© Hermann /Restsubstrat von Pilzen
© Hermann /Restsubstrat von Pilzen

HERMANN und Insektianer beschließen Zusammenarbeit

Restsubstrat von Pilzen bekommt ein zweites Leben

Ulrichsberg/Wels – Hermann und Thomas Neuburger ernten täglich zwei Tonnen Bio-Kräuterseitlinge für ihre vegetarische Produktlinie HERMANN. Was dabei übrig bleibt? Hochwertiges Restsubstrat, in großen Mengen. Bislang führte man dies einer Biogasanlage für die Energie- und Wärmegewinnung zu. Ab 2022 gibt es dafür neue Pläne: Gemeinsam mit der Insektianer GmbH aus Wels schenkt man dem abgeernteten Restsubstrat ein zweites Leben. Zukünftig wird dieses in Kombination mit weiteren Sekundärrohstoffen als Futtermittel für Insekten verwendet. Diese wiederum verwerten den Rohstoff zu Proteinen, Fetten und Dung weiter – die ideale Basis für hochwertiges Futtermittel für Nutz- und Haustiere sowie für Aquakulturen.

Seit Beginn an produzieren Hermann und Thomas Neuburger ihre auf dem Kräuterseitling basierende Produktlinie HERMANN CO2 neutral. Laufend ist das Vater-Sohn-Duo bemüht, noch nachhaltiger und im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Ihr aktueller Wunsch, das abgeerntete Restsubstrat noch besser zu verwerten, wird nun Realität. Dank der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Insektianer schließt sich der Kreislauf, denn: Das übrige Pilzmyzel ist ein wertvoller Sekundärrohstoff und wird ab 2022 als Futtermittel für Larven verwendet.

Vom Substrat zum hochwertigen Futtermittel

Bislang führte das HERMANN-Team das Restsubstrat einer Biogasanlage für die Energie- und Wärmegewinnung zu. „Wir wussten aber bereits, dass in unserem Restsubstrat hochwertige Inhaltsstoffe stecken, die wir gerne sinnvoller nutzen wollen. Als wir im Sommer einen Anruf von der Insektianer GmbH bekamen, war das eine äußerst positive Anfrage“, so Thomas Neuburger, der als Pilzzuchtexperte das Potenzial des Rohstoffes kennt. Dass das abgeerntete Pilzmyzel ein tatsächlich wertvoller Rohstoff ist, zeigte bereits die Test- und Pilotphase, die direkt am Unternehmensstandort der Insektianer durchgeführt wurde. Dazu erklärt Philip Pauer, Geschäftsführer der Insektianer GmbH, den Vorgang: „Das Restsubstrat eignet sich in einem speziellem Mischverhältnis mit weiteren organischen Nebenprodukten, wie z.B. Obst, Gemüse und Brot, als perfektes Futtermittel für unsere Larven. Das so entstehende Futter für die Larvenmast wird anschließend innerhalb von sieben Tagen durch die Insekten zu Proteinen, Fetten und Dung verwertet. Die daraus gewonnenen Rohstoffe dienen wiederum zur Herstellung hochwertiger Futtermittel für Nutz-, Haustiere und Aquakultur.“

Oberösterreichische Vorzeige-Liaison

Damit das Pilzmyzel seinen Kreislauf findet, muss die Verarbeitung noch als Nebenstoff nach dem Abfallwirtschaftsgesetz genehmigt und zertifiziert werden. Dieser Prozess ist bereits im vollen Gange, einer Kooperation ab 2022 steht somit nichts mehr im Wege. „Aktuell gehen wir davon aus, dass wir wöchentlich bis zu 30 Tonnen abgeerntetes Restsubstrat an Pauer und sein Team liefern werden. Zukünftig dürfte sich die Liefermenge dann noch auf bis zu 100 Tonnen zu erhöhen, denn die Nachfrage nach unseren HERMANN Produkten steigt,“ so Hermann Neuburger, der sich über die Zusammenarbeit glücklich zeigt. Dass gerade in Wels ein Partner gefunden wird, freut das Vater-Sohn-Duo sehr, denn: Mit dem Zusammenarbeit der beiden innovativen Unternehmen schließt sich der Kreislauf innerhalb von Oberösterreich, der Transportweg zur Weiterverarbeitung des Substrates bleibt somit kurz.

Über HERMANN:

Fleischlos, und das mit vollem Genuss – das ist die Idee von HERMANN, der vegetarischen Linie von Hermann und Thomas Neuburger. Viele Jahre lang hatte Hermann Neuburger die Vision einer fleischlosen Alternative: Der Umgang mit Tieren und die Entwicklungen in der Fleischwarenproduktion haben ihn bestärkt, ein nachhaltiges Unternehmensstandbein aufzubauen. Seit 2016 setzt Hermann Neuburger gemeinsam mit seinem Sohn Thomas im oberösterreichischen Ulrichsberg auf den Kräuterseitling – die Basis der Produktinnovation. Hinzu kommen regionale Zutaten aus biologischer Landwirtschaft, aber keine Zusatzstoffe. Die hauseigene Bio-Pilzzucht sorgt für eine weitere Verkürzung der Transportwege des Hauptrohstoffes. Im Vordergrund steht nicht der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, sondern der individuelle Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, einem gesünderen Lebensstil und mehr Geschmack - auch an fleischfreien Tagen. Nähere Informationen inkl. Shop-Finder: www.hermann.bio


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /