© BMK/ "Holt die Leichen aus dem Keller!" so der Titel der Kampagne
© BMK/ "Holt die Leichen aus dem Keller!" so der Titel der Kampagne

Ausstieg aus Öl und Gas rechnet sich: Holt die Leichen aus dem Keller!

Ein wichtiger Baustein, damit Österreich sein Ziel erreicht, bis 2040 klimaneutral zu werden, ist der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Öl und Gas in der Raumwärme.

Mit der neuen Kampagne „Holt die Leichen aus dem Keller“ macht das Klimaschutzministerium auf das Thema sauberes Heizen aufmerksam. Ziel ist es, die Bevölkerung über den Heizkesseltausch und mögliche Förderungen dafür zu informieren. Die Kampagne startet am 31. Oktober, die erste Welle wird bis zum 5. Dezember 2021 laufen. Alle Infos über klimafreundliche Alternativen zu Öl-, Gas- und Kohlenheizungen sind auf www.kesseltausch.at zu finden.

Damit sauberes Heizen und thermische Sanierung von Gebäuden für alle Menschen möglich wird, hat das Klimaschutzministerium dafür ein Budget von 1,9 Milliarden Euro an Förderungen bis 2025 sichergestellt.

Für 2022 sind mehr als eine halbe Milliarde Euro (590 Millionen) budgetiert:

440 Millionen Euro Förderung für den Heizkesseltausch und für thermische Sanierungen
90 Millionen Euro Förderung für den Heizkesseltausch und für thermische Sanierungen bei besonders einkommensschwachen Haushalten
60 Millionen Euro Förderung für thermische Sanierung im mehrgeschossigen Wohnbau

Pro Heizkesseltausch wird die bisherige Bundesförderung von bis zu 5.000 auf bis zu 7.500 Euro angehoben.

Für einkommensschwache Haushalte aus dem unteren Einkommenszehntel wird der Heizkesseltausch mit bis zu 100 Prozent gefördert und im Zuge von Energieberatungen unterstützt. Damit sich klimafreundliches Heizen wirklich alle leisten können. Diese Förderung wird gemeinsam mit den Bundesländern umgesetzt und startet am 1.1.2022.

Im mehrgeschossigen Wohnbau wird der Umstieg je nach Leistung der Heizungszentrale mit mindestens 5.000 Euro und bis zu 10.000 Euro gefördert. Wird die zentrale Heizungsanlage anstelle bisher dezentraler Heizsysteme errichtet, dann erhöht sich dieser Betrag um je 1.500 Euro pro Wohneinheit.

Zusätzlich können Förderung in den jeweiligen Bundesländer in Anspruch genommen werden.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ist überzeugt, dass wir handeln müssen: „Damit uns der Kampf gegen die Klimakrise gelingt, müssen wir raus aus den fossilen Energieträgern Öl und Gas und rein in die klimafreundlichen Heizsysteme. Mit der neuen Kampagne „Holt die Leichen aus dem Keller“ rufen wir den Menschen auf kreative und spannende Weise einen Heizungstausch ins Bewusstsein. Mit der neuen Website www.kesseltausch.at liefern wir alle Informationen, damit der Umstieg auf die neue Pelletsheizung, Wärmepumpe oder Nah- und Fernwärme gelingt.“





Derzeit heizen noch rund 600.000 Haushalte mit Ölheizungen und 1 Million Haushalte mit Gasheizungen. In den westlichen Bundesländern wird noch viel mit Öl geheizt, in den östlichen Bundesländern und besonders in Wien sind noch viele Gasheizungen im Einsatz.

Bis wann werden die alten Öl- und Gasheizungen getauscht?

Damit der Kampf gegen die Klimakrise gelingt und Österreich bis 2040 klimaneutral wird, müssen wir auch die Raumwärme dekarbonisieren. Darum hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, Schritt für Schritt die alten Öl- und Gasheizungen durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen:
Seit 1.1.2020: Ölheizungseinbauverbot für den Neubau

ab 2022: Beim Tausch einer kaputten Ölheizung muss eine klimafreundliche Alternative eingebaut werden

ab 2025: Neuanschlüsse für Gas sind in Neubauten nicht mehr zulässig

ab 2025: Ölheizungen, die ein gewisses Alter erreicht haben, werden sukzessive stillgelegt

bis 2035: sämtliche Ölheizungen werden stillgelegt

bis 2040: die gesamte Wärmeversorgung ist dekarbonisiert.

Mit dem Erneuerbaren Wärmegesetz werden derzeit die gesetzlichen Grundlagen gemeinsam mit den Bundesländern dazu geschaffen. Mit dem Ziel, einen planbaren, gleichmäßigen Umstieg für alle bis 2040 zu ermöglichen.

Wie funktioniert ein Umstieg?

Im ersten Schritt ist eine Energieberatung oder – im mehrgeschossigen Wohnbau – die Beauftragung eines Sanierungskonzeptes durch die Hausverwaltung notwendig. Alternativ kann auch ein bestehender Energieausweis oder ein Gesamtsanierungskonzept eines Gebäudes herangezogen werden.

In einem zweiten Schritt wird das Projekt zur Förderung unter www.kesseltausch.at registriert. Nach Abschluss der Registrierung erhalten die Förderwerber:innen einen persönlichen Link zur Antragstellung. Das Förderungsbudget ist dann für das jeweilige Projekt reserviert. Der Förderungsantrag selbst muss innerhalb von sechs Monaten nach Registrierung gestellt werden. Nach dem Nachweis der Unterlagen (Rechnungen, Endabrechnungsformular, Meldezettel und Energieberatungsprotokoll / Energieausweis / Gesamtsanierungskonzept) erfolgt die Überweisung der Förderung.

Alle Infos dazu finden Sie auf www.kesseltausch.at

W.J.Pucher


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /