasserversorger aus, da diese unverzichtbar für die Daseinsvorsorge sind.

Klimawandel: Veränderungen schneller als erwartet

DI Dr. Roman Neunteufel, von der BOKU Wien, fasste die aktuellsten Ergebnisse aus den seit 2009 durchgeführten ÖVGW-Forschungsprojekten wie folgt zusammen: "Alle Studien und Modellrechnungen der letzten Jahre waren richtig, jedoch treten die klimatischen Veränderungen schneller ein als erwartet. Steigende Temperaturen, eine höhere Verdunstung und Wetterextreme wie Trockenperioden, Hitzewellen und Starkregenereignisse haben massive Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung." Für Neuteufel ist das Pariser Ziel mit einer Erwärmung von 1,5 Grad nicht mehr erreichbar, viel mehr hält er eine Erwärmung auf ca. 3 Grad für realistisch. "Die Regenmengen bleiben gleich, aber die Verteilung wird eine andere sein und so eine verstärkte Auswirkung auf die Grundwasserneubildung haben, wie z.B. eine trockene Ostregion", so Neunteufel.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /