© stux pixabay.com
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Breite Allianz für mehr Klimaschutz in Österreich

Niemand kann die Welt alleine retten: Für eine rasche Klimawende braucht es uns alle.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler informiert gemeinsam mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Verbund AG Wolfgang Anzengruber, dem Vorsitzenden der GRAWE-Vermögensverwaltung Othmar Ederer, dem ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä, der Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien Eva Schulev-Steindl und dem Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung Kurt Weinberger über "Eine breite Allianz für mehr Klimaschutz in Österreich".

Gewessler: Wir schaffen den Wandel

Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine führt uns einmal mehr vor Augen: Wir müssen raus aus den fossilen Rohstoffen, und zwar so schnell wie möglich. Nur so können wir sicherstellen, dass auch künftige Generationen ein gutes Leben haben - und nicht von Putins Gnaden abhängig sind. Die Allianz für mehr Klimaschutz kann also gar nicht breit genug sein: Sei es beim Ausbau von Erneuerbarer Energie, beim Umstieg auf den öffentlichen Verkehr, beim Schutz von gesundem Boden - oder bei der Frage, wie wir künftig unser Geld investieren. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, werden wir den Wandel schaffen.

Anzengruber: Mobilitätswende als Beitrag zum Klimaschutz

Das Gelingen einer umfassenden Energiewende hin zu einer weitgehenden Abkehr von fossilen Rohstoffen war und ist alternativlos. Die notwendigen Maßnahmen reichen von einer signifikanten Steigerung der Energieeffizienz, über die umfassende Nutzung aller erneuerbaren Energietechnologien, bis zu Verhaltensänderungen bei der Inanspruchnahme von begrenzten Ressourcen. Die aktuelle politische, ökonomische und ökologische Situation zwingt uns die Dynamik des Handelns erheblich zu beschleunigen, um eine Zukunft zu gestalten, die von Lebensqualität und Wohlstand geprägt ist. Wir haben die benötigten Technologien, das Wissen, das Kapital und die Kompetenzen um erfolgreich zu sein. Deshalb gilt es konsequent die restlichen Zweifler zu überzeugen und bremsende Bürokratie pragmatisch zu beseitigen. Es gibt keinen "Plan B"!

Ederer: Versicherungen leisten signifikanten Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele

Die negativen Auswirkungen der Klimakrise sind bei uns Versicherern längst angekommen - immer häufiger sind wir mit außergewöhnlichen Wetterereignissen wie Hochwasser, Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden konfrontiert. Die Hagelversicherung unterstützt die Landwirtschaft mit innovativen Versicherungskonzepten, sie bietet die umfassendste Produktpalette und modernste Schadenserhebung Europas an. Die österreichischen Versicherer versorgen Ihre Kunden mit umfassenden Versicherungsschutz für die Naturgefahren Sturm, Hagel, Schneedruck und Erdrutsch. Um den Übergang zu einer klimaresilienten Wirtschaft zu unterstützen, leistet die Versicherungswirtschaft mit dem Green Deal und der Umlenkung von Kapitalanlagen in nachhaltige Investitionen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

Matthä: Maßnahmen für eine Energiewende

Hitzerekorde, Unwetter - wir spüren den Klimawandel längst. Wir müssen uns alle anstrengen und gemeinsam für die Klimawende arbeiten. Als eines von Österreichs größten Klimaschutzunternehmen nehmen die ÖBB ihre Verantwortung ernst. Schon jetzt ersparen wir Österreich mit unseren Verkehrsleistungen - also mit Bahn und Bus - rund 4 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Denn ohne erfolgreiche und nachhaltige Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene werden die österreichischen Klimaziele nicht erreicht. Die gute Nachricht: Die Verkehrswende hat begonnen, der Bahnboom ist da - wir verzeichnen im Fernverkehr ein Plus von 15 Prozent an Fahrgästen gegenüber unserem Rekordjahr 2019. Und wir sind vorbereitet: Wir werden bis 2030 die Sitzplatzkapazität in den Zügen um 30 Prozent erhöhen - für unsere Kund:innen und um unsere Klimaziele zu erreichen.

Schulev-Steindl: Klimaschutz in der Verfassung

Soll Österreich im Jahr 2040, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, klimaneutral werden, braucht es stabile Rahmenbedingungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die einen wirksamen und ökonomisch effizienten, aber auch sozial ausgeglichenen Weg zur "Dekarbonisierung" vorzeichnen. Aus rechtlicher Sicht sollte daher in der Verfassung ein auf wissenschaftlicher Evidenz beruhendes Treibhausgasbudget Österreichs, ein Kooperations- und Compliance-Mechanismus, der die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und Gemeinden für die Klimapolitik stärkt, sowie ein über bloße Staatszielbestimmungen hinausgehendes Grundrecht der Bürger:innen auf Klimaschutz verankert werden.

Weinberger: Wir brauchen ein neues Wirtschaftsdenken

Faktum ist: Nicht die Natur braucht uns, sondern wir brauchen die Natur. Weitermachen wie bisher ist keine Option. Daher müssen wir die Natur schützen und endlich einen Wandel hin zu einem intelligenteren Wirtschaftsdenken einleiten. Den Wohlstand einer Gesellschaft allein an einer einzigen Kennzahl - wie dem Bruttoinlandsprodukt - zu bemessen, ist fatal. Das heißt, wir müssen Wirtschaft neu denken. Wir müssen in die jährliche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung auch die Kennzahl Naturkapital aufnehmen. Wir brauchen einen intakten Natur- und Lebensraum, um zum Beispiel die nationale Lebensmittelversorgungssicherheit zu erhalten. Wir müssen jetzt die Chance ergreifen. Alles andere wäre grob fahrlässig. Unsere Kinder und Kindeskinder werden es uns danken!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /