© Hochbahn/ Hochbahn, Moia und VWN gemeinsam für die Verkehrswende
© Hochbahn/ Hochbahn, Moia und VWN gemeinsam für die Verkehrswende

Verkehrswende mal anders: Hamburger Hochbahn, VW Nutzfahrzeuge und MOIA kooperieren

Öffis und Privatwirtschaft erarbeiten gemeinsam konkrete Vorschläge zur Umsetzung des „Hamburg-Taktes“ bis 2030

Hamburg - So sollte Verkehrswende aussehen: Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), Volkswagen Nutzfahrzeuge und MOIA, eine Tochter von Volkswagen, planen gemeinsame Projekte, um die Verkehrswende in Hamburg voranzutreiben. Dazu wurde nun eine Absichtserklärung („Memorandum of Understanding”) vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die partnerschaftliche Zusammenarbeit beim autonomen Fahren, bei Fragen der Intermodalität und der Erarbeitung von Vorschlägen zur Umsetzung des „Hamburg-Takts“. Ziel ist, die verkehrsbedingten Schadstoff- und Lärmemissionen zu senken, die Effizienz des Straßenverkehrs zu steigern und die Integration von öffentlichen und privaten Mobilitätsangeboten zu verbessern.

Das erste konkrete Beispiel der neuen Partnerschaft ist das Hamburger Pilotprojekt zum autonomen Fahren von Volkswagen Nutzfahrzeuge und MOIA. Die HOCHBAHN wird ihre Expertise aus dem eigenen autonomen Projekt „HEAT” einbringen und u.a. dabei unterstützen, Ein- und Ausstiegspunkte einzurichten. Außerdem wird sich die Hochbahn mit einem Kontingent für die geschlossene Nutzergruppe an der Erprobung des autonomen Ridepooling-Dienstes beteiligen. MOIA und VWN werden ihre Erfahrungen aus der Erprobung mit der Hochbahn teilen, vor allem im Hinblick auf beobachtete Nutzungsmuster, Rückmeldungen zum Serviceerlebnis und zur Akzeptanz einer vollständig automatisierten Fahrgast-Interaktion.

Ein weiterer Schwerpunkt der Partnerschaft sind Maßnahmen zur Umsetzung des „Hamburg-Taktes”. Die Partner haben vereinbart, gemeinsam konkrete Vorschläge zum Ausbau von attraktiven klimaschonenden Mobilitätsangeboten zu erarbeiten und diese in die öffentliche Diskussion einzubringen. Bis 2030 soll jeder Hamburgerin und jedem Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot mit hoher Qualität zur Verfügung stehen. Ziel ist, das privat genutzte Auto in Hamburg für noch mehr Menschen überflüssig zu machen.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn: „Wir wissen schon länger: Wende und Wandel erreicht man nicht mit erhobenem Zeigefinger. Wenn wir Menschen davon überzeugen wollen, dass geteilte Mobilität alle Bedürfnisse erfüllen kann, reichen Bus und Bahn alleine nicht. Wir brauchen zusätzlich Angebote, die nah am Komfort und der Flexibilität des eigenen Autos liegen. Der Hamburg-Takt steht für intuitive, komfortable, faire, verlässliche, effiziente und sichere Mobilität in der Stadt. Die Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiges Element.”

Robert Henrich, CEO von MOIA, sagt: „Die Hochbahn, VW Nutzfahrzeuge und MOIA bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam die Verkehrswende umzusetzen. Öffentlicher Nahverkehr und private Mobilitätsdienstleister müssen an einem Strang ziehen, damit die Lücke zwischen dem öffentlichen Nahverkehr und dem Individualverkehr erfolgreich geschlossen werden kann. Autonomes Ridepooling kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Mit der Kooperation wollen wir zeigen, wie öffentliche und private Unternehmen zusammenarbeiten können, um Städte zu lebenswerteren, sicheren und schöneren Orten zu machen – für alle Menschen.”

Christian Senger, Bereichsleiter autonomes Fahren bei Volkswagen Nutzfahrzeuge meint: „Hamburg ist die Modellstadt für innovative Mobilität in Europa. Die Stadt ist ein verlässlicher Partner und offen für Innovationen im Bereich der intelligenten Mobilität. Daher haben wir uns ganz bewusst entschieden, das autonome Fahren gemeinsam mit Argo AI und MOIA nach Hamburg zu bringen. Wir freuen uns, dass wir das seit 2016 bestehende partnerschaftliche Verhältnis zwischen Volkswagen und Hamburg nun um die neue Kooperation mit der Hochbahn ergänzen können.”

Unter dem Dach einer Mobilitätspartnerschaft zwischen Hamburg und Volkswagen, die 2016 geschlossen und erneuert wurde, haben die Partner bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich zusammengearbeitet. Sichtbare Ergebnisse davon waren u. a. die Integration des MOIA Angebotes in die Buchungsplattform hvv switch, die Nutzung der hvv switch-Infrastruktur für komfortable Umsteigepunkte und die Umsetzung des Nachtverkehrs im hvv-Tarif während der Corona-Pandemie.

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Die 1911 gegründete Hochbahn befördert mit ihrem eigenen Fahrzeugpark aus mehr als 250 U-Bahnen und 1.100 Bussen über 1,2 Millionen Fahrgäste täglich. Dabei bedient die Hochbahn als einer von 34 Partnern im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) über 1.400 Haltestellen und ist das größte Verkehrsunternehmen im hvv-Einsatzgebiet.

“We transport success, freedom and future.“ Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) ist als eigenständige Marke im Volkswagen Konzern verantwortlich für Entwicklung, Bau und Vertrieb von leichten Nutzfahrzeugen. Dazu zählen die Baureihen Transporter, Caddy, Crafter und Amarok. VWN ist zudem im Volkswagen Konzern Leitmarke für Autonomes Fahren sowie für Mobility-as-a-Service (MaaS) und Transport-as-a-Service (TaaS), wird daher in Zukunft ebenso entsprechende Special Purpose Vehicles (SPV), etwa Robo-Taxis und -Transporter, entwickeln und bauen.

MOIA ist ein Tochterunternehmen des Volkswagen Konzerns. Das Unternehmen entwickelt an den Standorten Berlin und Hamburg Mobilitätsdienstleistungen und arbeitet partnerschaftlich mit Städten und den vor Ort ansässigen öffentlichen Verkehrsträgern zusammen. Derzeit entwickelt und implementiert MOIA ein Ridepooling-System, um individuellen Autoverkehr zu vermeiden und die Straßeninfrastruktur effizienter zu nutzen, MOIA bietet seinen Ridepooling-Service seit 2018 in Hannover an, 2019 folgte, als erste Millionenstadt, Hamburg. Gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI entwickelt und erprobt MOIA gerade in einem Pilotprojekt autonomes Ridepooling in Hamburg. Ziel ist, bis 2025 ein autonomes, international skalierbares Ridepooling-System zu entwickeln.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /