© Heiltherme Bad Waltersdorf / Erich Weinzettl und Gernot Deutsch freuen sich über die neue PV-Anlage
© Heiltherme Bad Waltersdorf / Erich Weinzettl und Gernot Deutsch freuen sich über die neue PV-Anlage

Nachhaltigkeit in der Therme weiter gedacht

Neue PV-Anlage und nachhaltigeres Reinigungskonzept in der Heiltherme Bad Waltersdorf

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger: Auch bei der Planung des nächsten Urlaubs spielt es eine immer wichtiger werdende Rolle, wie eine von der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) in Auftrag gegebene Studie zeigt: 50 Prozent der Gäste achten bei der Planung der Urlaubsreise, z.B. der Hotelauswahl und der Anreise, auf Nachhaltigkeit. Tourismusbetriebe, die bereits während der Krise nachhaltig, solidarisch und sozial agieren und dabei authentisch sind, d.h. Unternehmen, die Kunden, Beschäftigte und Geschäftspartner fair behandeln oder sich für globale Themen einsetzen, sind immer mehr im Kommen. Nachhaltiges Handeln wird auf immer mehr Bereiche erweitert. Sich seiner wertvollen Ressourcen – dem Heilwasser und der herrlichen Natur ringsum – bewusst, ist auch das Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf. Dort ist man stets darauf bedacht, sein nachhaltiges Handeln auf weitere Bereiche auszudehnen bzw. Gewohntes zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. Die letzten Monate wurden daher genutzt, um Neuerungen zu planen, zu testen und umzusetzen. Ein neues „An-kommens-Gefühl“ für die Gäste wurde geschaffen, der gesamte Willkommensbereich mit Rezeption, Bar und Lobby wurde neu gestaltet – die Umsetzung erfolgte fast zur Gänze mit Firmenpartnern aus der Region. Auch Investitionen in die Nachhaltigkeit spielten dabei eine zentrale Rolle.

Neue Photovoltaikanlage auf dem Dach des Quellenhotel-Parkdecks

Der Betrieb einer Therme ist sehr energieintensiv und da ist die Implementierung einer Photovoltaikanlage einfach naheliegend. Seit 1. Mai 2021 ist eine neue Photovoltaikanlage am Parkdeck mit 160 kWp im Betrieb, in wenigen Wochen kommt noch eine zweite Anlage am Dach der TSM®-Gesundheitsoase mit 130 kWp dazu. Mit der Firma GAT-Solar hat man bei der Umsetzung des Projekts auf einen regionalen Spezialisten gesetzt. Deren Prokurist Andreas Windhaber sagt: „Mit der Ost-West-Ausrichtung der Paneele haben wir die Dachflächen opti-mal ausgenutzt und können bereits in diesem ersten Ausbauschritt jährlich 137 Tonnen anCO2 einsparen.“ Doch damit ist noch nicht genug – die nächste Ausbaustufe ist bereits in Vorbereitung. Ein Teil des Energiebedarfs wird nun also mit der Kraft der Sonne erzeugt.

Kraft der Natur bei der Reinigung umsetzen

Auch bei der Reinigung setzt man im Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf ab sofort auf die Kraft der Natur. Gerhard Kornschober, verantwortlich für Hygiene & Reinigung in der Heiltherme Bad Waltersdorf: „Ich bin selbst ein sehr umweltbewusster Mensch. Deshalb war es mir ein großes Anliegen, das in meine Arbeit einzubringen“, so Kornschober, der auch stellvertretender Thermenleiter ist. In den letzten Monaten wurden alle Reinigungsbereiche sukzessive analysiert und soweit als möglich chemische Reinigungsmittel durch ökologische Alternativen ersetzt. „Soweit mir bekannt ist, sind wir damit die erste Therme in Österreich, die das so umfassend umgesetzt hat.“ Und ganz wichtig: „Es geht auch um die Gesundheit der Mitarbeiter“, betont Kornschober. Eine Studie der Universität Bergen zeigt etwa, dass sich chemische Reinigungsmittel bei häufiger Verwendung so schädlich auswirken, wie das tägliche Rauchen von einer Schachtel Zigaretten über 20 Jahre hinweg. Hygienepartner ist die Firma ECOLAB. Auch die Heiltherme wurde mit Unterstützung von Robert Pölzl von der Firma Reka auf nachhaltige Reinigungsprodukte umgestellt. Ein großes Plus, so sind sich Pölzl und Taschner einig, ist die Tatsache, dass die Heiltherme Bad Waltersdorf auf ihre eigenen Reinigungskräfte vertraut. Die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf die Anforderungen geschult. So erzielt man mit weniger Mitteleinsatz einen höheren Reinigungsgrad – schließlich ist es ein schmaler Grat zwischen Hygiene und Nachhaltigkeit. Weiteres Plus der neuen Produkte: Sie werden hochkonzentriert teils in wiederbefüllbaren, teils in recycelten Gebinden geliefert und erst im Dosiersystem von den geschulten Mitarbeitern gemischt. Das spart nicht nur Verpackungsmaterial und Zulieferfahrten, sondern auch Lager vor Ort. D


„Die kürzlich umgesetzten Maßnahmen sind nur die logische Fortsetzung unseres bereits vor vielen Jahren gesetzten Schwerpunkts auf Regionalität und Nachhaltigkeit“, betont Gernot Deutsch, Geschäftsführer des Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf, und verweist damit auf einige Meilensteine aus der Vergangenheit:

Pionierarbeit auf dem Gebiet der Energieeffizienz bewies man unter anderem bereits in den 80er-Jahren mit der ersten Geothermie-Heizung Europas und seit 2013 mit der weltweit einzigartigen Heilthermenkaskade. Dank dieser kann die gesamte Anlage emissionsfrei beheizt werden. 2014 gewann man mit dem Projekt „Schwallwassernutzung“ einen Energy Globe Styria Award. Die alternative Energiezentrale ermöglicht es, auch das abfließende Thermalwasser, das Schwallwasser, optimal zu nutzen. Eine Wärmepumpe entzieht dem verbrauchten Wasser, die Restwärme und produziert daraus rund 800kw Wärme zum Beheizen. Das „entwärmte“ Wasser fließt sauber und abgekühlt in den Safenbach und somit in den Kreislauf der Natur zurück. Seit 15 Jahren wird im Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf „Traditionell SteirischeMedizin®“ (TSM®) angeboten. Dabei werden Naturprodukte von Familienbetrieben aus der Nachbarschaft und traditionelles Wissen aus der Region, gepaart mit modernen Erkenntnissen, zu Kraftquellen für Körper und Geist veredelt – in echter Handarbeit. Auch in den internen Weiterbildungen ist das Thema Energieeffizienz laufend Thema, hier werden z.B. konkrete Energiespar-Tipps in den Mitarbeiter Akademien erarbeitet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /