© Gerd Altmann pixabay.com
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ÖRV: Mit Steuerreform aus der Krise herausinvestieren

Senkung der Abgabenquote und glaubwürdige Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels sind die beiden entscheidenden Forderungen für die angekündigte Steuerreform

"Die Corona-Pandemie hat in Österreich zu einem deutlichen Wirtschaftseinbruch geführt. Jetzt braucht es eine investitionsgetriebene Wachstumsstrategie. Wir müssen uns im wahrsten Sinn des Wortes aus der Krise herausinvestieren", postulierte gestern Andreas Pangl, Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbands (ÖRV). Eine Senkung der Abgabenquote und glaubwürdige Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels sind daher die beiden entscheidenden Forderungen für die angekündigte Steuerreform.

Abgabenquote senken

Zur Ankurbelung der Konjunktur muss es in der angekündigten Steuerreform jedenfalls eine Senkung der Abgabenquote geben. Bekanntlich hat Österreich eine der höchsten Abgabenquoten in der Europäischen Union. Viele europäische Staaten fördern Firmenansiedlungen dank niedriger Körperschaftssteuern. "Österreich sollte daher den KÖSt-Steuersatz deutlich reduzieren, um im europäischen Vergleich und im Verhältnis zu den Nachbarstaaten wettbewerbsfähig zu bleiben", so Pangl. Bei der Einkommenssteuer muss gleichzeitig eine Entlastung bei den Progressionsstufen zu mehr Netto vom Brutto führen. "Die Steuerreform wird zur echten Chance für Veränderung und stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich auf seinem Weg aus der Krise. Denn nur eine starke Wirtschaft ist Garant für Wohlstand und soziale Sicherheit."

In einem weiteren Schritt muss die Steuerreform auch ein Maßnahmenpaket zur Stärkung des Eigenkapitals der Unternehmen enthalten. Darin müssen sowohl die Abschaffung der steuerlichen Diskriminierung von Eigenkapital als auch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für Risiko- und Eigenkapital enthalten sein.

Bekämpfung des Klimawandels

Für die Erreichung der Klimaschutzziele ist das Steuerrecht auf ein Anreizsystem auszurichten, das klimaschutzrelevante und nachhaltige Maßnahmen von Unternehmen und Bevölkerung intensiviert. So sollte vor allem der Ausbau von erneuerbaren Energien und Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz gefördert werden. Dabei ist etwa an die Begünstigung energieeffizienter Gebäude- und Wohnraumsanierung zu denken. Saubere Mobilität könnte sehr einfach durch Förderung von Biotreibstoffen erreicht werden. Die Finanzierung von klimafreundlichen Investitionen sollte durch eine steuerliche Förderung von grünen Investitionen erleichtert werden.

Nach dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftseinbruch sind jetzt mutige Weichenstellungen für ein Comeback der Wirtschaft in unserem Land notwendig. Die anstehende Steuerreform wird daran ebenso zu messen sein wie notwendige Schritte zur nachhaltigen Bekämpfung des Klimawandels. Im Regierungsprogramm sind diese Punkte bereits enthalten und sollten jetzt zur Stützung des Aufschwungs rasch umgesetzt werden. "Neue Steuern wären hingegen Gift für die Wirtschaft und ein Hemmnis für den Aufschwung", warnte Pangl abschließend.

Quelle: Österreichischer Raiffeisenverband


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /